Wie reagiert man richtig, wenn es beim Grillen zu einem Unfall kommt?

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Füreinander da sein und im Notfall helfen!

Erste-Hilfe-Maßnahmen können über Leben und Tod entscheiden. In Österreich ist grundsätzlich jeder Mensch dazu verpflichtet, im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten – daher sollte man an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen und auch regelmäßig sein Wissen auffrischen. Diese Serie soll einen Beitrag dazu leisten.

Meist handelt es sich bei Grillunfällen um Verbrennungen und Schnittwunden

Sommerzeit ist Grillzeit. Häufig wird beim Outdoor-Kochen jedoch die Verletzungsgefahr unterschätzt: Jährlich verletzen sich in Österreich rund 700 Menschen beim Grillen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen – so das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Am häufigsten kommt es zu Verbrennungen und Schnittwunden; aber auch Stürze sind keine Seltenheit.

Bei einer Verbrennung sollte man zehn Minuten lang handwarmes Wasser über die betroffene Stelle laufen lassen, um die Schmerzen zu lindern. Falls vorhanden, kann die Wunde dann mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt werden.

Bei schwereren oder großflächigen Verbrennungen sollte man immer die Rettung unter 144 rufen. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte lagert man die Beine des Verletzten am besten hoch, da bei größeren Verbrennungen Kreislaufprobleme möglich sind. Lassen Sie den Betroffenen nicht alleine, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Bei Schnittwunden, die so tief sind, dass ein Pflaster nicht ausreicht, sollte ebenfalls die Rettung gerufen werden. Starke Blutungen müssen umgehend gestoppt werden. Das gelingt entweder mit manuellem Druck oder mit einem Druckverband. Manuell bedeutet, dass man Finger, Handballen oder Faust fest auf die Wunde drückt. Außerdem sollte der verletzte Körperteil hochgelagert werden. Der Verletzte sollte sich hinsetzen oder hinlegen; der manuelle Druck wird beibehalten oder durch einen Druckverband ersetzt, bis die Sanitäter eintreffen.

Achtung:

Der Ersthelfer sollte unbedingt an seine eigene Sicherheit denken und bei der Wundversorgung Einmalhandschuhe tragen. Stichwort: Infektionsgefahr.

So legt man einen Druckverband an:

  • Verletzten Körperteil hochhalten und eine keimfreie Wundauflage auf die Wunde drücken.
  • Dann den Körperteil einmal mit einer elastischen Mullbinde oder einem Momentverband umwickeln, um die Wundauflage auf der Wunde zu fixieren.
  • Anschließend einen Druckkörper aus saugendem Material (z. B. ein gefaltetes Dreieckstuch oder eine Mullbinde) auf die Wundauflage drücken und mit einer elastischen Binde fixieren.
  • Falls es durch den Verband hindurch blutet, weiterhin manuellen Druck auf den Druckverband ausüben.
  • Gliedmaße hochalten bis professionelle Hilfe eintrifft.

Tipps: Sicheres BBQ

  • Halten Sie beim Grillen immer einen Feuerlöscher oder Kübel Wasser und eine Löschdecke bereit.
  • Der Griller sollte stabil auf einer ebenen Fläche aufgestellt werden.
  • Stellen Sie den Griller möglichst windgeschützt auf, um Funkenflug zu vermeiden.
  • Tropfschalen verhindern Flammenbildung und Rauchentwicklung durch herabtropfendes Fett.
  • Bleiben Sie stets in der Nähe des eingeschalteten Grillgeräts.
  • Halten Sie Kinder vom Griller fern.

Dieser Beitrag kann den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses nicht ersetzen.