Leinsamen enthalten viele wertvolle Ballaststoffe und regen auf sanfte Weise die Darmtätigkeit an. Sie helfen aber auch bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündung.

Artikel drucken

Leinsamen haben in der europäischen Volksmedizin als mildes Abführmittel eine jahrhundertelange Tradition. Aufgrund von überzeugenden Studien empfiehlt auch die moderne Kräuterheilkunde Leinsamen bei Darmträgheit und Verstopfung als mildes und effektives Heilmittel.

Die Wirkung von Leinsamen:

Leinsamen Ernährung - © Shutterstock
© Shutterstock

In den Schalen der Leinsamen finden sich Schleimstoffe, die in Verbindung mit Wasser aufquellen. Geschieht dies im Darm, wird das Volumen im Darm vergrößert, die Darmwand gedehnt und dadurch reflektorisch die Darmtätigkeit angeregt. Die ebenfalls enthaltenen Öle erleichtern zusätzlich die Gleitfähigkeit der Stuhlmasse und führen zu einem weichen Stuhl. Als sinnvoll werden Leinsamen deshalb bei wiederholt auftretender Verstopfung, bei durch Abführmittelmissbrauch geschädigtem Darm und bei Reizdarm angesehen.

Neben den genannten Wirkungen eignen sich die Schleimstoffe der Leinsamen auch bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündung. Hierzu muss man allerdings die Leinsamen zuerst in Wasser quellen lassen und dann einnehmen.

Äußerlich als warmer Breiumschlag aufgetragen bringen Leinsamen auch Abszesse schneller zum Abheilen.

Anwendungstipps:

  • Leinsamen können über einen längeren Zeitraum eingenommen werden und sind im Rahmen der empfohlenen Tagesdosis sehr gut verträglich.
  • In seltenen Fällen kann die Einnahme zu Blähungen führen. In diesem Fall kann man auf die sehr ähnlich wirkenden Flohsamen ausweichen.
  • Achten Sie bei der Einnahme auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, etwa im Verhältnis 1:10.
  • Die empfohlene Tagesdosierung liegt bei zwei- bis dreimal täglich ein bis zwei Esslöffel ganze Leinsamen mit einem Glas Wasser. Am besten nimmt man diese zwischen den Mahlzeiten ein. Der Wirkeintritt erfolgt nach zwei bis drei Tagen.
  • Eine sehr einfache Möglichkeit bieten auch die bereits geschroteten Leinsamen, die man in weiche Speisen einarbeiten kann. Aufgrund des Leinöls, das in diesem Fall sehr schnell ranzig wird, sollte Leinsamenschrot jede Woche erneuert werden.