Erkrankungen der Atemwege richtig deuten

In der nasskalten Jahreszeit machen Erkältungen die Runde. Diese grippalen Infekte werden von mehr als 200 unterschiedlichen Viren ausgelöst. Sie gelangen meist über Schleimhäute der Nase oder des Rachens in unseren Körper und führen zu Entzündungen. Typische Beschwerden wie Halsschmerzen, eine verstopfte Nase, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber oder Husten stellen sich ein. Wer nicht an Vorerkrankungen leidet, wird grippale Infekte meist innerhalb weniger Tage überstehen. Medikamente aus Ihrer Apotheke lindern die Beschwerden rasch.

Erkältungsviren können aber auch eine akute Bronchitis mit Husten, teilweise mit Fieber, auslösen. Starke oder länger anhaltende Beschwerden sind ein Alarmzeichen. Dann ist es an der Zeit, ärztlichen Rat einzuholen. Spezielle Medikamente zur Behandlung einer viralen Bronchitis gibt es nicht. Je nach den vorherrschenden Symptomen kommen unterschiedliche Präparate zum Einsatz. Wichtig ist, das Abhusten nicht zu unterdrücken. Ihr Apotheker empfiehlt Ihnen wirksame Medikamente.

Leiden Sie sehr plötzlich an hohem Fieber mit Schüttelfrost, an einem starken Krankheitsgefühl mit Mattigkeit, an Kopf- oder an Halsschmerzen, spricht viel für Influenza, die Echte Grippe. Sie wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Auch hier stehen Arzneimittel gegen das Fieber und gegen die Schmerzen im Mittelpunkt. Und schon jetzt in den Kalender eintragen: Ältere Menschen, Patienten mit Vorerkrankungen oder Schwangere sollten sich im Herbst 2021 impfen lassen.

Wer aktuell an Erkältungssymptomen leidet, sollte zumindest in Betracht ziehen, dass es sich um SARS-CoV-2 handeln könnte. Die Beschwerden unterscheiden sich, ohne dass eine Abgrenzung immer gelingt. Bleiben Sie zu Hause und kontaktieren Sie die telefonische Gesundheitsberatung unter 1450. Sie erhalten dann weitere Informationen zum Vorgehen.

Meist stecken Viren hinter saisonalen Infektionen unserer Atemwege. Doch es gibt Ausnahmen: Bei jedem zehnten Patienten mit Bronchitis lösen Bakterien die Beschwerden aus. Hinzu kommt, dass virale Infektionen unser Immunsystem so weit schwächen, dass Bakterien aus unserer Umgebung zur Gefahr werden. Ärzte sprechen von einer bakteriellen Superinfektion.

Auch eine Lungenentzündung ist mitunter bakteriellen Ursprungs. Weisen Ärzte Bakterien als Auslöser von Atemwegserkrankungen nach, verordnen sie Antibiotika. Ihr Apotheker berät Sie zur korrekten Einnahme. Bei rein viralen Infekten wirken diese Medikamente nicht.

Virale oder bakterielle Infektionen bessern sich nach ärztlicher Therapie in den meisten Fällen, und Patienten werden wieder gesund. Doch es gibt viele chronische Erkrankungen der Lunge und der Atemwege, die sich nicht heilen lassen, etwa die chronische Bronchitis. Vor allem Raucher leiden daran; Männer häufiger als Frauen. Giftstoffe aus dem Tabakrauch schädigen die Schleimhaut unserer Atemwege und die Flimmerhärchen. Entzündungen treten auf, und Schleim wird nur noch schlecht abtransportiert.

Eine chronische Bronchitis kann sich zur chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) weiterentwickeln. Neben dem Rauchen sind heute auch genetische Ursachen bekannt. Es kommt zur Zerstörung von Flimmerhärchen, also Strukturen in unseren Atemwegen, die Schleim abtransportieren. Patienten leiden vor allem an Husten und an Auswurf. Ihre Lungenfunktion verschlechtert sich immer weiter, und Atemnot tritt auf. Die Erkrankung schreitet immer weiter fort. Sie kann bei schwerem Verlauf zum vorzeitigen Tod führen. Sie ist weltweit die dritthäufigste Todesursache, was aber nur wenige Menschen wissen. Ärzte versuchen mit Medikamenten, die Bronchien zu erweitern und die Schleimproduktion zu verringern. Präparate zur Unterdrückung von Entzündungen werden ebenfalls verordnet.

Deutlich harmloser ist Asthma, diese chronische Entzündung der Bronchien wird oft durch Allergene, etwa durch Pollen, Tierhaare, Hausstaub oder Lebensmittel, ausgelöst. Daneben gibt es auch eine nicht-allergische Form. Patienten mit Asthma leiden an Kurzatmigkeit und an Atemnot. Die Beschwerden können schubweise auftreten. Nach gründlicher Untersuchung verordnen Ärzte Medikamente, um die Entzündung zu kontrollieren und um die Atemwege zu erweitern.