Der übermäßige und oft auch falsche Einsatz von Antibiotika führt dazu, dass Resistenzen entstehen. Es wird geschätzt, dass antibiotikaresistente Bakterien jährlich für rund 33.000 Todesfälle in Europa verantwortlich sind.

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Antibiotika sind Arzneimittel und werden bei bakteriellen Infektionen vom Arzt verschrieben, zum Beispiel bei einer Lungenentzündung aufgrund von Pneumokokken. Gegen Viren sind Antibiotika aber nutzlos (zum Beispiel bei einer Grippe oder bei Herpes). Leider verschreiben Ärzte bei viral bedingten Infekten manchmal Antibiotika, obwohl diese hier nichts ausrichten können. Bei einem viralen Infekt können nämlich nur die Symptome (Schnupfen, Husten, etc.) behandelt werden.

Ein Antibiotikum bekämpft nur bakterielle Infektionen

Antibiotika haben die Aufgabe Bakterien zu töten bzw. sie in ihrem Wachstum zu hemmen. Bei einer Antibiotikaresistenz wirken manche Antibiotika aber nicht mehr. Bakterien, die früher empfindlich auf ein Antibiotikum reagiert haben, können sich genetisch verändern und resistent werden. Sie überleben also und vermehren sich weiter. Der Arzt muss nun ein anderes Antibiotikum einsetzen. Für manche Infektionen gibt es aber kaum noch wirksame Antibiotika. Für den Patienten bedeutet das, dass die Erkrankung länger dauert. Besonders für Ältere, Kleinkinder, chronisch Kranke und jene mit einem geschwächten Immunsystem kann das ernste Folgen haben.

Gründe für den Anstieg resistenter Keime

  • Wenn Antibiotika unnötig verschrieben werden. Bei einer Erkältung oder Grippe sind zum Beispiel Viren am Werk, gegen die Antibiotika nicht wirken. Antibiotika lindern keine Erkältungsbeschwerden.
  • Wenn Antibiotika nicht richtig eingenommen werden. Verkürzt der Patient beispielsweise die Behandlung oder verringert die tägliche Dosis, werden nicht alle Bakterien abgetötet und die überlebenden können resistent werden.
  • Wenn Breitbandantibiotika zu häufig eingesetzt werden. Besser: Mit Labortests feststellen lassen, welches Antibiotikum genau gegen die jeweilige Infektion wirkt.

Was sind multiresistente Bakterien?

Antibiotikaresistenz wird immer mehr zu einem Problem – auch, weil immer mehr Bakterien gleich gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Man spricht dann von multiresistenten oder mehrfach resistenten Bakterien.

Was kann man tun, um Antibiotikaresistenzen einzudämmen?

Hände waschen - © Shutterstock
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  • Verwenden Sie Antibiotika verantwortungsvoll und nur auf Anweisung Ihres Arztes.
  • Nehmen Sie das Antibiotikum vorschriftsmäßig ein.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie vorzeitig mit der Einnahme aufhören möchten.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände (besonders nach dem Niesen oder Husten). Mit einfachen Hygienemaßnahmen kann die Ausbreitung resistenter Keime vermieden werden.
  • Werfen Sie alte Medikamente nicht in den Hausmüll, sondern geben Sie sie in der Apotheke ab. Dort kümmert man sich dann um eine fachgerechte und umweltschonende Entsorgung.