Was bei einem Bienen- oder Wespenstich hilft und wann es an der Zeit ist einen Arzt/eine Ärztin zu rufen.

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Sticht eine Biene zu, bleibt meist der Stachel zurück. Dieser sollte schnellstmöglich entfernt werden, da auch die Giftblase zurückbleibt und minutenlang weiterhin Gift abgeben kann. Benutzen Sie dafür am besten eine Pinzette (zur Not geht auch der Fingernagel). Wichtig ist hierbei, die Giftblase nicht zu quetschen, da sonst noch mehr Bienengift in die Wunde kommen kann. Wespen können mehrmals zustechen und verlieren ihren Stachel nicht. Ihr Stich ist im Vergleich zu jenem der Biene weniger schmerzhaft.

Egal, ob Bienen- oder Wespenstich: Die wichtigste Frage ist, ob der/die Betroffene allergisch ist. Falls nicht, können Sie den Stich selbst behandeln.

Elektronische Stichheiler können das Eiweiß im Gift mit Hitze zerstören. Die heiße Kontaktfläche wird einige Sekunden auf die Einstichstelle gedrückt. Diese Hitzebehandlung sollte möglichst zeitnah zum Stich durchgeführt werden.

Tragen Sie ein Desinfektionsmittel auf die Wunde auf. Um der Schwellung entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, die Stelle zu kühlen (z.B. mit einem Kühlpack oder einfach mit Wasser). Gegen den Juckreiz und die Schwellung helfen Salben und Gels aus der Apotheke (mehr dazu weiter unten).

Die Schwellung und der Juckreiz sollten nach wenigen Tagen abklingen. Falls nicht, sollte ein Arzt/eine Ärztin konsultiert werden. Das gilt auch, falls sich die Einstichstelle entzündet, Fieber oder ein Krankheitsgefühl dazukommt.

Was hilft gegen den Juckreiz?

Nach dem Stich geht es genauso wie bei Gelsenstichen mit dem Juckreiz los. Kratzen sollte vermieden werden, da das den Juckreiz verstärken kann. Außerdem können auf diese Weise Krankheitserreger in die Wunde gelangen.

Zur Linderung eignen sich Antihistaminika, Dimetinden, Dexpanthenol oder Hydrocortison als Gele oder Roll-ons aus der Apotheke. Lassen Sie sich hierzu am besten in der Apotheke beraten.

Wann wird es gefährlich?

Rufen Sie einen Notarzt/eine Notärztin, falls sich der Stich in der Nähe des Halses, der Zunge, der Lippen, der Mundschleimhaut oder der Augenlider befindet und/oder die Atemwege anschwellen.

Auch bei einem anaphylaktischen Schock ist diese/r zu rufen: Menschen mit Insektengiftallergie können nach Bienen- oder Wespenstichen in lebensbedrohliche Situationen geraten, die eine schnelle Behandlung erforderlich machen. Deshalb sollten sie stets ein Notfallset dabeihaben. Dieses wird vom Arzt/von der Ärztin verschrieben. Die Notfallausrüstung beinhaltet für gewöhnlich einen Allergie-Pen. Dieser wird notwendig, wenn es zu einem anaphylaktischen Schock kommt. Der/die Betroffene soll diesen selbst verabreichen oder dies eine Begleitperson tun lassen – und zwar bereits bei den ersten Anzeichen einer schweren Reaktion. Wie der Allergie-Pen korrekt verwendet wird, lesen Sie hier. Auch bei einer Besserung des Zustands sollte zur Sicherheit ein Arzt/eine Ärztin gerufen werden.

Mögliche Warnsignale für einen anaphylaktischen Schock:

  • juckender Nesselausschlag,
  • das Anschwellen von Lippen, Augen, Gesicht oder auch der Handflächen,
  • rote Augen, rinnende Nase und/oder asthmatische Beschwerden,
  • Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Herzklopfen,
  • in voller Ausprägung kommt es zum allergischen Schock mit Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust bis hin zum Kreislaufstillstand.

So gehen Sie Bienen und Wespen am besten aus dem Weg:

  • Laufen Sie nicht barfuß durch die Wiese.
  • Decken Sie Essen und Getränke draußen ab.
  • Kontrollieren Sie vor jedem Bissen oder Schluck im Freien, ob sich ein Insekt darauf befindet.
  • Räumen Sie Essensreste möglichst schnell weg.
  • Bleiben Sie ruhig, falls Wespen in der Nähe sind. Wenn Sie um sich schlagen, fühlt sich das Insekt möglichweise bedroht und sticht zu.
  • Tragen Sie keine Kleidung in grellen Farben
  • Verzichten Sie auf Parfüm.