Flohsamen wirken nicht nur bei chronischer Verstopfung, sondern können auch helfen, erhöhte Cholesterinwerte zu senken.

Artikel drucken

Die in der Flohsamenschale enthaltenen Schleimstoffe quellen in Verbindung mit Wasser auf. Passiert dies im Darm, erhöht sich dadurch das Stuhlvolumen, wodurch letztlich der Stuhlreflex ausgelöst wird. Ein besonders hohes Quellvermögen besitzen hierbei die Flohsamenschalen.

Flohsamen führen nicht wie andere, drastischere Abführmittel zu Durchfall, sondern bewirken lediglich einen weicheren Stuhl. Es kommt auch zu keinen Elektrolytverlusten, wodurch diese auch längerfristig eingenommen werden können.

Flohsamen eignen sich nicht nur bei chronischer Verstopfung und einem trägen Darm, sondern auch zur besseren Abheilung von Analfissuren und Hämorrhoiden. Die Schleimstoffe binden auch Cholesterin und können zur unterstützenden Diät bei erhöhten Cholesterinwerten verwendet werden.

Botanischer Steckbrief von Flohsamen (Plantago ovata Forssk. und Plantago afra L.)

Es werden zwei unterschiedliche Pflanzenarten als Flohsamen bezeichnet. Die Indischen Flohsamen sind die Samen vom indischen Flohsamen-Kraut (Plantago ovata) und stammen ursprünglich aus dem Iran und Indien. Die nur als Flohsamen betitelten Samen stammen dagegen vom Flohsamen-Wegerich (Plantago afra), dessen Heimat unter anderem im Mittelmeerraum liegt.

Der Name Flohsamen kommt übrigens davon, dass die Früchte dieser beiden Wegericharten aus einer zweifächrigen Deckelkapsel mit je zwei kleinen rotbraunen Samen bestehen und optisch damit an Flöhe erinnern.

Anwendungstipps:

  • Die Einzeldosierung liegt bei 10 g Flohsamen oder 4 g Flohsamenschalen, wobei man diese bis zu dreimal täglich einnehmen kann.
  • Wichtig ist dabei, dass man die Flohsamen stets mit einem großen Glas Wasser (200 ml) trinkt.
  • Die Flohsamenschalen sollte man sogar im Verhältnis 1:60 mit Wasser, also 4 g mit mindestens 240 ml Wasser, vermengen.
  • Am besten wirken Flohsamen, wenn man diese zwischen den Mahlzeiten einnimmt. Der Wirkeintritt erfolgt nach spätestens zwei bis drei Tagen.

Vorsicht:

  • Flohsamen können gelegentlich zu Blähungen und selten zu allergischen Reaktionen führen. Diese Risiken kann man reduzieren, indem man anstelle der ganzen Samen die Flohsamenschalen benutzt. Denn diese enthalten kaum allergisierende und blähungsfördernde Proteine.
  • Bei Verengungen von Speiseröhre oder Darm sowie bei Schluckbeschwerden dürfen Flohsamen nicht eingenommen werden.
  • Da auch Arzneimittel durch die Schleimstoffe der Flohsamen gebunden werden können, sollten diese mit einem Mindestabstand von einer Stunde zu anderen Arzneimitteln eingenommen werden.