Gallensteine können sehr unangenehm werden. Deshalb sollte man möglichst bald gegensteuern. Die besten Tipps:

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Und wieder ist es passiert: Am Abend zu fett und zu viel gegessen – und die Beschwerden im Oberbauch haben Sie nicht schlafen lassen. Übelkeit, gepaart mit krampfartigen Schmerzen, kommt dann in Wellen, sodass es Ihnen den Schweiß auf die Stirn treibt …

Nach dem Besuch beim Arzt wissen Sie nun schon mehr: Er hat Gallensand bzw. Gallengrieß diagnostiziert und eine Diät verordnet.

Wenn Sie jetzt nicht handeln, so werden Gallensteine mit einer Folgeoperation nicht zu verhindern sein. Der erste Schritt ist getan; denn gerade bei Gallenbeschwerden ist die Diagnose des Arztes unumgänglich.

Die Gallenblase sowie die Gallengänge können sich nämlich durch eine chronische Reizung und Verlegen durch Gallensteine entzünden und weitere Schäden verursachen.

Was sind Gallensteine?

Gallensteine sind auskristallisierte Bestandteile der Gallenflüssigkeit. Sie können in der Gallenblase oder im Gallengang entstehen – begünstigt durch Faktoren wie Übergewicht und familiäre Veranlagung.

Gallensteine können bis zu einigen Zentimetern groß sein. Bei kleinen Formen spricht man von Gallensand oder Gallengrieß.

Typische Symptome sind krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch (meist nach Mahlzeiten), Übelkeit und Erbrechen.

Einfache Maßnahmen helfen

Damit es aber gar nicht so weit kommt, werden Sie aktiv. Das Wichtigste sind diätetische Maßnahmen, so wie es Ihnen der Arzt wahrscheinlich schon empfohlen hat. Denken Sie an ausreichende Flüssigkeitszufuhr: 0,35 Liter pro 10 kg Körpergewicht ist eine gute Faustregel als Orientierung für Ihren Flüssigkeitsbedarf.

Selbstverständlich kann man in diese Bilanz auch die über Nahrung zu sich genommene Flüssigkeit mitbilanzieren, und etwas produziert der Körper selbst. Dennoch bedeutet dies bei einer 70 kg schweren Frau zirka 1,5 Liter Bedarf an Wasser und Co.

Überlegen Sie einmal, wie viel Sie wirklich trinken. Viele vergessen einfach darauf. Das beste Mittel dagegen sind Trinkerinnerungen. Stellen Sie an zwei verschiedene Plätze einen Krug mit Wasser und ein kleines Glas. Warum ein kleines Glas? Ganz einfach: Es wird rascher leer, sie haben eine positive Bestätigung für Ihr Tun und trinken gerne das nächste.

Speiseplan „aufmöbeln“

Auch eine gezielte Gewichtsreduktion verhilft langfristig zu einer Besserung der Beschwerden. Wichtig ist allerdings, dass Sie nicht über eine Crashdiät den „Speck“ reduzieren, sondern kontinuierlich über eine Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten.

Gerade das Frühjahr eignet sich optimal, Neues auszuprobieren. Möbeln Sie Ihren Speiseplan mit Bitterstoffen auf. Die haben den Vorteil, dass Sie die Fettverdauung anregen und auch die Produktion der Gallenflüssigkeit fördern. Ist Gallengrieß vorhanden, so wird dieser besser ausgespült.

Bitterstoffe sind zum Beispiel in bitteren Salaten wie Chicorée und Radicchio sowie in Gemüse wie Zucchini oder Artischocken enthalten. Dieses herrliche Gemüse schmeckt mit Joghurt – mit Zitronensaft, etwas Senf und Essiggurkerln verfeinert – einfach köstlich und tut gut.

Denn neben den Bitterstoffen sorgen die enthaltenen Ballaststoffe für die verstärkte Ausscheidung von Gallensäuren auch für die positive Beeinflussung des Cholesterinspiegels.

Apotheker-Tipp

  • Ihr Apotheker rät Ihnen unter Umständen zu Artischockenpräparaten. Nicht umsonst – denn diese verhelfen zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Gallenflusses und so auch zum Ausspülen von Gallengrieß. Zu beachten ist hier allerdings, dass sie keinesfalls bei Gallensteinen oder entzündlichen Veränderungen der Gallenwege angewendet werden dürfen.
  • Ebenso ratsam sind Tees, die Löwenzahn und Pfefferminze enthalten. Die Pfefferminze gilt nämlich auch als hervorragend krampflösendes Mittel. In der Traditionellen Chinesischen Medizin verwenden wir sie überall dort, wo Verdauungsbeschwerden gemeinsam mit innerer Anspannung und Stress auftreten.
  • Tut Ihnen Wärme gut, rate ich zu einem warmen Leberwickel. Hierfür tränken Sie ein Baumwolltuch in einer Abkochung von Schafgarbenkraut, Löwenzahnwurzel und Pfefferminze und legen es unterhalb des rechten Rippenbogens auf. Wickeln Sie das Tuch mit einem angenehm warmen Thermophor an und lassen es 20 Minuten verweilen. Dazu eine Tasse Tee trinken und die Ruhe genießen.