Hämorrhoiden_Po_Kaktus - Die Behandlung von Hämorrhoiden ist in einem frühen Stadium einfacher – sprechen Sie daher rechtzeitig mit Ihrem Arzt oder Apotheker. - © Shutterstock

Hämorrhoiden

Schmerzen, Jucken und Brennen ... Über Hämorrhoiden spricht man ungern. Man kann aber etwas dagegen tun:

Eines vorweg: Jeder Mensch hat Hämorrhoiden. Hämorrhoiden sind Gefäßkissen, beziehungsweise Schwellkörper, ober- und unterhalb des Schließmuskels, und helfen dabei den Analkanal abzudichten. Von einer Hämorrhoidalerkrankung spricht man erst, wenn die Schwellkörper vergrößert sind oder Probleme verursachen. Männer und Frauen sind übrigens gleichermaßen betroffen.

Entstehung & Symptome

Frau_Klo-Hämorrhoiden - Für unser Geschäft brauchen wir Ruhe. Zu starkes Pressen gilt es zu vermeiden. - © Shutterstock
Für unser Geschäft brauchen wir Ruhe. Zu starkes Pressen gilt es zu vermeiden. © Shutterstock

Bei vielen Betroffenen besteht bereits eine familiäre Veranlagung zu einem Hämorrhoidalleiden. Neben Genen spielen aber auch die Lebensgewohnheiten eine zentrale Rolle: Zu wenig Bewegung, Übergewicht und eine falsche, ballaststoffarme Ernährung sorgen dafür, dass der Darm nicht optimal arbeiten kann. Weitere mögliche Entstehungsgründe sind tägliches und langandauerndes Sitzen oder die regelmäßige Einnahme von Abführmitteln. Außerdem sind sehr oft Schwangere betroffen.

Ein weiteres Problem: für unser „Geschäft“ brauchen wir Ruhe. Die meisten Menschen haben sich angewöhnt, ihren Stuhl möglichst schnell herauszupressen. Zu starkes Pressen und Nachpressen gilt aber als wichtige Ursache für vergrößerte Hämorrhoiden.

Symptome wie Juckreiz, Stechen, Nässen und Brennen im Afterbereich, Absonderung von Schleim, ein permanentes Fremdkörpergefühl im Afterbereich, Blutungen oder Schmerzen deuten auf ein Hämorrhoidalleiden hin. Die Behandlung ist in einem frühen Stadium einfacher – sprechen Sie daher rechtzeitig mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Verschiedene Grade

Hämorrhoiden deutsch - Hämorrhoidalleiden werden in vier Grade eingeteilt. Ab dem zweiten Grad treten sie vor den Afterausgang. - © Shutterstock
Hämorrhoidalleiden werden in vier Grade eingeteilt. Ab dem zweiten Grad treten sie vor den Afterausgang. © Shutterstock
  • Beim 1. Grad sind die Hämorrhoiden noch nicht sichtbar. Sie vergrößern sich, die Schleimhaut ist oft entzündet, es kann auch schon zu Blutungen kommen.
  • Beim 2. Grad haben sich die Hämorrhoiden nicht nur weiter vergrößert, sondern treten auch vor den Afterausgang. Sie ziehen sich aber von selbst wieder zurück. Betroffene haben manchmal das Gefühl, dass der Darm nicht vollständig entleert wird.
  • Beim 3. Grad treten sie während des Stuhlgangs vor den Afterausgang und ziehen sich nicht von selbst zurück. Betroffenen ist es aber noch möglich, sie mit der Hand zurückzuschieben. Im dritten und vierten Stadium sind operative Eingriffe oft unumgänglich.
  • Beim 4. Grad liegen sie immer außerhalb des Anus. Ein Zurückschieben ist nicht mehr möglich. Betroffene haben das Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen. Sie leiden unter einem Fremdkörpergefühl und es kann auch zu starkem Nässen und Schleimabgang sowie zu Schmerzen kommen. In diesem Stadium ist auch eine Stuhlinkontinenz möglich. Das bedeutet, dass der Darmausgang nicht mehr gänzlich dicht ist und kleine Mengen Stuhl abgehen.

Was macht ein Proktologe?

Wenn Sie glauben, dass Sie unter Hämorrhoiden leiden, sollten Sie Ihren Verdacht mit einem Arzt besprechen. Als erster Ansprechpartner kann der Hausarzt fungieren. Man kann aber auch gleich einen Fachmann aufsuchen. Ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Proktologe“ kann Ihnen genau sagen, um welches Stadium es sich handelt und gleichzeitig andere mögliche Erkrankungen ausschließen.

Er wird den Darmausgang von außen begutachten und von innen abtasten. Die Untersuchung dauert nicht lange und ist normalerweise schmerzfrei.

Achtung:

Andere Erkrankungen (Analthrombose, Pilz, Ekzem, etc.) können ähnliche Symptome hervorrufen. Daher ist eine ärztliche Meinung ratsam.

Erste Hilfe bei Hämorrhoiden:

Zuallererst sollten Sie ärztlich abklären lassen, ob Sie wirklich unter Hämorrhoiden leiden. Nur bei eindeutiger Diagnose sollten symptomatische Salben, Zäpfchen usw. eingesetzt werden.

Der Lebensstil

Je nach Art der Beschwerden kommen unterschiedliche Therapiemaßnahmen in Frage. Die Basistherapie beinhaltet eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Darunter fallen zum Beispiel Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Zusätzlich können auch Quellmittel wie Leinsamen oder Haferkleie eingenommen werden. Sie sind nicht nur ein guter Ballaststofflieferant, sondern erleichtern auch den Weg des Stuhls durch den Darm. Nehmen Sie zwei- bis dreimal täglich einen Esslöffel mit reichlich Flüssigkeit ein. Grundsätzlich sollten Erwachsene pro Tag mindestens zwei Liter trinken – am besten stilles Wasser oder Tee. Wenn wir genug Flüssigkeit zu uns nehmen, arbeitet auch der Darm besser.

Achten Sie auf ballaststoffreiche Ernährung, viel Flüssigkeit und ausreichende Bewegung

Wenn wir uns regelmäßig ausreichend bewegen, kommt unser Kreislauf und auch unser Darm in Schwung. Bei langandauernder sitzender Tätigkeit werden viele Positionswechsel oder gleich die Arbeit an einem Stehpult empfohlen. Zusätzlich können die Beckenbodenmuskulatur und der Schließmuskel trainiert werden: Kneifen Sie den Po beziehungsweise den Schließmuskel zwei Sekunden lang fest zusammen und lassen sie anschließend locker. Diese Übung sollten Sie mindestens dreißigmal wiederholen.

Ernährung_Ballaststoffe - Eine ballaststoffreiche Ernährung umfasst zum Beispiel Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. - © Shutterstock
Eine ballaststoffreiche Ernährung umfasst zum Beispiel Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. © Shutterstock

Pflanzliche Helfer

Extrakte aus der Zaubernuss (Hamamelis virginiana) enthalten Gerbstoffe. Sie wirken zusammenziehend, entzündungshemmend und lokal blutstillend. Gerbstoffe sind vor allem geeignet, um leichte Blutungen, Juckreiz und Brennen zu behandeln.

Eine weitere Gerbstoffdroge, die eingesetzt werden kann, ist die Eichenrinde, die zum Beispiel in Form von Sitzbädern angewendet wird. Eichenrinde und Blutwurz wirken ebenfalls entzündungslindernd und zusammenziehend. In der Apotheke gibt es spezielle Teemischungen, die diese Stoffe enthalten. Ein weiterer bewährter Helfer ist die Rosskastanie. Sie stärkt die Venen, wirkt blutstillend und entzündungshemmend. Arnika hilft gegen geschwollene und schmerzhafte Hämorrhoiden, die nach außen drücken.

Zusätzlich kann die Haut rund um den Schließmuskel mit einer Ringelblumensalbe gepflegt werden. Ringelblume fördert die Wundheilung und wirkt beruhigend. Zur äußerlichen Anwendung eignen sich auch feuchte Umschläge mit Kamille oder mit Arnika – sie wirken entzündungs- und schmerzlindernd.

Pflanze_Zaubernuss_Hamamelis - Zaubernuss wird bei Hämorrhoiden, leichten Hautverletzungen und bei Entzündungen der Haut und der Schleimhäute verwendet. - © Shutterstock
Zaubernuss wird bei Hämorrhoiden, leichten Hautverletzungen und bei Entzündungen der Haut und der Schleimhäute verwendet. © Shutterstock

Achtung:

Schwangere und Stillende sollten zuvor mit ihrem Arzt oder Apotheker klären, ob der jeweilige Stoff geeignet ist.

Ein wohltuendes Bad

Bei ersten Anzeichen vergrößerter Hämorrhoiden kann ein Sitzbad mit Kamillen- oder Eichenrindenextrakt wohltuend sein. Entsprechende Badezusätze erhalten Sie in der Apotheke.

Alternativ kann man so ein Bad auch selbst zubereiten:

Für ein Eichenrindensitzbad bringt man eine Tasse Eichenrinde in zwei bis drei Litern Wasser zum Kochen und lässt diese etwa 15-20 Minuten auf kleiner Flamme weitersprudeln. Anschließend wird die Rinde abgeseiht.

Nachdem der Tee auf Körpertemperatur abgekühlt ist, wird er dem Sitzbad hinzugefügt.

Das Sitzbad kann rund 20 Minuten dauern und anfangs einmal täglich durchgeführt werden.

Später reicht es auch zwei- bis dreimal pro Woche.

Die Eichenrinde wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend und mildert den Juckreiz.

Frau Badewanne Entspannung - Ein Sitzbad mit Eichenrinde oder Kamille bringt nicht nur Entspannung, sondern wirkt auch entzündungshemmend. - © Shutterstock
Ein Sitzbad mit Eichenrinde oder Kamille bringt nicht nur Entspannung, sondern wirkt auch entzündungshemmend. © Shutterstock

Schulmedizinisches

Leicht ausgeprägte Hämorrhoidalbeschwerden lassen sich zudem in der Regel gut mit speziellen Salben, Cremes, Gelen, Kapseln, Zäpfchen, Sprays oder Sitzbädern aus der Apotheke behandeln.

Lokalanästhetika setzen das Schmerzempfinden herab. Daher eignen sie sich, wenn Schmerzen, aber auch Brennen und Jucken als Symptome im Vordergrund stehen. Ein bewährter Wirkstoff ist Lidocain. Bei der Selbstmedikation ist aber zu beachten, dass Lokalanästhetika nur zur kurzzeitigen Anwendung gedacht sind. Halten Sie daher Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Ist die Krankheit fortgeschritten, hilft meist nur mehr eine Operation. Hierbei werden die vergrößerten Hämorrhoiden entfernt.

Achtung:

Schmerzmittel eignen sich nicht zur dauerhaften Anwendung. Hämorrhoiden werden dadurch nicht beseitigt.

Anwendung von Zäpfchen & Co.

Viele empfinden Zäpfchen als unangenehm. Bei Hämorrhoiden bieten sie den Vorteil, dass sie direkt an Ort und Stelle ihre Wirkung entfalten, und das über mehrere Stunden hinweg. Meist haben Hämorrhoiden-Zäpfchen eine betäubende oder entzündungshemmende Wirkung und mildern so Juckreiz, Schmerzen und Brennen. Die Zäpfchen enthalten häufig den Wirkstoff Lidocain, wobei bei leichten Beschwerden auch Zäpfchen mit einem pflanzlichen Auszug aus Hamamelis-Blättern helfen können.

Das Zäpfchen sollte so weit eingeführt werden, dass es noch mit der Fingerspitze tastbar ist. Wenn es zu weit eingeführt wird, rutscht es durch den Reflex der Ringmuskulatur an den Hämorrhoiden vorbei. Wenn das passiert, kann sich der Wirkstoff nicht am gewünschten Ort ausbreiten. Die Wirkdauer wird verkürzt, weil der Stoff nur für kurze Zeit – infolge des nächsten Stuhlgangs – an der richtigen Stelle wirken kann.

Hämorrhoiden-Salben ist meist ein Applikator beigelegt. Schrauben Sie den Applikator auf die Tube und drücken Sie die Packung, bis der Inhalt vorne heraustritt. Wenn Sie den Applikator nun ein wenig mit der Salbe bestreichen, gestaltet sich das Einführen leichter. Führen Sie den Applikator nun ohne Druck in den After ein und drücken Sie die Tube gleichmäßig, während sie den Applikator mit einer Drehbewegung wieder herausziehen. So verteilt sich die Salbe ideal. Danach können Sie den Aufsatz unter fließendem Wasser reinigen.

Um die Wäsche vor Hämorrhoiden-Mitteln, Schleimabgang und Nässe zu schützen, gibt es spezielle Analvorlagen. Diese werden einfach in die Po-Falte gelegt.

Zäpfchen - Der Vorteil von Zäpfchen ist, dass sie direkt an Ort und Stelle ihre Wirkung entfalten. - © Shutterstock
Der Vorteil von Zäpfchen ist, dass sie direkt an Ort und Stelle ihre Wirkung entfalten. © Shutterstock

Analhygiene

Wer einmal Probleme mit Hämorrhoiden hatte, kann sie immer wieder bekommen. Deshalb ist es ratsam, die Haut rund um die Analregion auch nach Abklingen zu pflegen. Dadurch wird sie widerstandsfähiger, falls die Beschwerden zurückkehren.

Tupfen Sie den Analbereich nach dem Stuhlgang vorsichtig ab – idealerweise mit weichem Papier oder einem Einmalwaschlappen. Befeuchten Sie beides vorher mit Wasser. Noch besser ist die Reinigung in einem Bidet, einer Dusche oder einer Badewanne mit lauwarmem Wasser.

Benutzen Sie keine Seife, Kosmetika, alkoholhaltige Reinigungstücher oder feuchtes Toilettenpapier. Diese Produkte enthalten meist zu viele reizende Stoffe. Abgesehen davon wird vorbeugend Beckenbodengymnastik empfohlen.

Klo und Bidet - Ein Bidet ermöglicht die sanfte Reinigung der Analregion mit Wasser. - © Shutterstock
Ein Bidet ermöglicht die sanfte Reinigung der Analregion mit Wasser. © Shutterstock

Die ideale Toiletten-Position

Die sogenannte „Hocksitzhaltung“ imitiert die natürliche Haltung, die man einnimmt, wenn man sein Geschäft in freier Natur erledigen muss. Dann nehmen wir einen Winkel ein, indem der Darm gerade ist.

Das Resultat ist, dass wir uns nicht mehr anstrengen müssen, wenn wir unser Geschäft erledigen. Wir müssen nicht mehr pressen, der Beckenboden entspannt sich besser und der Stuhlgang funktioniert auch noch schneller als üblich.

Dadurch fällt ein großer Auslöser von Hämorrhoiden weg. Auf der Toilette können wir diese Sitzposition nachahmen, indem wir unsere Füße einfach ein wenig erhöhen. Ideal ist ein kleiner Schemel.

Homöopathie & Schüßler-Salze

Homöopathisches:

  • Myrrhis odorata (Süßdolde) wird allgemein bei Hämorrhoiden angewendet.
  • Aesculus hippocastanum (Rosskastanie) hilft bei trockenem, heißem und juckendem After und prall gefüllten Hämorrhoiden.
  • Paeonia officinalis (Pfingstrose) wird bei nässenden, entzündlichen und greizten Hämorrhoiden empfohlen.
  • Sulfur (Schwefel) hilft bei wundem und rotem After, der brennt und juckt. Betroffene leiden unter Verstopfung und Durchfall im Wechsel.
  • Nux vomica hilft wundem, stechendem, brennendem und juckendem After. Im Besonderen wird es bei Hämorrhoiden angeraten, die durch langes Sitzen begünstigt wurden. Betroffene leiden außerdem unter Verstopfung.
  • Hamamelis (Zaubernuss) eignet sich bei juckenden und brennenden Hämorrhoiden – auch bei Blut und Schleim im Stuhl.

Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.

Schüßler-Salze:

  • Nr. 1 Calcium fluoratum und Nr. 11 Silicea dienen der Stärkung des Bindegewebes.
  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum eignet sich bei entzündeten Hämorrhoiden.
  • Nr. 4 Kalium chloratum wird nachgesagt, dass es hilft, wenn Entzündungen in das 2. Stadium eintreten.
  • Nr. 7 Magnesium phosphoricum soll starken Juckreiz mildern.

Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.

Apotheker-Tipp

  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich und achten Sie auf genügend Bewegung, damit der Darm gut arbeiten kann.
  • Gehen Sie erst zur Toilette, wenn Sie wirklich müssen und pressen Sie nicht.
  • Viele schwören auf den passenden Winkel: Um die natürliche Kauerstellung zu imitieren, können Sie sich einen kleinen Toilettenhocker besorgen. Wenn Sie Ihre Füße beim Toilettengang auf den Hocker stellen, nimmt Ihr Körper einen besseren Winkel ein und es kostet Sie weniger Anstrengung.
  • Entlasten Sie Ihren Po durch ein Sitzkissen oder einen Sitzkringel, um den Druck von den Hämorrhoiden zu nehmen.
  • Stehen Sie bei sitzenden Tätigkeiten regelmäßig auf und vertreten Sie sich kurz die Beine.
  • Beckenbodengymnastik und Schließmuskeltraining kann den Blutfluss fördern und Stauungen entgegenwirken. Es gibt da eine ganz einfache Übung: Spannen Sie Ihren Schließmuskel täglich mehrmals an und lassen Sie wieder locker.

Tipps für Schwangere

Frau_Schwanger_Bauch Großaufnahme - Viele Schwangere leiden unter Hämorrhoiden. Mit guter Pflege wird das Leiden erträglicher. - © Shutterstock
Viele Schwangere leiden unter Hämorrhoiden. Mit guter Pflege wird das Leiden erträglicher. © Shutterstock

Während der Schwangerschaft oder nach der Geburt haben viele Frauen Probleme mit Hämorrhoiden; Schätzungen zufolge haben rund 85 Prozent der Schwangeren diesbezügliche Beschwerden. Hämorrhoiden beziehungsweise auch Verstopfung treten für gewöhnlich erst bei fortgeschrittener Schwangerschaft auf.

Gründe für die Neigung zur Hämorrhoiden-Bildung in der Schwangerschaft gibt es viele. Einerseits liegt es oft an der geringeren Bewegung Hochschwangerer. Die mangelnde Mobilität wirkt sich auch auf den Darm aus und macht ihn träge. Andererseits drückt das wachsende Kind zunehmend auf die rektalen Venen. Außerdem sorgt der veränderte Hormonhaushalt dafür, dass das Bindegewebe und der Beckenboden weich werden. Eine weitere Belastung sind die Presswehen bei der Geburt.

Die positive Nachricht ist aber, dass sich die Hämorrhoiden in den meisten Fällen ein paar Monate nach der Geburt wieder von selbst zurückziehen. Es ist ratsam, bereits bei den ersten Anzeichen mit einer Behandlung zu beginnen. Mit guter Pflege, die bereits ab dem ersten Jucken in der Po-Region losgeht, kann das Leiden erträglicher gemacht werden.

Achtung:

Für Schwangere und Stillende sind nicht alle Mittel geeignet. Daher sollte für jede Salbe und jedes Medikament professioneller Rat eingeholt werden.