Vergesslich, unkonzentriert oder ständig auf der Suche nach Worten? Das kann ein Hinweis für einen Nährstoffmangel sein.

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Gedächtnisschwäche trifft Alt und Jung gleichermaßen. Lediglich die Auslöser sind unterschiedlich gewichtet. So leidet der Großteil der älteren Bevölkerung an einem gewissen Grad an altersbedingter Vergesslichkeit. Häufige Auslöser sind einseitige Ernährung, chronische Medikamenteneinnahme, Durchblutungsstörungen und eine geringe Bereitschaft den Geist zu trainieren.

Ganz anders bei der jüngeren Generation. Hier sorgt meistens der Stress für geistige Überforderung. Stress ist zunächst nichts Negatives. Im Gegenteil, er bereitet unseren Körper durch die Ausschüttung von Stresshormonen auf größere Belastungen vor. Wird der Stress aber zur Dauerbelastung, droht eine körperliche und geistige Erschöpfung inklusive psychisch bedingtem Gedächtnisverlust.

Bei Kindern ist oft eine einseitige Ernährung Auslöser für Konzentrationsmangel, hyperaktives Verhalten oder massive Lernprobleme.

Wie Sie Dauerstress erkennen und bewältligen, lesen Sie hier.

1. Warum wir überhaupt vergesslich werden

Gehirn - Die Gedächtnisleistung und Merkfähigkeit nimmt bereits ab dem 30. Lebensjahr ab. Vergesslichkeit macht sich im Alltag verstärkt ab dem 50. Lebensjahr bemerkbar. - © Shutterstock
Die Gedächtnisleistung und Merkfähigkeit nimmt bereits ab dem 30. Lebensjahr ab. Vergesslichkeit macht sich im Alltag verstärkt ab dem 50. Lebensjahr bemerkbar. © Shutterstock

Unser Gehirn hat rund 100 Milliarden Nervenzellen, wobei jede Zelle mit bis zu 10.000 weiteren Nervenzellen verbunden ist. Durch diese weitläufige Verknüpfung bildet sich mit der Zeit ein dichtes Netzwerk aus Nervenzellen, für deren Aufbau, Wartung und Funktion das Gehirn kontinuierlich mit Energie in Form von Glucose sowie Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden muss.

Fehlt eine dieser Komponenten, werden Verbindungen wieder aufgelöst, und die Signalübertragung innerhalb des Netzwerkes funktioniert nur noch eingeschränkt. Die Konsequenz: Vergesslichkeit, Verwirrtheit und geistige Müdigkeit.

Wie rasch der Abbau erfolgt, hängt von vielerlei Einflüssen ab. Dazu zählen das Alter, die Ernährung, der Stress, die Durchblutung, Rauchen, Sauerstoffaufnahme, das geistige Training sowie bestehende neurologische Erkrankungen etc.

2. Ein Mangel an Nährstoffen bedeutet einen Mangel an Konzentration

Nahrungsergänzungsmittel Ernährung Vitamine - © Shutterstock
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Unsere Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind im Gehirn sowohl für die Ausbildung der Nervenstruktur als auch für deren Funktion unentbehrlich.

Kein Wunder also, dass deren gezielte Zufuhr innerhalb kurzer Zeit Erfolge zeigt. Denn nicht nur Gedächtnis und Konzentration, sondern auch Stimmung und Befindlichkeit profitieren von gut dosierten Nährstoffergänzungen.

3. Omega-3-Fettsäuren stärken unser „Gehirnschmalz“

Fisch Omega Ernährung - © Shutterstock
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Fast 60 Prozent der Trockenmasse des Gehirns besteht aus Fetten. Ein Drittel davon sind langkettige, ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren aus dem Fisch. Der Aufbau des Gehirns beginnt beim Embryo schon im ersten Drittel der Schwangerschaft. So wird Schwangeren ab dem dritten Monat bis einschließlich der Stillzeit eine zusätzliche Einnahme von Omega-3-Fettsäuren empfohlen.

Selbst im Kleinkindalter sollte auf diese wertvollen Fettsäuren geachtet werden. Die regelmäßige Zufuhr kann nachweislich die Konzentration fördern sowie die kindliche Aufmerksamkeit und das Gedächtnis unterstützen. Doch nicht nur bei den Kleinsten, auch im Alter zeigen Omega-3-Fettsäuren gute Wirkung: Selbst eine bestehende Demenz kann durch die Gabe von Omega-3-Fettsäuren signifikant verbessert werden.

Neben den Omega-3-Fettsäuren spielen Phospholipide eine zentrale Rolle im Nervensystem. Phospholipide sind unter anderem bei der Kommunikation und Weitergabe von Informationen innerhalb der Nerven sowie beim Speichern und Abrufen von Informationen in den Zellen unentbehrlich.

Eine zusätzliche Portion an Phospholipiden ist in Form von Lecithin möglich, das nachweislich die Gedächtnisfunktion verbessern kann.

4. Ganz wichtig: die B-Vitamine

Vitamin B - Die Gruppe der B-Vitamine umfasst acht verschiedene, wasserlösliche Verbindungen. - © Shutterstock
Die Gruppe der B-Vitamine umfasst acht verschiedene, wasserlösliche Verbindungen. © Shutterstock

Unter den Vitaminen sind die so genannten B-Vitamine für das Gehirn und das Denken am wichtigsten. Ergänzungen enthalten optimalerweise B-Vitamine, wobei der Fokus auf Vitamin B1, B6, B12 und Folsäure liegt.

Von B-Vitaminen profitieren sowohl die Konzentration als auch das allgemeine Wohlbefinden, die Stimmung und die körperliche Leistungsfähigkeit. Es fördert die Energieproduktion in den Nervenzellen und sorgt für Konzentration und geistige Wachheit.

5. Ohne Sauerstoff kein Denken – darum braucht der Körper Eisen

Eisen Vitamine Ernährung - Viel Eisen ist zum Beispiel in Fleisch und Tofu enthalten. - © Shutterstock
Viel Eisen ist zum Beispiel in Fleisch und Tofu enthalten. © Shutterstock

Eisen fördert die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Ohne Sauerstoff kann das Gehirn weder Denken noch die Aufmerksamkeit aufrechterhalten. Ein Eisenmangel lässt sich mittels Labortest relativ rasch diagnostizieren und erfordert entsprechende Ergänzungen. Als reine Prophylaxe können niedrig dosierte Eisenergänzungen in Form von gut verträglichen Kapseln oder Eisenblutsäften angewendet werden.

Mehr zum Thema Eisen in diesem Beitrag.

6. Magnesium wirkt gegen stressbedingte Überforderung

Ernährung Magnesium - Bananen, Nüsse und magnesiumreiche Mineralwässer enthalten zum Beispiel viel Magnesium. - © Shutterstock
Bananen, Nüsse und magnesiumreiche Mineralwässer enthalten zum Beispiel viel Magnesium. © Shutterstock

Magnesium sorgt für die nötige Entspannung: Es entspannt Gefäße und Muskeln, fördert die Durchblutung und erhöht die Stresstoleranz. So gilt die Kombination aus Magnesium, B-Vitaminen und Lecithin als wunderbare Stressbremse und exzellentes „Gehirnfutter“.

Mehr zum Thema Magnesiummangel an dieser Stelle.

7. Mit Ginkgo, Ginseng und Knoblauch gegen Gedächtnisschwäche

Gingko biloba_Heilpflanzen - Dem Ginkgoextrakt werden schützende Wirkungen auf die Nervenzellen zugesprochen. - © Shutterstock
Dem Ginkgoextrakt werden schützende Wirkungen auf die Nervenzellen zugesprochen. © Shutterstock

Ginkgo biloba, Ginseng und der gute alte Knoblauch sind seit Jahren zur Behandlung von Gedächtnisschwäche in Verwendung. Ein wesentlicher Teil der Wirkung beruht auf einer verbesserten Durchblutung und Energiebereitstellung sowie einer entzündungshemmenden Wirkung.

Auf diesem Weg verbessern die drei Pflanzenstoffe jeweils Konzentration und Denkvermögen, was ihren Einsatz bei leichter Vergesslichkeit genauso rechtfertigt wie bei Demenzerkrankungen.

Was Ginkgo alles kann, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

8. Unser Gehirn möchte regelmäßig trainiert werden

Kreuzworträtsel Gehirnjogging - © Shutterstock
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Ähnlich wie ein Muskel braucht das Gehirn für seine Funktionsfähigkeit ständiges Training. Zusätzlich zur Nahrungsergänzung sind jegliche Maßnahmen zielführend, die die geistige Beweglichkeit verbessern: Kreuzworträtsel, Puzzle & Co. machen nicht nur Spaß, sondern sind gute Übungen, um das Gehirn bis ins hohe Alter fit zu halten.

9. Ohne Flüssigkeit geht es nicht

Wasser trinken Ernährung - © Shutterstock
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Abschließend darf nicht vergessen werden, dass auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme einen wichtigen Beitrag zu einem funktionierenden Gehirnstoffwechsel leistet. Ein Flüssigkeitsmangel kann verschiedene Symptome und Krankheiten wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Lethargie, Verwirrtheit und Bluthochdruck hervorrufen.