Viele Menschen leiden bei Wetterumschwüngen und Temperaturschwankungen unter niedrigem Blutdruck, Wetterfühligkeit und einem schwächelnden Kreislauf. Wissenswertes zum Thema:

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1. Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Blutdruck messen 2 - Der Blutdruck sollte immer im Ruhezustand und im Sitzen gemessen werden. - © Shutterstock
Der Blutdruck sollte immer im Ruhezustand und im Sitzen gemessen werden. © Shutterstock

Niedriger Blutdruck ist nicht immer gefährlich. Es gibt eine ganze Menge gesunde Menschen mit dauerhaft niedrigem Blutdruck ohne jegliche Beschwerden.

Man spricht hier von einer chronischen asymptomatischen Hypotonie bzw. von einer primären Hypotonie. In so einem Fall ist keine Behandlung notwendig. Es lässt sich kein eindeutiger Auslöser feststellen, wahrscheinlich spielt eine genetische Veranlagung eine gewisse Rolle. Vor allem junge Frauen mit geringem BMI sind von niedrigem Blutdruck betroffen.

Eine verbindliche Definition für eine Untergrenze des normalen Blutdrucks gibt es nicht. Man geht von einem Wert von 100/60 mmHg aus, der nicht unterschritten werden sollte.

Als normaler Blutdruck bei einem Erwachsenen gilt laut WHO der Wert 120/80 mmHg.

Eine sekundäre Hypotonie ist oft durch andere Grunderkrankungen bedingt.

Was bei der Blutdruckmessung zu beachten ist, lesen Sie in diesem Beitrag.

2. Symptome bei zu niedrigem Blutdruck

Frau liegt auf Sofa und hält sich Kopf. Sie hat Schwindel oder Kopfschmerzen. - Es gibt viele mögliche Symptome, die auf zu niedrigen Blutdruck hinweisen können. - © Shutterstock
Es gibt viele mögliche Symptome, die auf zu niedrigen Blutdruck hinweisen können. © Shutterstock

Ein zu niedriger Blutdruck kann aber auch mal Beschwerden verursachen, zum Beispiel Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwitzen, kalte Hände oder Füße, Konzentrationsschwierigkeiten, Herzrasen, Zittern, Ohrensausen oder ein Schwarzwerden vor den Augen bis hin zu einer kurzen Bewusstlosigkeit, wenn der Blutdruck sehr rasch abfällt. Eine Ohnmacht kann das Verletzungsrisiko allerdings erhöhen.

3. Orthostatische Hypotonie

Eine Frau hat einen kurzzeitigen Blutdruckabfall beim Aufstehen und stützt sich an der Wand ab. Sie hat Kreislauf-Beschwerden - Zu schnell aufgestanden? Die meisten kennen diese Art des kurzzeitigen Blutdruckabfalls. - © Shutterstock
Zu schnell aufgestanden? Die meisten kennen diese Art des kurzzeitigen Blutdruckabfalls. © Shutterstock

Kommt es zu einem niedrigen Blutdruck, wenn der Körper aus dem Liegen in eine aufrechte Position gebracht wird, spricht man von orthostatischer Hypotonie. Durch den Positionswechsel versackt das Blut kurzfristig in den Beinen und muss gegen die Schwerkraft erst wieder nach oben gepumpt werden. Dieser Blutdruckabfall dauert für gewöhnlich nur wenige Sekunden.

Unser Tipp: langsam aufstehen und noch sitzend ein großes Glas Wasser trinken.

Für ältere und gebrechliche Menschen kann das sehr belastend sein, da es zu Stürzen kommen kann. Hier kann gemeinsam mit dem Arzt besprochen werden, ob Antihypotonika (Mittel, die den Blutdruck erhöhen) oder pflanzliche Arzneimittel sinnvoll sind. In erster Linie ist es wichtig, die Ursache zu erforschen.

4. Weißdorn: Gut für Herz & Gefäße

Heilpflanze Weißdorn - Weißdorn wird als Heilpflanze vor allem bei Herz- und Kreislaufschwäche eingesetzt. - © Shutterstock
Weißdorn wird als Heilpflanze vor allem bei Herz- und Kreislaufschwäche eingesetzt. © Shutterstock

Weißdornextrakte wirken unter anderem antioxidativ und kardioprotektiv (herzschützend). Der periphere Gefäßwiderstand sinkt und die Koronar- und Myokarddurchblutung steigt. Dadurch wird das Herz gestärkt und die Sauerstoffversorgung des Körpers verbessert.

Präparate mit Weißdorn eignen sich sehr gut bei einer nachlassenden Leistungsfähigkeit des Herzens. Mehr über die offizielle Heilpflanze des Jahres 2019 erfahren Sie hier.

4. Weitere natürliche Helfer

Ingwer Heilpflanzen - Ingwer hilft bei Kreislaufbeschwerden. - © Shutterstock
Ingwer hilft bei Kreislaufbeschwerden. © Shutterstock

Als natürliche Heilmittel bei Kreislaufschwäche werden in China Ginseng, Ingwer, Walnüsse sowie Zwiebeln mit Honig oder mit Reis geschätzt.

Allgemein gilt: Greifen Sie zu fettarmen Lebensmitteln und essen Sie ausgewogen.

Unterstützende Kreislauftees können Sie nicht nur mit Weißdorn, sondern auch mit Ginseng, Grünem Tee oder mit Liebstöckl zubereiten.

5. Der Körper braucht Flüssigkeit

Flüssigkeit_Frau hält ein Glas Wasser hoch - Ein Flüssigkeitsmangel belastet den Körper und führt zu Kreislaufproblemen.
Ein Flüssigkeitsmangel belastet den Körper und führt zu Kreislaufproblemen.

Viele Menschen – besonders Ältere – haben ein vermindertes Durstempfinden und spüren Durst erst, wenn sie bereits einen Flüssigkeitsmangel haben. Deshalb sollte man sich bewusst etwas zu trinken hinstellen, am besten stilles Wasser oder ungesüßten Tee.

Alkoholische und koffeinhaltige Getränke sollte man nur in Maßen genießen. Koffein wirkt gefäßweitend und kann zu Kreislaufproblemen beitragen.

6. Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung

Dusche_Eine Frau hält ihre Hände unter das Duschwasser, um die Temperatur festzustellen - Eine Wechseldusche belebt den Kreislauf.
Eine Wechseldusche belebt den Kreislauf.

Heiß-kalte Wechselduschen oder Fußbäder können den Kreislauf anregen. Dabei duscht man seinen Körper warm (aber nicht heiß) und anschließend mit einer kalten Dusche ab. Dabei ist darauf zu achten, dass zuerst nur die Arme und Beine kalt geduscht werden und zum Schluss der Kopf.

Bei Wetterfühligkeit und Kreislaufschwäche ist das Eintauchen der Unterarme in kaltes Wasser zwischendurch besonders wirksam.

7. Bewegung

Laufen Sport Laufschuhe - Besonders Konditionssportarten wie Joggen, Walken, Fahrradfahren, Schwimmen oder Tanzen tun dem Kreislauf gut. - © Shutterstock
Besonders Konditionssportarten wie Joggen, Walken, Fahrradfahren, Schwimmen oder Tanzen tun dem Kreislauf gut. © Shutterstock

Wenn Sie regelmäßig Sport treiben, können Sie einem zu niedrigen Blutdruck vorbeugen. Schon ein kurzer Spaziergang im Park oder im Wald kann außerdem Stress reduzieren, ergab eine Studie der US-amerikanischen Universität Michigan.

Dauerhaft erhöhte Cortisolwerte – etwa durch chronischen Stress – werden mit Übergewicht, einer Schwächung des Immunsystems, Herz-Kreislauf-Störungen und einer Reihe weiterer Erkrankungen in Verbindung gebracht.