Gewichtsprobleme können nicht nur uns Menschen treffen, sondern auch unsere vierbeinigen Begleiter. Dabei sind die zusätzlichen Kilos keineswegs nur ein kleiner Schönheitsmakel; die zusätzliche Belastung stellt ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko dar.

Artikel drucken

Was ist das Idealgewicht?

Da Hunde je nach Rasse oder Veranlagung einen eher kompakten oder sehr schlanken Körperbau haben können, ist das gar nicht so einfach zu sagen. Als Hilfsmittel wurde der sog. „Body Condition Score“ entwickelt: Wenn Sie die Taille Ihres Hundes von oben betrachtet gut erkennen können und auch die Rippen leicht zu spüren sind, hat er wahrscheinlich Idealgewicht. Wenn die Rippen aber schon zu sehen sind und die Taille sehr deutlich sichtbar ist, deutet das auf Untergewicht hin. Umgekehrt liegt vermutlich Übergewicht vor, wenn Sie die Taille kaum oder gar nicht erkennen und die Rippen nur schwer ertasten können. In diesen Fällen ist es jedenfalls ratsam, mit Ihrem Tierarzt/Ihrer Tierärztin zu sprechen, damit Ihrem Hund möglichst frühzeitig geholfen werden kann.

Außerdem ist es von Vorteil, wenn Sie Ihren Hund in regelmäßigen Abständen abwiegen und das Gewicht mit Datum notieren. So behalten Sie immer den Überblick und können eine schleichende Gewichtszunahme viel schneller erkennen.

Behandlung: Tipps zur Gewichtsreduktion

Zuallererst ist es wichtig herauszufinden, ob das Übergewicht durch ein gesundheitliches Problem (z. B. Schilddrüsenunterfunktion) verursacht wurde. Sollte so eine Grunderkrankung vorliegen, muss diese entsprechend behandelt werden. Eine Anpassung der Futterration an die tatsächlichen Bedürfnisse Ihres Hundes ist für den Erfolg entscheidend.

Dabei dürfen auch die Leckerchen zwischendurch nicht außer Acht gelassen werden!

Zu guter Letzt hilft auch unseren Hunden Bewegung beim Abnehmen. Gerade wenn die Bewegung im Alltag durch gesundheitliche Einschränkungen schon schwerfällt, kann Ihrem Hund auch im Rahmen einer Physiotherapie geholfen werden.

Unzählige Probleme

Übergewichtige Hunde haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an verschiedenen Erkrankungen zu leiden. Dazu zählen bspw. Arthrosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes mellitus und Inkontinenz bei kastrierten Hündinnen. Außerdem wird durch den unnötigen Ballast die Lebensqualität eingeschränkt, da Spielen und Spaziergänge schwerer fallen.

von Dr. med. vet. Bianca Reicher