Nicht zu verwechseln mit Fructoseintoleranz. Und: Worauf man achten sollte, um dauerhaft beschwerdefrei zu sein.

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Fructose („Fruktose“) steht für Fruchtzucker und bezeichnet eine Art von Zucker, die natürlich in Obst, Marmelade und Honig vorkommt. Aufgrund seiner starken Süße ist Fruchtzucker auch in der industriellen Lebensmittelherstellung beliebt, zum Beispiel in vielen Fertigprodukten.

Bei einer Fructose-Unverträglichkeit (Fructose-Malabsorption) handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Der Körper kann nur eine begrenzte Menge Fructose (die zur Gruppe der Kohlenhydrate zählt) im Darm aufnehmen. Wird zu viel auf einmal gegessen, stellen sich Beschwerden ein. Betroffene vertragen also nur eine bestimmte Menge an Fruchtzucker. Wie viel das ist, fällt bei jedem unterschiedlich aus.

Eine Fructose-Unverträglichkeit ist häufig genetisch bedingt, kann aber auch aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung oder der Einnahme bestimmter Medikamente auftreten.

Bitte nicht verwechseln mit Fructoseintoleranz:

Es gib auch eine erbliche (hereditäre) Fructoseintoleranz: Eine angeborene Fructoseintoleranz, die durch einen Bluttest nachgewiesen werden kann und lebenslang besteht. Betroffene müssen Fruchtzucker ein Leben lang streng meiden. Der Körper kann keinen Fruchtzucker abbauen. Diese Form wird normalerweise bereits im Säuglingsalter festgestellt, kommt aber nur selten vor.

Wo ist (viel) Fruchtzucker enthalten?

Apfel, Honig, Trockenobst - © Shutterstock
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  • In Obst (z. B. Äpfel, Weintrauben, Birnen, Trockenfrüchte, auch im Obstkompott und Fruchtjoghurt), aber auch in manchen Gemüsesorten (z. B. Zwiebeln, Lauch, Kohl).
  • In verschiedenen Getränken wie Obstsäften, Smoothies, Limonaden, Soft-Drinks, Light-Getränke und Fertig-Eistee.
  • In Süßungsmitteln wie Honig, Marmelade, Ahornsirup, Rübensirup, Birnendicksaft, Kokosblütenzucker, Invertzucker, Haushaltszucker.
  • In vielen Fertigprodukten, zuckerfreien Kaugummis, Süßigkeiten.

Mögliche Symptome einer Fructose-Unverträglichkeit:

  • Blähungen
  • Blähbauch, ein Druck im Oberbrauch oder Völlegefühl
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
  • Aufstoßen
  • Übelkeit
  • Verstopfung

Die Symptome sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt. Ähnliche Symptome treten zum Beispiel bei einer Laktose- oder einer Histamin-Intoleranz auf, bei Zöliakie, Reizdarm-Syndrom, Glutenhypersensitivität, Ungleichgewicht der Darmflora oder beim Bakterium Helicobacter pylori im Magen auf.

Gut zu wissen:

Auf die Menge kommt es an: Fast jeder reagiert auf große Mengen Fruchtzucker mit Blähungen. Es muss also nicht gleich eine Erkrankung schuld sein.

Wie stellt man eine Fructose-Unverträglichkeit fest?

Wer den Verdacht hat, von einer Fructose-Unverträglichkeit betroffen zu sein, sucht am besten einen Gastroenterologen auf. Der Facharzt kann einen Atemtest durchführen und andere Erkrankungen ausschließen.

Beim so genannten H2-Atemtest wird eine Fruktoselösung getrunken und dann mehrmals in ein spezielles Gerät gepustet.

Wie therapiert man eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit?

Im ersten Schritt wird meist zu einer Ernährungsumstellung geraten. Nach zwei bis vier Wochen Fruchtzucker-Verzicht beginnt eine Testphase, bei der in einem Ernährungstagebuch genau notiert wird, welche Lebensmittel (weniger) gut vertragen werden. Nach und nach lernt der Betroffene, welche Lebensmittel in welcher Menge für ihn erlaubt sind.

Die Beschwerden bessern sich für gewöhnlich deutlich, wenn man sorgsam mit Fruchtzucker umgeht. Da die Menge eine große Rolle bei der Verträglichkeit spielt, macht es Sinn, sich durchzuprobieren. Es ist kein kompletter Verzicht auf Obst notwendig.

Eine Ausnahme bildet die erbliche Fructoseintoleranz – hier muss man komplett auf Fruchtzucker verzichten.