Neben Kalzium ist Phosphat der wichtigste Mineralstoff des Körpers. Insbesondere beim Verdacht auf Probleme mit dem Knochenstoffwechsel und der Nierenfunktion wird der Laborwert bestimmt.

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Phosphor kommt im Körper überwiegend in Form von Verbindungen – als Phosphat – vor. Bis zu 80 Prozent davon sind in Knochen und Zähnen gebunden, der Rest findet sich im Inneren aller Körperzellen. Neben der Mineralisierung der Knochensubstanz spielt Phosphor eine wichtige Rolle beim Aufbau der Zellwände, bei der Energiegewinnung und bei der Stabilisierung des Säure-Basen-Haushalts.

Vor allem, wenn die Niere nicht mehr richtig funktioniert, wird das Phosphat nicht mehr ausreichend herausgefiltert. Dann steigt die Konzentration im Blut stark an und das Herz-Kreislaufsystem wird überlastet.

Die Beurteilung der Phosphatkonzentration des Blutes erfolgt in der Regel zusammen mit der Kalziumkonzentration, weil zum Beispiel hormonelle Störungen meistens sowohl den Kalzium- als auch den Phosphat-Haushalt betreffen.

Die Phosphatwerte werden zum Beispiel bei folgenden Beschwerden abgeklärt:

  • Appetitlosigkeit
  • Muskelschwäche
  • Knochenschmerzen
  • Schwindel
  • Verdauungsstörungen
  • Nierenerkrankungen
  • Vitamin-D-Mangel

Phosphate in der Nahrung

Phosphate aus naturbelassenen Lebensmitteln gelten als unproblematisch. In natürlicher Form sind sie in fast allen Lebensmitteln enthalten – etwa in Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukten, Gemüse und Obst. Natürliches Phosphat wird vom Körper größtenteils ausgeschieden.

Ein gesunder Mensch, der sich ausgewogen ernährt, muss sich keine Sorgen machen, zu viel Phosphat aufzunehmen.

Zur Zurückhaltung geraten wird bei künstlich hergestellten Phosphat-Zusätzen, die als Konservierungsmittel, Säureregulatoren oder Geschmacksverstärker in Lebensmitteln (zum Beispiel in Gummibärchen, Schmelzkäse, Curry-Wurst, Fast Food) oder Limonaden eingesetzt werden.

Referenzwerte:

Blut: 2,5 - 4,9 mg/dl

24-Stunden-Harn: 460 - 1.850 mg/24h (hängt stark von der Nahrungsaufnahme ab)

Was bedeuten Abweichungen von den Normwerten?

Erhöhte Phosphatwerte im Blut können zum Beispiel auf Folgendes hinweisen:

  • eine chronische Niereninsuffizienz
  • einen Mangel an Parathormon (etwa nach Schilddrüsen-Operationen)
  • Knochentumore oder Knochenmetastasen

Zu niedrige Phosphatwerte im Blut können zum Beispiel auf Folgendes hinweisen:

  • eine Fehlernährung
  • Magen-Darm-Erkrankungen
  • hormonelle Störungen der Kalzium-Phosphat-Regulation (etwa Überproduktion von Parathormon)
  • oder auf einen Vitamin-D-Mangel