Sie sind weit verbreitet, ansteckend, äußerst lästig und können schmerzhaft sein. Obwohl sie beinahe jeder zweite aus eigener Erfahrung kennt, sprechen wir nicht gerne über sie. Die Rede ist von Warzen.

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Als Warzen bezeichnet man gutartige Hautwucherungen, die sich in infektiöse und nicht-infektiöse Warzen einteilen lassen.

Infektiöse Warzen:

Diese Warzen sind durch Viren (vor allem durch humane Papilloma-Viren, kurz HPV) hervorgerufene Hautauswüchse. Die Übertragung erfolgt durch direkten Hautkontakt, über Gegenstände wie Scheren und Nagelfeilen oder über Böden und andere Flächen etwa in Schwimmbädern und Saunen.

Die Erreger dringen durch kleinste Verletzungen in die Haut ein. Besonders Kinder und immungeschwächte Menschen, aber auch Raucher und Patienten mit gestörter Hautbarriere, sind gefährdet. Von der Ansteckung bis zum Auftreten der Warze können zwei bis sechs Monate vergehen. Der Ansteckungsort kann daher oft nicht mehr nicht nachvollzogen werden.

Infektiöse Warzen werden von Viren übertragen und sind ansteckend!

Durch humane Papillomaviren werden Vulgäre Warzen, Dornwarzen, Mosaikwarzen, Flachwarzen, Pinselwarzen und Feigwarzen ausgelöst. Pockenviren dagegen sind für Dellwarzen verantwortlich.

Vulgäre Warzen:

Vulgäre Warzen Hautkrankheiten - © Shutterstock
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Dieser Warzen-Typ kommt am häufigsten vor. Vulgäre Warzen sind hautfarben, hart und rund. Vorwiegend finden sie sich an den Fingern, im Gesicht und unter der Nagelplatte.

Warzen an den Fußsohlen:

Hier gibt es im Wesentlichen zwei Typen, und zwar Mosaik- und Dornwarzen. Mosaikwarzen treten beetartig in großer Zahl auf, sind sehr flach und werden aufgrund ihrer Anordnung Mosaikwarzen genannt. Sie verursachen normalerweise keine Beschwerden.

Die so genannten Dornwarzen hingegen wachsen wie Dornen in die Tiefe der Haut ein. Durch das Körpergewicht und die mechanische Belastung der Fußsohle werden diese Warzen quasi in die Haut hineingedrückt. Sie haben meist einen harten Rand und eine weiche Mitte. Dornwarzen können beim Gehen teils erhebliche Schmerzen bereiten.

Flachwarzen:

Diese sind flach und nur wenige Millimeter groß. Sie finden sich häufig im Gesicht sowie an den Händen. Flachwarzen betreffen in erster Linie Kinder und Jugendliche und können in großer Zahl auftreten.

Feigwarzen:

Betreffen den Genital- und Analbereich und werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Die rötlichen bis grau-weißlichen Knötchen bilden oft so genannte Warzenbeete.

Nicht-infektiöse Warzen:

Alterswarzen Haut Muttermal - © Shutterstock
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Alterswarzen (auch senile Warzen oder Seborrhoische Keratose genannt) treten wie der Name schon vermuten lässt, bei vielen Menschen erst in höherem Alter auf. Im Grunde sind sie eigentlich gar keine Warzen, sondern gutartige Hauttormore. Da keine Virusinfektion vorliegt, sind Alterswarzen auch nicht ansteckend.

Da Alterswarzen harmlos sind, müssen sie nicht unbedingt entfernt werden

Die hell- bis schwarzbraunen, rundlich-ovalen Neubildungen sehen aus wie auf die Haut aufgesteckt und werden linsen- bis bohnengroß. Weil seborrhoische Warzen sehr unterschiedlich aussehen können, gibt es mehrere Arten – zum Beispiel Stielwarzen. Sie sind harmlose Hautanhängsel, meist am Hals, in den Achselhöhlen oder der Leistengegend.

Apotheker-Tipp

Hautveränderungen können zahlreiche Ursachen haben. Für Laien ist eine Unterscheidung nicht immer einfach. Hautveränderungen sollten daher sicherheitshalber vom Arzt abgeklärt werden.

Was Sie gegen Warzen tun können

  • Da Alterswarzen harmlos sind, müssen sie nicht unbedingt entfernt werden. Um sicherzugehen, dass es wirklich die gutartige Form ist, sollten Sie neue Hautwucherungen stets von einem Hautarzt beurteilen lassen.
  • Die Spontanheilungsrate infektiöser Warzen ist recht groß. Bei manchen Menschen bildet der Körper sehr schnell Abwehrkräfte gegen die Viren und so kann es sein, dass die Warzen binnen weniger Tage wieder verschwinden. Das ist aber leider nicht bei jedem der Fall. Manchmal verschwinden die Warzen nach Jahren, manchmal auch gar nicht. Da Warzen sehr ansteckend sind, sollte man besser nicht allzu lange mit der Behandlung warten.
  • Je früher Sie mit der Behandlung infektiöser Warzen beginnen, desto einfacher und schneller werden Sie sie wieder los. "Alte" Warzen sitzen meist schon tiefer im Gewebe. Außerdem kann es zu einer Vermehrung kommen.
  • Die Therapie richtet sich nach der Art, der Anzahl der Knötchen sowie dem Ort, an dem sie sich befinden. Prinzipiell lassen sich Warzen mit speziellen Pflastern, Lösungen (zum Beispiel mit Trichloressigsäure oder Ameisensäure) oder mit einem Vereisungsspray behandeln. Viele dieser Produkte sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
  • Verschiedene Pflanzen- und Naturstoffe wie Thuja (Lebensbaum), Antimonium crudum (Grauspießglanz), Silicea (Schüßler Salz) oder Chelidonium (Schöllkraut) können den Heilungsprozess positiv beeinflussen.

Gut zu wissen:

Kein Fall für die Selbstmedikation sind hingegen großflächige, schmerzende oder blutende Warzen sowie solche im Gesicht oder Genitalbereich.

Ebenso sollten Alterswarzen, die zu den nicht-infektiösen Warzen zählen, ärztlich abgeklärt werden. Denn die so genannte Seborrhoische Keratose ist leicht mit einem Melanom oder Basiliom zu verwechseln.