Schnupfen Erkältung - Im Unterschied zur Grippe beginnt eine Erkältung langsam. - © Shutterstock

Erkältung

Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist sehr unangenehm, aber meist harmlos. Hier erfahren Sie, was Sie gegen Husten, Schnupfen und Co. tun können. Mit unseren Tipps können Sie die Symptome lindern und die Genesung vorantreiben.

Entstehung

Frau hat Schnupfen_sie ist erkältet - Eine Erkältung wird besonders oft von Rhinoviren verursacht. Wenn es die Viren schaffen, sich in unserer Schleimhaut festzusetzen, geht die Vermehrung los und die Erkältung lässt nicht mehr lange auf sich warten.
Eine Erkältung wird besonders oft von Rhinoviren verursacht. Wenn es die Viren schaffen, sich in unserer Schleimhaut festzusetzen, geht die Vermehrung los und die Erkältung lässt nicht mehr lange auf sich warten.

Unter dem Begriff Erkältung fassen wir eigentlich eine Gruppe von Symptomen zusammen, die während einer akuten Infektion der Schleimhaut von Nase und Nasennebenhöhle, des Halses beziehungsweise der Bronchien, auftauchen können.

Im Gegensatz zu einer Grippe beginnen Erkältungen langsam. Erste Anzeichen eines grippalen Infekts sind meist Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, gefolgt von Schnupfen. Weitere mögliche Beschwerden sind Kopf- und Gliederschmerzen, Ohrenschmerzen, Husten, Heiserkeit, ein Kratzen im Hals, Abgeschlagenheit oder leichtes Fieber.

Die Symptome treten nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge auf. Es müssen auch nicht zwingend alle genannten Symptome auftreten. Bei unkomplizierten Verläufen heilt eine Erkältung innerhalb von sieben bis zehn Tagen aus. Bis der grippale Infekt überstanden ist, kann man nur die Symptome behandeln.

Mehr als 200 Viren bekannt

Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion (etwa beim Niesen oder Husten) oder über direkten Kontakt. Typische Ansteckungsorte, die meist sehr viele Viren beherbergen, sind zum Beispiel Türklinken, Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln, Lichtschalter oder Tastaturen von Bankomaten.

Es sind mehr als 200 unterschiedliche Viren bekannt, die Erkältungen auslösen können. Besonders oft sind Rhinoviren die Übeltäter. Weitere bekannte Mitspieler sind zum Beispiel Coxsackie- und Parainfluenza-Viren.

Bisher wurde noch kein Medikament entwickelt, das unsere Erkältung einfach wegzaubert. Da die Viren sehr schnell mutieren und es so viele "Arten" von ihnen gibt, ist eine Impfung oder Pille gegen Erkältungen bisher nicht in greifbarer Nähe.

Bakterien oder Viren?

In den meisten Fällen sind Viren für die Erkältungsbeschwerden verantwortlich, seltener sind Bakterien am Werk. Beim viral bedingten Infekt können nur die Symptome (Halsweh, Schnupfen, etc.) behandelt werden. Erkrankte müssen sich also in Geduld üben.

Zu einer bakteriell bedingten Erkältung kommt es viel seltener. Es kann sein, dass Bakterien im Laufe eines viralen Infekts hinzukommen, wenn die Atemwege bereits von den Viren geschwächt sind. Im Volksmund spricht man dann davon, eine Erkältung „verschleppt“ zu haben. Wenn das passiert, sollten Sie sich vom Arzt untersuchen lassen.

Leider verschreiben manche Ärzte nach wie vor Antibiotika bei viralen Infekten, obwohl diese hier nichts ausrichten können. Antibiotika wirken nämlich nur gegen Bakterien.

Achtung:

Bei einem viralen Infekt hilft kein Antibiotikum. Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Infekten.

Erkältung oder echte Grippe?

Auf eine echte Grippe (Influenza) deuten plötzlich eintretendes, hohes Fieber mit Körpertemperaturen zwischen 39 und 40 °C sowie starke Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen oder Schüttelfrost hin. Möglich sind auch Atemwegs- oder Kreislaufbeschwerden.

Wer glaubt, an einer echten Grippe erkrankt zu sein, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Zwar lösen auch hier Viren das Krankheitsgeschehen aus, aber bei einer Grippe sind es ganz klar Influenza-Viren. Man kann sich bei jährlich stattfindenden Aktionen dagegen impfen lassen. Da die Zusammensetzung des Serums jährlich an die veränderten Eigenschaften der zirkulierenden Influenza-Viren angepasst wird, wird empfohlen, sich jeden Herbst impfen zu lassen.

Symptome

Erkältung Schnupfen - Ein Erkältungsschnupfen sorgt mitunter auch für ein allgemeines Krankheitsgefühl, wässrige Augen und Kopfschmerzen. - © Shutterstock
Ein Erkältungsschnupfen sorgt mitunter auch für ein allgemeines Krankheitsgefühl, wässrige Augen und Kopfschmerzen. © Shutterstock

Schnupfen

  • Wenn wir unter einem Erkältungsschnupfen (Rhinitis) leiden, versucht unser Körper die Viren durch Niesen wieder loszuwerden. Dieser Schutzreflex bewirkt, dass unser Nasensekret mit bis zu 160 Stundenkilometern herauskatapultiert wird. Leider funktioniert diese Art der Abwehr nicht immer und so setzen sich die Schnupfenviren oft doch noch in der Nasenschleimhaut fest und vermehren sich.
  • Der klassische Erkältungsschnupfen ist zunächst dünnflüssig und wird später zäh. Die Nase schwillt an, der Geruchssinn lässt nach, die Nase verstopft und die Nasenatmung wird erschwert. Oft breiten sich die Viren über den Schnupfen auch auf die unteren Atemwege aus. Dann kann daraus eine Bronchitis werden. Wenn die Viren in die Nasennebenhöhlen vordringen, kann daraus eine Nasennebenhöhlenentzündung resultieren. Diese äußert sich durch ein unangenehmes Druckgefühl im Stirn- und Wangenbereich, obwohl der Schnupfen bereits abgeklungen ist.
  • Einen Schnupfen holt man sich öfter im Winter als im Sommer. Das hat mehrere Gründe: Durch die geringere Luftfeuchtigkeit trocknen unsere Schleimhäute aus und bieten Erregern dadurch leichter Zugang. Außerdem ist die Ansteckungsgefahr im Winter höher, da wir uns mit unseren Mitmenschen in dieser Jahreszeit viel mehr in geschlossenen Räumen aufhalten. Dadurch haben die Viren leichtes Spiel.

Halsschmerzen

  • Schnupfen und Halsschmerzen gelten als die ersten Anzeichen einer Erkältung. Typisch sind gerötete und angeschwollene Schleimhäute im Hals und Rachen. Es kann zu Schluckbeschwerden, Kratzen und starken Schmerzen kommen, die auch ausstrahlen können.
  • Falls sich auf den Mandeln weiße Beläge zeigen oder der Erkrankte unter hohem Fieber leidet, ist es an der Zeit, einen Arzt zu konsultieren.
  • Für Halsschmerzen kommen noch andere Gründe in Frage: Wird die Stimme zu sehr beansprucht – zum Beispiel durch lautes Singen oder sehr viel Sprechen – wird der eine oder andere am nächsten Tag mit Halsschmerzen aufwachen. Rauch, Feinstaub oder zu trockene Raumluft können die Atemwege ebenfalls reizen.

Husten und Heiserkeit

  • Eine Erkältung beginnt also meist in den oberen Atemwegen und breitet sich dann, wenn man Pech hat, auch auf die unteren Atemwege aus. Von einer Bronchitis spricht man, wenn sich die Schleimhäute der Bronchien entzünden. Man erkennt eine Bronchitis vor allem am hartnäckigen und unangenehmen Husten.
  • Für gewöhnlich klingt ein klassischer Erkältungshusten unkompliziert nach ein bis zwei Wochen ab und folgt in der Regel einem klaren Muster: Es geht mit trockenem Reizhusten los, der zunehmend produktiver wird, um dann im Endstadium wieder trockener zu werden und auszuklingen.
  • An Husten und/oder Heiserkeit kann aber auch eine zu starke oder falsche Belastung der Stimmbänder schuld sein. Dann wird das Sprechen mühsam. Von Heiserkeit sind besonders jene betroffen, die im Rahmen ihres Berufs viel und laut sprechen müssen (zum Beispiel Lehrer, Sänger oder Callcenter-Mitarbeiter).

Achtung:

Bei Heiserkeit muss die Stimme geschont werden. Vermeiden Sie es zu flüstern – das strengt die Stimme zu sehr an. Wenn es unumgänglich ist, sollte man möglichst leise und ohne Anstrengung sprechen.

Der Wunsch sich zu räuspern mag groß sein. Lassen Sie es besser bleiben. Räuspern reizt die angeschlagenen Schleimhäute noch zusätzlich.

Wenn die Heiserkeit in Zusammenhang mit Ihrem Beruf ausgelöst wurde, ist auch eine ärztliche Krankmeldung zu bedenken, damit sich Ihre Stimme erholen kann. Lassen Sie sich jedenfalls von einem Arzt untersuchen, falls die Heiserkeit länger als zwei, drei Wochen anhält.

Sonderfall: Hormonelle Umstellung

Heiserkeit kann auch mit einer hormonellen Umstellung zusammenhängen, etwa beim Stimmbruch in der Pubertät. Schwangere Frauen können auch darunter leiden und bei manchen wird die Stimme sogar während der Menstruation rauer. In den Wechseljahren stellen sich die Hormone erneut um, weshalb es auch hier zu stimmlichen Veränderungen kommen kann.

Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen - Ohrenschmerzen sind sehr unangenehm. Im Zweifel kann ein Arztbesuch weitere Komplikationen verhindern. - © Shutterstock
Ohrenschmerzen sind sehr unangenehm. Im Zweifel kann ein Arztbesuch weitere Komplikationen verhindern. © Shutterstock
  • Wenn Ohrenschmerzen mit einer Erkältung einhergehen, leiden Betroffene oft unter eingeschränktem Hörvermögen und einem Druckgefühl. Bei Letzterem ist der Sekretabfluss zwischen dem Mittelohr und dem Nasenrachenraum behindert.
  • Ohrenschmerzen können aber auch auf andere Krankheiten hinweisen, etwa auf eine Mittelohrentzündung, Probleme mit den Zähnen, Furunkel oder Ekzeme. Im Zweifel sollte das ärztlich abgeklärt werden.

Pflanzliches

Um die Symptome eines grippalen Infektes zu behandeln, existiert eine breite Palette an Arzneipflanzen sowie an pflanzlichen und synthetischen Arzneimitteln, die hauptsächlich rezeptfrei in den Apotheken erhältlich sind.

Arzneipflanzen

Seit tausenden Jahren werden Arzneipflanzen bei der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Da diese heutzutage größtenteils kontrolliert angebaut werden, sind der Wirkstoffgehalt und die Qualität bei Apothekenprodukten sehr einheitlich. Erhältlich sind sie in Form von Tees, Pulvern, Tinkturen, Kapseln, Tropfen usw.

Sonnenhut (Echinacea) werden immunstimulierende Eigenschaften nachgesagt. In der Apotheke erhalten Sie diverse Zubereitungen mit Sonnenhut, die sowohl die Anfälligkeit gegenüber grippalen Infekten reduzieren, als auch die Krankheitsdauer verkürzen sollen. Zur Wirksamkeit gibt es bisher aber nur widersprüchliche Studien.

Erkältungsbad

Bei den ersten Anzeichen eines Infekts kann ein Erkältungsbad guttun. Ob das warme Wasser und das Inhalieren der aufsteigenden ätherischen Öle wirklich eine Erkältung verhindern oder abmildern können, steht nicht fest. Das Wohlbefinden kann dadurch aber deutlich verbessert werden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass natürliche ätherische Öle enthalten sind (in Apotheken ist das der Standard). Kindern können starke ätherische Öle schaden. Deslhalb gibt es spezielle Erkältungsbäder für Kinder.

Arzneitees

In Apotheken sind bereits fertige Teemischungen erhältlich, die oft den Namen „Erkältungstee“ tragen. Die enthaltenen Pflanzenstoffe besitzen zum Beispiel antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkungen (wirksam bei Erkrankungen, die durch Bakterien, Viren und Pilze verursacht werden).

Häufig sind auch antimikrobielle (verhindert das Wachstum von Mikroorganismen), schleimlösende, schleimverflüssigende, adstringierende (zusammenziehende), entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften enthalten.

► Tipp zur Teezubereitung: Die Teemischung wird mit kochendem Wasser übergossen und zieht dann acht bis zehn Minuten lang. Nachdem die Pflanzenteile ausgesiebt wurden, ist der Tee fertig.

  • Linden- oder Holunderblüten wirken vor allem schweißtreibend.
  • Beliebt ist auch die Kamille, die antibakteriell und entzündungshemmend wirkt und noch dazu die Wundheilung ankurbelt.
  • Salbei wirkt antimikrobiell, hat adstringierende (zusammenziehende) sowie entzündungshemmende Eigenschaften und lindert besonders Halsschmerzen.
  • Efeublätter wirken schleimlösend, bewirken sie eine Entspannung der Bronchialmuskulatur und verringern die Intensität und Frequenz des Hustens.
  • Thymian ist eine gute Wahl bei Halsschmerzen und starkem Husten. Er besitzt krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem hat er eine antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirkung.
  • Spitzwegerich stärkt das Immunsystem, besitzt antimikrobielle und entzündungshemmende Effekte. Im Vordergrund steht eine Besserung des trockenen Hustens.
  • Eibisch eignet sich zur symptomatischen Behandlung von Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenen Reizhusten.
  • Eukalyptus-Öl löst bei Husten und Schnupfen den zähen Schleim.

Mikronährstoffe für das Immunsystem

Unser Immunsystem kann durch eine gesunde, ausgeglichene Ernährung gestärkt werden. Frisches Obst, Gemüse, Fisch, Vollkornprodukte und Nüsse sind prinzipiell die besten Lieferanten für Vitamine und Mineralstoffe. Gerade bei Infektanfälligkeit ist von einseitigen Diäten und Fast-Food-Ernährung abzuraten.

Jene, die im Herbst oder Winter vermehrt zu Infekten neigen, aber auch Sportler und Schwangere, können ihre Abwehrkräfte stärken, indem sie sich gegebenenfalls in Absprache mit dem Arzt oder Apotheker Nahrungsergänzungsmittel zuführen. Es existiert eine Vielzahl an Mikronährstoff-Präparaten, die der Stärkung des Immunsystems dienen. Beim Verdacht auf einen chronischen Vitamin- oder Spurenelement-Mangel wird einen der Apotheker zur Abklärung an den Hausarzt verweisen. Dieser kann eventuelle Mängel über einen Bluttest feststellen.

Mitunter kann die Erkältungsdauer durch eine erhöhte Vitamin-C- und Zink-Gabe verkürzt werden (mehr dazu weiter unten). Präventiv machen hohe Dosierungen aber wenig Sinn. Beginnen Sie damit erst, wenn sich eine Erkältung anbahnt. Fragen Sie dazu einfach in Ihrer Apotheke nach.

Manche nehmen Nahrungsergänzungen nach dem Prinzip „hilft’s nix schad’s nix“ zu sich. Überdosierungen sind auch hier möglich und können unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen. Professionelle Beratung durch einen Arzt oder Apotheker kann sich auszahlen.

Für das Abwehrsystem spielen vor allem Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin D und die B-Vitamine eine Rolle. Wichtig sind auch die Spurenelemente Zink, Selen und Eisen:

Vitamin C:

Den meisten wird vermutlich zuallererst Vitamin C in den Sinn kommen, wenn Sie an eine Stärkung des Immunsystems denken. Trotz widersprüchlicher Veröffentlichungen ist Vitamin C nach wie vor einer der bestimmenden Mikronährstoffe im Immunsystem. In Acerola, Hagebutten, schwarzen Johannisbeeren, Zitrusfrüchten, Kiwis, Paprika und Brokkoli ist viel davon enthalten.

Vitamin C stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern verbessert auch die Eisenaufnahme und fördert die Wundheilung, um nur einige Funktionen zu nennen. Bei ausgewogener Ernährung ist keine zusätzliche Gabe von Vitamin C notwendig. Ist jedoch eine Erkältung im Anmarsch, kann kurzfristig eine höhere Dosis sinnvoll sein – oft kann die Dauer und Schwere eines Infekts verringert werden.

Vitamin A:

Vitamin A hält die Haut und die Schleimhaut funktionstüchtig. Ist das nicht der Fall, können Viren und Bakterien die Schleimhautbarriere überwinden und in den Körper eindringen. Besonders viel davon ist in Leber, Eiern und Milch enthalten. Betacarotin, die Vorstufe von Vitamin A, findet sich zum Beispiel in Karotten und Spinat.

Vitamin E:

Vitamin E ist ein Fixstarter in Sachen Immunabwehr. Es schützt die Zellen vor schädlichen Einflüssen (sogenannten freien Radikalen), fördert den Heilungsprozess bei Entzündungen (zum Beispiel bei Halsschmerzen) und aktiviert die Antikörperbildung. Vitamin E ist zum Beispiel in Pflanzenölen (etwa Sonnenblumen- oder Olivenöl) enthalten. Beim Gemüse sind Spargel, Bohnen und Karotten zu nennen. Nüsse und Getreide enthalten es aber auch.

Vitamin D:

Vitamin D aktiviert die körpereigenen Abwehrzellen und senkt die Infektiosität von Erkältungsviren. Ein Mangel an Vitamin D kann somit die Anfälligkeit für Infektionen der oberen Atemwege steigern. Vitamin D ist eigentlich ein Hormon und kann von unserem Körper selbst gebildet werden, wenn ausreichend Sonnenlicht auf unsere Haut fällt.

Während es im Sommer kein Problem ist, in Österreich genug davon abzubekommen, sieht es in den Wintermonaten schon anders aus. In der Zeit von Oktober bis März steht die Sonne bei uns nicht hoch genug am Himmel - der UV-Wert liegt unter 3. Das bedeutet, dass wir nicht ausreichend UV-Strahlung abbekommen und daher zu wenig Vitamin D bilden.

In Nahrungsmitteln kommt es auch nur in geringen Mengen vor. Deshalb empfiehlt sich in der kalten Jahreszeit eine tägliche Supplementierung.

B-Vitamine:

Infekte und Erkältungen sind kräfteraubend. B-Vitamine können bei Müdigkeit helfen: Ein gut dosierter B-Komplex kurbelt den Zellstoffwechsel an, unterstützt die Regeneration und sorgt für raschere Erholung. Dabei sind die Vitamine B2, B6, B12 und Folsäure von besonderer Bedeutung.

Zink:

Zink spielt eine wichtige Rolle für die Immunabwehr. Bei einem Zinkmangel steigt nämlich die Infektanfälligkeit. Die direkte antivirale Wirkung von Zink macht das Spurenelement vor allem bei Erkältungen interessant. Wird dem Körper bei Auftreten der ersten Erkältungssymptome Zink zugeführt (am besten in Form von Lutsch- oder Brausetabletten), kann die Dauer und Schwere der Erkältung verkürzt werden. Einen hohen Zinkgehalt haben unter anderem Fleisch, Eier, Milch, Käse, Vollkornprodukte und Linsen.

Eisen:

Sowohl Eisenmangel, als auch eine besonders hohe Eisenzufuhr tun unserem Immunsystem nicht unbedingt gut. Deshalb sollte Eisen nur auf Basis eindeutiger Laborwerte empfohlen werden. Vitamin C kann die Aufnahme von Eisen übrigens positiv beeinflussen. Eisen ist zum Beispiel in Fisch und Fleisch, Tofu, Vollkorngetreide, Spinat und in Erbsen enthalten.

Erkältung Tee Schal Halsschmerzen - Erkältungstees können Husten, Entzündungen und Verschleimungen erträglicher machen. - © Shutterstock
Erkältungstees können Husten, Entzündungen und Verschleimungen erträglicher machen. © Shutterstock

Erste Hilfe bei Schnupfen

Zwiebelsäckchen, Kamillentee und mehr:

  • Hilfe aus der Pflanzenwelt bieten bei Schnupfen zum Beispiel Extrakte aus Eukalyptus oder Thymian. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Kraft der Zwiebel. Diese enthält entzündungshemmende Stoffe und macht dank der enthaltenen ätherischen Öle die Nase frei. Man kann sie essen, inhalieren, sich einen Zwiebelstrumpf basteln oder sich einfach ein Zwiebelsäckchen im Schlafzimmer aufhängen.
  • Inhalationen mit Kamillen- oder Fencheltee befeuchten die Schleimhäute und befreien sie vom Schleim. Auch eine Nasenspülung mit Salzlösung macht den zähen Schleim wieder flüssig, reinigt die Nase und reduziert Entzündungen. Sogenannte Sekretolytika, also schleimlösende Mittel, können ebenfalls eingesetzt werden. Diese bewirken eine Verflüssigung des Sekrets. Die enthaltenen Wirkstoffe sind meist Myrtol, Cineol und Acetycystein.
  • Für eine Abschwellung der Nasenschleimhäute sorgen alpha-Sympathomimetika (abschwellende Nasenpräparate), die rezeptfrei in Form von Tropfen, Sprays und Gelen erhältlich sind. Sie machen die Nase frei und erleichtern das Atmen. Beachten Sie hier bitte die maximale Anwendungsdauer von rund einer Woche. Bei zu langer Anwendung wird die Nasenschleimhaut zu trocken und kann dauerhaft geschädigt werden.
  • Wer lieber zu homöopathischen Mitteln greift, ist mit Allium cepa, Arsenicum album, Nux vomica, Laffa oder Pulsatilla versorgt.
  • Bei den Schüßler-Salzen wird Kalium chloratum, Calcium sulfuricum oder Natrium chloratum empfohlen.
Erkältung Schnupfen - Durch die vermehrte Schleimproduktion versucht unser Körper die Erreger loszuwerden. - © Shutterstock
Durch die vermehrte Schleimproduktion versucht unser Körper die Erreger loszuwerden. © Shutterstock

Apotheker-Tipp

  • Benutzte Taschentücher landen am besten gleich im Müll. So senken Sie die Ansteckungsgefahr für andere.
  • Niesen Sie nicht in die Hände, sondern in die Armbeuge.
  • Setzen Sie abschwellende Nasensprays oder -tropfen maximal eine Woche lang ein.
  • Sie schlafen erholsamer und können besser durchatmen, wenn Sie den Kopf höher lagern. So kann dass Nasensekret besser nach unten fließen.

Erste Hilfe bei Halsschmerzen

Lutschpastillen, ätherische Öle und gurgeln mit Tee

  • Typische Erstmaßnahmen sind viel Flüssigkeit, Stimmschonung und ein Warmhalten des Halses – das ist auch richtig so, da die entzündete Schleimhaut möglichst entlastet werden soll.
  • Stimmschonung bedeutet wenig oder gar nicht zu sprechen. Flüstern und Räuspern beansprucht zusätzlich, da es mühsamer ist, als normales Sprechen.
  • Teezubereitungen eignen sich gut, um ausreichend Flüssigkeit zuzuführen und den Hals auch von innen zu wärmen. Bekannte Helfer aus der Pflanzenwelt sind Salbei, Eibisch, Süßholzwurzel oder Käsepappel. Als Tee eignen sich diese Pflanzen auch zum Gurgeln und zum Spülen; es gibt aber auch fertige Lösungen.
  • Zur Selbstmedikation steht eine breite Palette an Halssprays, Lutschtabletten und Gurgellösungen zur Verfügung. Präparate, die lokalbetäubende Eigenschaften haben, nehmen zwar den Schmerz, aber nicht die Entzündung. Um diese zu bekämpfen braucht es nichtsteroidale Schmerzmittel (NSAR) wie Flurbiprofen oder bei stärkeren Schmerzen Ibuprofen. Halsschmerz-Mittel, die desinfizierende Wirkstoffe enthalten, verringern die Anzahl der Keime im Rachen und verhindern deren weitere Ausbreitung.
  • Der Klassiker sind Lutschpastillen. Sie sind einfach zu handhaben, auch für unterwegs praktisch und haben den Vorteil, dass sie die Inhaltsstoffe über einen längeren Zeitraum an Ort und Stelle freisetzen. Zusätzlich wird der Speichelfluss angeregt und die Schleimhäute feucht gehalten. Durch den vermehrten Speichelfluss wird auch der Abtransport des Sekrets gefördert.
  • Ätherische Öle wie Thymian, Eukalyptus und Fenchel haben entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften. Malve, Isländisch Moos und Eibisch legen sich wie ein Schutzfilm über die angegriffenen Schleimhäute, befeuchten sie und mindern Reizungen.
  • Befeuchtend wirkt auch Hyaluronsäure, die vor allem aus der Medizin und Kosmetik bekannt ist. Aufgrund dieser Eigenschaft ist sie oft in Lutschpastillen gegen Halskratzen und Stimmprobleme enthalten und daher auch für Sänger und Vielredner geeignet.
  • Gerne werden auch die Schüßler-Salze Ferrum phosphoricum, Kalium chloratum, Natrium phosphoricum und Calcium sulfuricum eingesetzt.
  • Bei den homöopathischen Mitteln sollen Aconitum, Apis mellifica, Belladonna, Hepar sulfur und Phytolacca helfen.

Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.

Halsschmerzen Arzt Mandeln Kehlkopf Stimmbänder - Bei starken Halsschmerzen sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche tiefergehende Entzündungen in Kehlkopf, Stimmbändern oder Mandeln abzuklären. - © Shutterstock
Bei starken Halsschmerzen sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche tiefergehende Entzündungen in Kehlkopf, Stimmbändern oder Mandeln abzuklären. © Shutterstock

Apotheker-Tipp

  • Schonen Sie Ihre Stimme und trinken Sie viel.
  • Halten Sie den Hals von außen (Schal) und von innen (Tee) warm.
  • Gurgellösungen, Halssprays und Lutschpastillen machen das Leiden erträglicher.
  • Bei großen Schmerzen können kurzfristig Schmerzmittel eingesetzt werden.

Erste Hilfe bei Husten und Heiserkeit

Isländisch Moos, Eibisch, Malve und mehr.

Plötzlich kratzt der Hals, vielleicht ist auch die Stimme weg. Bei leichten Halsbeschwerden greifen viele erst einmal zu Heilpflanzen und rezeptfreien Arzneimitteln. Wenn die Symptome als Warnsignal einer ernsten Erkrankung ausgeschlossen werden können, steht einer Selbstmedikation auch nichts im Wege.

  • Unter den Heilpflanzen wird zum Beispiel dem Isländischen Moos, der Eibischwurzel und dem Spitzwegerich eine wohltuende Wirkung bei Heiserkeit nachgesagt. Sie alle zählen zu der Gruppe der Schleimdrogen und wirken reizlindernd.
  • Es steht auch eine Reihe von Arzneitees zur Verfügung, die unterstützend empfohlen werden können und meist folgende Bestandteile haben: Eibisch, Malve, Isländisch Moos, Süßholz, Holunder, Thymian, Spitzwegerich und Käsepappel helfen besonders bei Husten.
  • In erster Linie ist es bei Husten und Heiserkeit wichtig, ausreichend zu trinken, um den Hals feucht zu halten. Neben viel Flüssigkeit eignen sich zusätzlich Lutschpastillen, die auch die oben genannten Heilpflanzen enthalten.

Produktiver oder unproduktiver Husten?

Je nachdem, ob Sie unter produktivem oder unproduktivem Husten leiden, schaffen andere Mittel Linderung. Ein Reizhusten kann mit Antitussiva (Hustenblockern) behandelt werden, ein produktiver Husten mit Expektoranzien (Hustenlösern), die das Sekret verflüssigen und den Abtransport erleichtern.

Antitussiva und Expektoranzien sollen nicht gleichzeitig angewendet werden, weil sonst das gelöste Sekret nicht abgehustet werden kann und es für Erreger einfacher wird, sich in der Lunge einzunisten.

► Hustenmittel gibt es zum Beispiel als Saft, Tropfen oder Lutschtabletten. Bewährte Wirkstoffe sind Dextromethorphan und Pentoxyverin. Bei Expektoranzien, also Mitteln, die den Auswurf erleichtern, sind oft Ambroxol oder Acetylcystein (ACC) enthalten.

► Bei produktivem Husten kommen auch oft pflanzliche Zubereitungen mit Cineol, Thymian, Efeu, Myrtol oder Primel zur Anwendung. Cineol und Myrtol wirken sekretolytisch (schleimverflüssigend) und sekretomotorisch (verstärken den Abtransport von Schleim) und weisen außerdem antientzündliche und antimikrobielle Eigenschaften auf.

  • Thymian wirkt antibakteriell, auswurffördernd und bronchospasmolytisch (entkrampft die Bronchien) und fördert die Verflüssigung des Bronchialschleims wie auch den Abtransport des Sekrets.
  • Efeu weist spasmolytische (entrampfende), sekretolytische (schleimproduzierende) und expektorierende (auswurffördernde) Eigenschaften auf.
  • Extrakte der Primel (Schlüsselblume) wirken schleimlösend und erleichtern das Abhusten.
  • Es gibt verschiedene homöopathische Wirkstoffe, die bei produktivem und unproduktivem Husten eingesetzt werden, etwa Bryonia, Cuprum, Drosera, Hedera und Ipecacuanha.

Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.

► Achtung: Von Selbstmedikation ist dann abzuraten, wenn der Husten länger als drei Wochen anhält, die Lymphknoten anschwellen, Atemnot einsetzt, sich Blut im Auswurf befindet oder Fieber ins Spiel kommt. Dann sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Erkältung Halsschmerzen Lutschtablette Heiserkeit Husten - Lutschtabletten enthalten oft pflanzliche Stoffe, die den Husten und die Heiserkeit mildern. - © Shutterstock
Lutschtabletten enthalten oft pflanzliche Stoffe, die den Husten und die Heiserkeit mildern. © Shutterstock

Apotheker-Tipp

  • Husten Sie nicht in die Handfläche, sondern in die Ellenbeuge hinein.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände.
  • Rauchen Sie nicht und meiden Sie Passivrauch.
  • Trinken Sie reichlich.
  • Schonen Sie Ihre Stimme, indem Sie möglichst wenig und ohne Anstrengung sprechen.
  • Räuspern Sie sich nach Möglichkeit nicht.
  • Lutschtabletten halten den Hals feucht.
  • Tees wirken beruhigend und entzündungshemmend.
  • Meiden Sie trockene Raumluft. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann man ein Wasserschälchen auf die Heizung stellen. Alternativ ist auch die Anschaffung eines Luftbefeuchters möglich. Die Atemwege können zudem auch direkt durch Inhalationen befeuchtet werden – ideal sind Kochsalz oder Kamillenblüten.

Erste Hilfe bei Ohrenschmerzen

Warme Auflagen, Zwiebelsäckchen und Rotlicht helfen bei leichten Beschwerden.

  • Bei Ohrenschmerzen und Ohrenentzündungen helfen Mittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS).
  • Wenn Sie unter einem Druckgefühl leiden, können Sie abschwellende Nasensprays mit den Wirkstoffen Oxymetazolin, Tramazolin und Xylometazolin einsetzen – bitte nur maximal eine Woche lang, da sonst die Nasenschleimhaut geschädigt werden kann.
  • Es gibt auch pflanzliche Wirkstoffe, die zum Auflösen des Sekretstaus beitragen können. Dazu zählen zum Beispiel Cineol, Myrtol, Enzianwurzel, Holunderblüten, Primelblüten und Sauerampferkraut.
  • Bei leichten Beschwerden können warme Auflagen die Heilung beschleunigen. Rotlicht gilt auch als hilfreich. Als bewährtes Hausmittel gegen leichte Entzündungen gelten auch Zwiebelsäckchen, die auf das Ohr gelegt werden. Wenn die Entzündung aber mit starken Schmerzen einhergeht, ist Wärme zu vermeiden.
  • Begleitend gibt es auch einige homöopathische Mittel, die bei Ohrenschmerzen helfen sollen, etwa Pulsatilla, Aconitum, Capsicum, Silicea oder Thuja.
  • Bei den Schüßler-Salzen bieten sich Ferrum phosphoricum, Kalium chloratum, Kalium sulfuricum oder Magnesium phosphoricum an.
  • Spätestens, wenn die Beschwerden länger als zwei Tage anhalten, die Ohrenschmerzen sehr stark sind, kein Zusammenhang mit einer Erkältung besteht oder, wenn Nackensteifheit und Kopfschmerzen hinzukommen, ist es an der Zeit, zum Arzt zu gehen.

Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.

Zwiebel - Zwiebeln können Erkältungssymptome wie Schnupfen oder Ohrenschmerzen lindern. Man kann sich Zwiebelsäckchen im Schlafzimmer aufhängen oder sie auf die betroffenen Ohren legen. - © Shutterstock
Zwiebeln können Erkältungssymptome wie Schnupfen oder Ohrenschmerzen lindern. Man kann sich Zwiebelsäckchen im Schlafzimmer aufhängen oder sie auf die betroffenen Ohren legen. © Shutterstock

Babys und Kinder

Erkältung Kind Halsschmerzen Schal - Erkältete Kinder brauchen viel Ruhe und Schlaf. Bei Langeweile können Hörbücher Wunder bewirken – sie sind unkompliziert und bedürfen keiner Anstrengung seitens der Kleinen. - © Shutterstock
Erkältete Kinder brauchen viel Ruhe und Schlaf. Bei Langeweile können Hörbücher Wunder bewirken – sie sind unkompliziert und bedürfen keiner Anstrengung seitens der Kleinen. © Shutterstock

Säuglinge und Kinder werden besonders häufig von Erkältungen geplagt. Hier erfahren Sie, wie Sie die Symptome lindern und die Genesung vorantreiben können.

Babys und Kleinkinder leiden häufiger unter Erkältungen als es Erwachsene tun – nämlich bis zu zehn- bis zwölfmal pro Jahr. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch nicht ganz ausgereift ist. Mit Babys und Kleinkindern ist es grundsätzlich das Beste, bei jeder Art von Erkrankung den Kinderarzt zu konsultieren. So stellen Sie sicher, dass nichts Ernsteres dahintersteckt. Bei der Therapie sollte darauf geachtet werden, nur Mittel zu verwenden, die auf das Alter bzw. das Gewicht abgestimmt sind.

Eine Erkältung ist immer unangenehm. Die Kleinsten leiden hierbei ganz besonders: Da sie sich uns noch nicht mitteilen können, sind sie auf unsere Hilfe angewiesen. Selbst bei Kleinkindern ist es oft noch nicht so eindeutig. Häufig können Sie zum Beispiel Halsschmerzen im Rahmen einer Erkältung nicht benennen und leiden daher ebenfalls still vor sich hin. Wenn Kinder sogar das Lieblingsessen verweigern, schlecht schlafen oder unruhig sind, dann sollte sich das besser ein Kinderarzt ansehen. Bei Halsschmerzen sollten Sie auf Hautausschläge achten, die auf andere Krankheiten als eine einfache Erkältung hindeuten könnten, zum Beispiel Scharlach.

Hilfe beim Schnäuzen:

Bei Säuglingen funktioniert das Naseschnäuzen noch nicht. Da Babys mit verstopfter Nase aber nicht trinken können, muss etwas dagegen getan werden. Mit speziellen Nasensekretsaugern kann der Schleim einfach „abgesaugt“ werden. Wichtig ist, dass Sie den Sauger nicht zu tief in die Nase stecken, sonst greifen Sie die Schleimhaut an. Lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten.

Baby Erkältung Nasensauger - © Shutterstock
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Bei trockener, entzündeter Nase kann man bei kleineren wie auch bei größeren Kindern Tropfen oder Sprays mit Meer- oder Kochsalz anwenden. Das befeuchtet die Nase und löst die Krusten. Ansonsten helfen nach ärztlicher Absprache auch spezielle schleimhautabschwellende Nasentropfen für Säuglinge und Kinder. Diese sollten Sie aber nicht länger als eine Woche verwenden. Bei längerer Anwendung besteht die Gefahr, dass die Nasenschleimhaut beschädigt wird bzw. ein Arzneimittelschnupfen entsteht.

Pflanzliches gegen Husten:

Ein Erkältungshusten kann mehrere Wochen dauern. Bereits für sehr kleine Kinder stehen pflanzliche, schleimlösende Hustensäfte zur Verfügung, die nach Absprache mit dem Arzt gegeben werden können. Oft enthalten diese Mittel Thymian und Efeu. Thymian löst den zähflüssigen Schleim und hilft beim Abtransport. Efeu lindert die Entzündung, reduziert den Hustenreiz und löst ebenfalls den Schleim. Ihr Kind sollte außerdem viel trinken, denn auch das hilft dabei, den Schleim zu lösen. Wenn ein Hustenstiller benötigt wird, gibt es ebenfalls pflanzliche Präparate. In vielen Fällen ist Eibisch enthalten. Dieser bedeckt die Schleimhäute wie ein Schutzfilm und lindert so den Hustenreiz.

Starke ätherische Öle mit Kampfer oder Menthol (zum Beispiel Pfefferminz- oder Eukalyptusöl) können bei Babys und Kleinkindern einen lebensbedrohlichen Stimmritzenkrampf mit Atemnot auslösen und sollten deshalb unbedingt vermieden werden. Es gibt spezielle Erkältungssalben und –tropfen für Babys und Kinder, die nur schwache ätherische Öle wie Kiefernnadel- oder Fichtenöl enthalten. Diese sind unbedenklich und können auf Brust und Rücken gerieben werden.

Erkältung Kinder - © Shutterstock
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Lutschpastillen sollten Babys und Kleinkinder noch nicht erhalten. Für gewöhnlich sind Kinder ungefähr ab dem Vorschulalter dazu in der Lage, eine Pastille für längere Zeit im Mund zu behalten ohne sie zu verschlucken oder zu zerbeißen. Sie sollten sich jedenfalls ganz sicher sein, dass Ihr Kind schon so weit ist. Trotzdem müssen auch kleinere Kinder nicht leiden. Für sie gibt es geeignete Rachensprays – achten Sie darauf, dass die Inhaltsstoffe für das entsprechende Alter geeignet sind.

Vorsicht bei Ohrenschmerzen:

Wenn Kinder unter Ohrenschmerzen leiden, sollte der Kinderarzt eine Mittelohrentzündung ausschließen. Weitere Symptome dieser Krankheit sind Fieber und Hörstörungen. Im Rahmen der Selbstmedikation hilft meistens Wärme. Auf das entzündete Ohr können warme Kompressen oder Zwiebelwickel aufgelegt werden.

Homöopathische Helfer:

Es gibt einige homöopathische Mittel, die bei grippalen Infekten im Kindesalter helfen sollen: Gelsemium befeuchtet die Schleimhäute und desinfiziert sie. Natrium sulfuricum und Sambucus nigra helfen bei Schnupfen. Belladonna wird bei rotem Rachen und Schmerzen eingesetzt, außerdem auch bei Entzündungen der Ohren. Sticta pulmonaria und Causticum sollen bei Husten helfen. Für Babys können Sie die Tabletten zerdrücken und anschließend ins Fläschchen oder in den Brei geben.

Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.

Apotheker-Tipp

  • Erinnern Sie die Kinder beim Nachhause kommen ans Händewaschen.
  • Säuglinge stecken Ihre Finger gerne in den Mund. Greifen Sie die Hände von Babys nur mit gewaschenen Händen an.
  • Schützen Sie sich und die Kinder vor Zugluft.
  • Lüften Sie regelmäßig.
  • Halten Sie die Atemwege mit viel Wasser, Tees und Suppen feucht.
  • Sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit im Zimmer.
  • Abschwellende Nasentropfen und –sprays nur kurzfristig anwenden.
  • Kein Kampfer, kein Menthol! Wenden Sie keine starken ätherischen Öle an.
  • Besonders, wenn die Kleinen geschwächt sind, brauchen sie viel Aufmerksamkeit und Liebe.
  • Erkältete Kinder brauchen viel Ruhe und Schlaf.