In der Pubertät, in welcher durch Hormonumstellungen Mädchen zu Frauen und Buben zu Männern werden, kommt es zu vielfältigen körperlichen und psychischen Veränderungen. Diese können das ein oder andere Problem mit sich bringen, gegen das glücklicherweise ein Kraut gewachsen ist.

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Die Pubertät ist ein Vorgang, der nicht von heute auf morgen stattfindet, sondern ein paar Jahre in Anspruch nimmt. Dabei setzt sie bei Mädchen zwischen 9 und 13 Jahren und bei Jungen zwischen 11 und 15 Jahren ein. Es treten körperliche Veränderungen, wie ein schnelles Körperwachstum ein, und auch die Proportionen verändern sich. Es kommt zur sexuellen Entwicklung des Körpers, wobei das Einsetzen der ersten Regelblutung einen besonderen Zeitpunkt in der Pubertät der Mädchen darstellt. Ebenso kommt es zur Veränderung der Haut, was vielen Teenies fettige Haut oder Pickel beschert. Weiters werden Drüsen aktiv, welche zu vermehrter Schweißbildung und einem veränderten Körpergeruch führen. Zu Veränderungen kommt es auch im Gehirn. So prägen sich kognitive Fähigkeiten aus, abstrakteres Denken ist möglich, und der Schlaf-Wach-Rhythmus ändert sich. In Summe kommt es also zu einer Menge Veränderungen, mit denen ein junger Mensch in der Pubertät zurechtkommen muss. Für das eine oder andere Problem gibt es pflanzliche Abhilfe.

Wirksames gegen fettige Haare

Auch für zu schnell fettendes Haar ist die vermehrte Talgproduktion in der Kopfhaut verantwortlich. Prinzipiell sollten die Haare – wenn möglich – nicht zu häufig gewaschen werden, da dies die Talgproduktion zusätzlich fördern würde. Beim Waschen sollte nur lauwarmes Wasser verwendet und auf heißes Föhnen verzichtet werden. Bei der Wahl eines Pflegeproduktes ist darauf zu achten, dass dieses die Talgproduktion zwar drosselt, jedoch die Kopfhaut nicht austrocknet. Hilfreich ist bspw. die Brennnessel, welche die Talgproduktion stabilisiert und zu vermindertem Nachfetten der Haare führt. Meerestang eignet sich ebenfalls gut für die Pflege fettiger Haare. Er wirkt beruhigend und regulierend auf die Talgdrüsen und den Stoffwechsel der Kopfhaut, antiseptisch und entfettend.

Schweiß lass nach

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Bei übermäßigem Schwitzen, welches durch die Umstellungen des Körpers in der Pubertät zustande kommt, sollte großer Wert auf tägliches Duschen und regelmäßigen Kleiderwechsel gelegt werden. Weiters können Deos Abhilfe schaffen, und auch das Entfernen der Achselhaare kann sinnvoll sein und Schweißgeruch mindern. Bei der Körperpflege ist es jedoch wichtig, nicht zu viel Seife oder Duschgel zu verwenden, um den Säureschutzmantel der Haut nicht zu zerstören. Linderung können auch Extrakte aus dem Salbei verschaffen. Für die schweißhemmende Wirkung sind in der Pflanze enthaltene ätherische Öle und Gerbstoffe verantwortlich – allen voran die Rosmarinsäure. Salbei wird am besten in Form von Kapseln eingenommen, da hier ausreichend Wirkstoffe vorhanden sind, wobei diese in der Regel einmal täglich zur Anwendung kommen. Eingenommen werden können diese Präparate je nach Hersteller ab dem 12. Lebensjahr. Salbei sollte bei einer bekannten Allergie nicht verwendet werden.

Pickel & Pusteln sprießen

Viele Mädchen und Jungen haben es während ihrer Pubertät mit unreiner Haut, Pickel und Pusteln zu tun. Die Entstehung dieser unliebsamen Hauterscheinungen liegt darin begründet, dass die Haut vermehrt Talg produziert und gleichzeitig die Ausführungsgänge der Haut und Talgdrüsen verhornen; so kommt es zu verstopften Poren und weiters zu Mitessern und Pickel, wobei v. a. das Gesicht, das Dekolleté, der Rücken und die Oberarme betroffen sind. Bei schwerem Verlauf mit großen, eitrigen Pickeln oder schmerzhaften Knoten, sollte ein/eine Hautarzt/-ärztin aufgesucht werden. Grundsätzlich sollten lästige Pickel nicht oder zumindest nicht mit bloßen Fingern ausgedrückt werden, da ansonsten Entzündungen und Narbenbildung gefördert werden. Weiters ist es wichtig, vor dem Schlafengehen Make-up zu entfernen, wobei milde Reinigungsmittel verwendet werden sollten, um die Haut nicht weiter zu reizen. Pflanzen, die erfolgreich gegen unreine Haut eingesetzt werden können, sind: die Kapuzinerkresse, die gegen Bakterien, Viren und Pilze wirkt; die Zaubernuss (Hamamelis), welche entzündungshemmende, zusammenziehende und Radikalfängereigenschaften aufweist; die Ringelblume, die beruhigend auf die Haut wirkt und einen entzündungshemmenden, wundheilenden und antibakteriellen Effekt hat; Thymian, der reinigend ist und desinfizierend wirkt; Salbei und Rosmarin, die überschüssige Talgproduktion regulieren können; Klettenwurzel, die entzündungshemmend und antibiotisch wirkt, und Teebaumöl, das als reines Öl bis zu 3-mal täglich direkt auf die Pickel aufgetragen werden kann. Hier ist allerdings etwas Vorsicht geboten, da das Öl reizend für Augen und Schleimhäute ist und evtl. auch zu Hautreizungen, Rötungen und Juckreiz führen kann.

Erste Regelblutungen

Mit dem Beginn der Regelblutungen kann es bei Mädchen zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Wassereinlagerungen, Aggressivität, Reizbarkeit und depressiven Verstimmungen kommen, welche vor der Blutung auftreten und mit Einsetzen derselben wieder verschwinden. Prinzipiell können hier bspw. ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Ausdauersport hilfreich sein. Eine Pflanze, die gerne bei solchen Beschwerden zur Anwendung kommt, ist der Mönchspfeffer. Seine Inhaltsstoffe können regulierend in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen und so eine Verbesserung der Beschwerden bewirken. Verwendung finden die Mönchspfefferfrüchte, wobei auf Fertigpräparate zurückgegriffen werden sollte, um eine ausreichend hohe Konzentration der Wirkstoffe zu haben. Bis zum Eintreten eines Effektes können dabei mehrere Wochen vergehen; daher ist es sinnvoll, Mönchspfefferpräparate mindestens für drei Monatszyklen einzunehmen. Bei der Einnahme gibt es generell kaum Nebenwirkungen. Möglich sind allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautauschlag sowie Kopfschmerzen, Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden. Mönchspfeffer sollte nicht in Kombination mit oralen Kontrazeptiva (die Pille) eingenommen werden. Je nach Hersteller sind Präparate für Mädchen ab einem Alter von 12 Jahren verfügbar. Bei stärkeren oder unklaren Beschwerden sollte jedenfalls ein Gynäkologe/eine Gynäkologin aufgesucht werden.

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Zu den Belastungen der Pubertät – ein Körper, der sich verändert, Hormone, die einen überfluten, und ein Gehirn, das sich erwiesenermaßen plastisch verändert und umgebaut wird – kommt für die heutigen Teenager ein bisher noch nie da gewesenes Maß an Einflüssen. Der Druck, dazuzugehören, ist hoch wie nie zuvor. Über Social Media sind Teenies einer Flut an Einflüssen ausgesetzt, die für noch mehr Unsicherheit sorgt. Dr. Sheila de Liz erklärt, was Mädchen und Eltern in der Pubertät wissen müssen.

Girl on fire
2022, Dr. Sheila de Liz,
Rowohlt, 16,95 Euro
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