Kleben statt schlucken. Bei Wirkstoffpflastern gelangt der Wirkstoff über die Haut in unseren Körper und anschließend über die Blutbahn ans Ziel. Es gibt in der Anwendung jedoch einige Punkte zu beachten.

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Wirkstoffpflaster oder Transdermales therapeutisches System (TTS) geben nach dem Aufkleben auf die Haut den Wirkstoff langsam in die oberen Hautschichten ab. Von dort gelangt dieser über die Blutbahn an seinen Bestimmungsort.

Die Vorteile von Wirkstoffpflastern:

Der große Vorteil dieser Arzneiform: Der Wirkstoff wird über einen langen Zeitraum gleichmäßig abgegeben, ohne an eine neuerliche Einnahme denken zu müssen. Nebenwirkungen fallen meist geringer aus.

Da die Wirkstoffe im Pflaster durch die Umgehung des Magen-Darm-Trakts direkt in die Blutbahn gelangen und nicht wie bei einer Tablette verstoffwechselt werden müssen, reichen niedrigere Dosierungen aus. Es kommt zu einem verzögerten Wirkungseintritt nach dem Aufkleben und einer längeren Wirkung über das Entfernen hinaus.

Pflaster mit lokaler Wirkung

Sie werden auf die betroffene Stelle geklebt, um dort ihre meist schmerzstillende Wirkung zu entfalten. Sie enthalten zum Beispiel Cayennepfeffer, ätherische Öle, Capsaicin, lokale Betäubungsmittel oder antirheumatische Substanzen und haben einen wärmenden oder kühlenden Effekt.

Die richtige Handhabung

  • Waschen Sie gründlich Ihre Hände.
  • Entfernen Sie die Folie vom Pflaster.
  • Pflaster auf eine trockene, saubere, fettfreie, unverletzte und möglichst unbehaarte Hautstelle kleben. Auch sonnenirritierte, tätowierte, vernarbte Haut ist ungeeignet.
  • Drücken Sie es für max. 30 Sekunden auf der Haut an.
  • Auf die ausgewählte Hautstelle dürfen keine Cremes oder Öle aufgetragen werden.
  • Müssen Haare entfernt werden, so dürfen diese nur geschnitten, nicht rasiert werden.
  • Beim Pflasterwechsel immer eine neue Hautstelle wählen. Wie oft dieser durchgeführt werden muss, hängt vom Wirkstoff ab.
  • Das Teilen der Pflaster wird prinzipiell nicht empfohlen.
  • Mit transdermalen Pflastern kann problemlos geduscht, gebadet und geschwommen werden. Der Einfluss von Wärme (z. B. Wassertemperatur höher als 37 °C, Sauna, Solarium oder Wärmeflasche) ist auf die Wirksamkeit von Arzneistoff zu Arzneistoff verschieden – fragen Sie Ihren Apotheker.
  • Sollte sich das Pflaster trotz richtiger Anwendung lösen, kann es mit einem handelsüblichen Pflaster fixiert werden.
  • Nach der Verwendung sind meist noch beträchtliche Mengen an Wirkstoff im Pflaster vorzufinden. Kleben Sie daher das Pflaster nach der Abnahme nach innen zusammen und entsorgen Sie die Reste über den Hausmüll.