Windeldermatitis, Akne, Psoriasis, Neurodermitis oder sensible, trockene, reife Haut, usw. – über die Jahre macht das „größte Organ des Menschen“ reichlich Schwierigkeiten. Erfahren Sie hier, welches Produkt zu Ihnen passt.

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Unsere Haut schützt uns vor Hitze, Kälte, Trockenheit und vor Krankheitserregern. Besonders stark wird die Hornschicht als oberste Struktur in Mitleidenschaft gezogen. Kein Wunder, dass zahlreiche Erkrankungen hier zu finden sind. Unsere Haut schuppt, juckt, schmerzt oder spannt zum Beispiel.

Neugeborenenakne

Für kleine Erdenbürger beginnt der Start oft mit Hindernissen. Bei jedem fünften Baby kommt es zur Neugeborenenakne. Mitesser sind vor allem auf den Wangen, seltener auf Stirn und Kinn zu finden. Wissenschafter vermuten hormonelle Umstellungen als Erklärung. In der Regel heilt die Akne innerhalb von drei Monaten ab. Weitere Therapien sind nicht erforderlich. Zur Reinigung der Haut empfehlen Apotheker eine milde, pH-neutrale Waschlotion.

Windeldermatitis

Eltern sollten beim Nachwuchs auf weitere Hautprobleme vorbereitet sein. Etwa jedes dritte Baby, das gewickelt wird, leidet mindestens einmal an Windeldermatitis. Wärmestau, Stuhl und Urin schädigen die äußersten Hautschichten. Neben dem feuchten Milieu spielt auch der basische (alkalische) pH-Wert eine Rolle. Es kommt zu kleinen Verletzungen. Pilze können sich später leicht ansiedeln und zu Infektionen führen.

Mittel der Wahl sind bei unkompliziertem Verlauf Zubereitungen mit Zinkoxid. Sie wirken mild entzündungshemmend und schwach desinfizierend. Eltern sollten entsprechende Präparate bei jedem Wechseln der Windeln auftragen. Klingen die Beschwerden nicht ab, ist ein Besuch beim Kinder- oder Hautarzt erforderlich. Er wird Antimykotika zur äußerlichen Anwendung verordnen. Das sind Präparate mit Wirkstoffen, um Pilzinfektionen zu bekämpfen.

Doch soweit muss es nicht kommen. Dermatologen raten, Windeln häufig zu wechseln. Warmes Wasser mit milden Reinigungslotionen sind ideal. Entsprechende Präparate sollten keine Farbstoffe, Parfums oder Konservierungsmittel enthalten. Alkalische Seifen und eine übertriebene Hygiene schaden mehr als sie nutzen. Nach der Reinigung am besten das Kind kurz ohne Windel spielen lassen, bis die Haut trocken ist.

Akne während der Pubertät

Akne Junge - © Shutterstock
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Etliche Jahre später machen hormonelle Umstellungen Teenagern schwer zu schaffen. Auslöser störender Pickel sind Aknebakterien, die Teil unserer Hautflora sind. Schwere Formen gehören in die Hand von Dermatologen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Narben bilden. Ärzte verordnen rezeptpflichtige Arzneimittel wie Antibiotika, Hormone oder Retinoide. Rund 60 Prozent aller Patienten haben mildere Verlaufsformen, die sich gut mit Hilfe Ihres Apothekers angehen lassen.

Bei sehr leichten Beschwerden lohnt ein Versuch mit Fruchtsäuren wie Milchsäure, Apfelsäure, Zitronensäure und Mandelsäure. Cremes enthalten 10 bis 15 Prozent des Wirkstoffs. Sie lockern Strukturen der Hornschicht und lösen Mitesser auf. Dazu ist aber Geduld erforderlich – Effekte zeigen sich oft erst nach drei Monaten.

Reicht diese Strategie nicht aus, empfehlen Apotheker Gele, Emulsionen und Waschlotionen, die Benzoylperoxid enthalten. Der Arzneistoff setzt reaktiven Sauerstoff frei, und Bakterien geht es an den Kragen. Gleichzeitig werden obere Hautschichten des Mitessers gelöst, und die Entzündung kann abklingen. Beginnen Sie mit schwächer konzentrierten Präparaten. Stellt sich der Effekt nicht ein, machen höhere Wirkstoffkonzentrationen Sinn. Neben Benzoylperoxid hat sich auch Salicylsäure zur äußerlichen Anwendung bewährt.

Bei Akne spielt aber auch die Hautpflege eine große Rolle. Seifenfreie Syndets mit einem leicht sauren pH-Wert von 5,5 eignen sich zur Reinigung. Pflegeprodukte sollten nicht zu hohe Fettanteile haben. Ihr Apotheker rät zu Öl in Wasser-Emulsionen. Manche Inhaltsstoffe wie Paraffine, Vaseline, Cetylalkohol oder Lanoline sollten Sie besser vermeiden. Die Substanzen scheinen Mitesser zu begünstigen.

So pflegen und schützen Sie empfindliche Haut:

  • Verwenden Sie zur Reinigung milde Lotionen mit neutralem bis leicht saurem pH-Wert.
  • Duschen ist für die Haut besser als Baden. Vermeiden Sie eine zu häufige Reinigung.
  • Lassen Sie die Haut anschließend trocknen, aber frottieren Sie sie nicht zu stark mit dem Handtuch ab.
  • Als Basispflege eignen sich Öl-in-Wasser-Emulsionen mit Harnstoff-Zusatz. Auf Produkten ist "Öl in Wasser" mit "O/W" gekennzeichnet. Das Gegenteil ist "Wasser in Öl" ("W/O").
  • Besonders verträglich sind Produkte ohne Konservierungsmittel, Parfums oder Farbstoffe.
  • Schützen Sie Ihre Haut vor allzu starker Sonneneinstrahlung.

Frau Altern Falten Haut - Das Altern der Haut lässt sich nicht vermeiden, aber bei guter Pflege schon ab jungen Jahren verzögern. - © Shutterstock
Das Altern der Haut lässt sich nicht vermeiden, aber bei guter Pflege schon ab jungen Jahren verzögern. © Shutterstock

Reife Haut richtig pflegen

Mit zunehmendem Alter wird unsere Haut schließlich dünner, trocknet leichter aus, spannt und entzündet sich häufiger. Ab dem 30. Lebensjahr produzieren die Talgdrüsen immer weniger Fett. Außerdem verringern Schweißdrüsen ihre Aktivität. Die Folge: Unser Säureschutzmantel wird immer dünner. Gelangen Erreger durch diese Barriere, kommt es zu Entzündungen.

Das muss nicht sein: Waschen Sie Ihre Haut nicht zu häufig und vermeiden Sie vor allem lange Bäder. Leicht saure Reinigungsemulsionen oder rückfettende Duschbäder haben sich bewährt.

Pflegen Sie konsequent - Ihre Haut wird es Ihnen danken!

Und noch ein Blick auf die Pflege danach: Kosmetika sollen Feuchtigkeit spenden und rückfettend wirken. Hier bieten sich eine Körperlotion, eine Tagescreme fürs Gesicht sowie eine Creme für Hände und Füße an. Vitamin C unterstützt die Bildung von Kollagen. Harnstoff (Urea) fördert, dass Flüssigkeit in tiefere Hautschichten gelangt. Die Substanz hat sich auch bei Juckreiz bewährt. Und Vitamin A verbessert die Elastizität der Haut.

Basispflege bei Schuppenflechte und Neurodermitis

Deutlich seltener als trockene Haut oder Akne tritt die Schuppenflechte (Psoriasis) auf. Schätzungsweise 300.000 Österreicherinnen und Österreicher sind betroffen. Und ca. zehn Prozent leiden an Neurodermitis. Zu Beginn ist ärztlicher Rat obligatorisch. Je nach Schweregrad müssen spezielle Arzneistoffe rezeptiert werden, um Entgleisungen des Immunsystems zu kontrollieren.

Anschließend kommt Ihr Apotheker beim Thema Hautpflege ins Spiel. Er wird individuelle Basistherapeutika für Sie herstellen. Das sind Hautpflege-Produkte mit 3 bis 10 Prozent Harnstoff, um Feuchtigkeit zu spenden und um den Juckreiz zu lindern. Nach individueller Empfehlung können speziell bei Psoriasis 3 bis 5 Prozent Salicylsäure hinzukommen, um Schuppen zu entfernen und Infektionen zu behandeln.