Jede vierte Österreicherin leidet unter Schlafproblemen, rund jede zweite wünscht sich einen besseren Schlaf. Wir haben für Sie wichtige Tipps zu dem Thema zusammengefasst.

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1. Ursachenforschung: Schlafstörungen erkennen und behandeln

Insomnie wird diagnostiziert, wenn die Dauer oder Qualität des Schlafes an zumindest drei Tagen pro Woche unzureichend ist und zu Müdigkeit oder Leistungsdefiziten am Folgetag führt. 

Nicht-organische Ursachen für Schlafprobleme sind u. a. ein inaktiver Lebensstil, Schichtarbeit, übermäßiger Koffeinkonsum und Mittagsschlaf – aber auch Lärm, Licht und eine ungeeignete Zimmertemperatur kommen als Auslöser infrage. Zudem sollte bei neu aufgetretenen Schlafproblemen immer auch die Möglichkeit einer Medikamenten-induzierten Insomnie in Betracht gezogen werden. Arzneistoffe, die zu Schlafstörungen beitragen oder sie sogar verursachen, sind häufig antriebssteigernde Antidepressiva, Schilddrüsenhormone und Diuretika.

Baldrian, Hopfen, Passionsblume und Melisse haben sich allein oder in Kombination seit Längerem bei Schlaftsörungen bewährt und bestechen v. a. durch ihr positives Nebenwirkungsprofil. Zugeführtes Melatonin kann ebenfalls den desynchronisierten Schlafrhythmus wiederherstellen.

2. Studie: Nachteulen und Adipositas

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Für eine multinationale Querschnittstudie der Universität Hongkong wurden fast 137.000 Menschen mit standardisierten Fragebögen u. a. zu ihrem Lebensstil inklusive Schlafgewohnheiten, ihrer Gesundheit und ihrem sozioökonomischen Status befragt. 

Es wurde eine Assoziation zwischen der üblichen Dauer des Nachtschlafs und dem Gewicht festgestellt: Im Vergleich zu sieben bis acht Stunden waren fünf bis sechs Stunden bzw. weniger als fünf Stunden mit einem um 15 bzw. 27 % höheren Risiko einer allgemeinen Adipositas verbunden. Durch ein Nickerchen am Tag ließ sich dieses Defizit nicht ausgleichen – im Gegenteil: Ein Mittagsschlaf von einer Stunde und mehr ging ebenfalls mit einer erhöhten Adipositaswahrscheinlichkeit einher (+22 % allgemeine und +39 % zentrale Adipositas).

Die höchste Adipositasprävalenz fand sich übrigens in der Gruppe der Nachteulen, die es erst nach zwei Uhr morgens ins Bett schafften.

3. Pandemie & Co.: Angst als Schlafkiller

Auf Platz 1 der häufigsten Auslöser für Schlafprobleme stehen psychische Belastungen wie Angst, Stress und Unsicherheit. 

„In Wahrheit ist Angst der größte Schlafkiller unserer Zeit,“ so Gerhard Klösch, Schlaf- und Traumforscher an der medizinischen Universität Wien. Das hat sich auch in der Coronapandemie wieder gezeigt. Die Unsicherheit während der Krise hat den Menschen wortwörtlich den Schlaf geraubt – und jetzt auch noch Krieg mitten in Europa ...

Das Gedankenkarussell kann oft z. B. durch Entspannungsübungen und gezieltes Stressmanagement gestoppt werden. Rosenwurzwurzelstock und Taigawurzel steigern die Stresstoleranz.