Diese chronisch-entzündliche Magen-Darm-Erkrankung verläuft meist in Schüben.

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Morbus Crohn ist eine chronische-entzündliche Darmerkrankung (CED), die meist am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm auftritt, jedoch grundsätzlich den gesamten Verdauungstrakt vom Mund bis zum After betreffen kann. Die Krankheit verläuft meist schubweise. Entzündungsfreie Phasen ohne grobe Beschwerden wechseln dabei mit Phasen mit ausgeprägten Symptomen ab. Wenn die betroffene Person länger als sechs Monate unter Beschwerden leidet, spricht man von einem chronisch aktiven Verlauf.

Forscher:innen vermuten, dass es sich bei Morbus Crohn um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der die Darmschleimhaut durch eine fehlgeleitete Immunreaktion des Körpers geschädigt wird. Die Entzündungsprozesse können im Verlauf auch auf tiefere Schichten der Darmwand übergreifen. Die Erkrankung breitet sich im Regelfall abschnittsweise aus, das heißt gesunde und erkrankte Darmabschnitte wechseln sich ab.

In den Industriestaaten sind etwa 0,1 bis 0,2 % der Bevölkerung von Morbus Crohn betroffen. Besonders häufig erkranken junge Erwachsene zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr, aber auch ältere Menschen ab einem Alter von 60 Jahren.

Zu den Hauptsymptomen von Morbus Crohn gehören:

  • krampfartige Bauchschmerzen (oft im rechten Unterbauch)
  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Schlappheit und Müdigkeit; mitunter Fieber
  • Abszesse und Fisteln
  • Mangelerscheinungen (z.B. Hautveränderungen durch Zinkmangel)

Mögliche Ursachen

Die Ursachen, die zu Morbus Crohn führen, sind noch nicht vollständig geklärt. Forscher:innen haben jedoch mittlerweile zahlreiche verschiedene Gene identifiziert, die mit der Entstehung der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung in Zusammenhang stehen könnten.

Neben diesen genetischen Faktoren gilt eine gestörte Barrierefunktion der Darmwand als weiterer möglicher Auslöser für Morbus Crohn. Auch Umweltfaktoren dürften eine Rolle spielen. So wurde etwa in Studien gezeigt, dass Raucher:innen häufiger von der Krankheit betroffen sind als Nichtraucher.

Was hilft?

Morbus Crohn ist bisher nicht ursächlich therapierbar. Eine adäquate Behandlung kann jedoch die Entzündungsprozesse bremsen und die Beschwerden deutlich lindern. Grundsätzlich kann man die Therapie von Morbus Crohn in drei Bereiche aufteilen: medikamentöse Behandlung, Operationen und psychologische Unterstützung.

Im Zuge der medikamentösen Behandlung können – auf Verschreibung durch den behandelnden Arzt/Ärztin – verschiedene entzündungshemmende Präparate und sogenannte Immunsuppressiva (Wirkstoffe, die das Immunsystem unterdrücken) zum Einsatz kommen. Zur symptomatischen Linderung der akuten Beschwerden können auch Durchfallmedikamente und Krampflöser (bei Bauchschmerzen) unterstützend eingesetzt werden. Bei etwaigen Mangelerscheinungen sind Nährstoffpräparate eine gute Ergänzung.

Bei schweren Verläufen bzw. Komplikationen können mitunter operative Eingriffe notwendig sein, um etwa stark entzündete Darmabschnitte oder Abszesse und Fisteln zu entfernen.

Da Morbus Crohn für viele Betroffene nicht zuletzt eine mentale Belastung darstellt, kann psychologische Unterstützung (z.B. psychosoziale oder psychotherapeutische Maßnahmen) sehr hilfreich sein.