Die besten Tipps zur winterlichen Pflegeroutine, wann Cold Creams sinnvoll sind und worauf es im Winter beim Make-up ankommt.

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Im Winter kommen vier Faktoren zusammen, die unsere Haut in besonderem Maß fordern:

  • Niedrige Temperaturen
  • Geringe Luftfeuchtigkeit
  • Kalter Wind
  • Beheizte Innenräume

Um trockener und empfindlicher Haut vorzubeugen, sollten Sie Ihre Pflege auf Wintermodus umstellen.

Warum unsere Haut im Winter besondere Pflege braucht

Je kälter es draußen wird, umso wärmer mögen wir es drinnen. Das ist zwar gemütlich, für die Haut aber ein enormer Stressfaktor. Sie verliert durch die trockene Heizungsluft viel Feuchtigkeit. Verstärkt wird der Effekt durch kalte Temperaturen und geringe Luftfeuchtigkeit im Außenbereich.

Die Talgproduktion, die dafür sorgt, dass sie permanent von einem natürlichen Fettfilm überzogen und damit vor übermäßigem Wasserverlust geschützt ist, nimmt mit sinkenden Temperaturen stetig ab. Unterhalb von 8 °C versiegt sie schließlich ganz.

Auch die Durchblutung der Haut ist im Winter deutlich reduziert. Die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen funktioniert nur mehr eingeschränkt. Die Hautschutzbarriere und ihre Abwehrmechanismen werden geschwächt.

Beides zusammen begünstigt Hautinfektionen durch Viren, Pilze und Bakterien, aber auch die für den Winter typischen Hautprobleme wie Spannungsgefühle, Juckreiz und Schuppenbildung, eine spröde Hautoberfläche, ein fahler Teint und Trockenheitsfältchen.

Apotheker-Tipp

  • Achten Sie schon bei der Reinigung auf eine reich­haltige Konsistenz, um die Haut optimal für die Pflege vorzubereiten.
  • Trinken Sie genug Flüssigkeit, die Haut braucht Feuchtigkeit.
  • Verwöhnen Sie sich im Winter öfter mal mit einer pflegenden Gesichts- und Handmaske.
  • Bei sehr trockener Haut zusätzlich Omega-3- oder Nachtkerzenölkapseln einnehmen, um die Hautpflege von innen zu unter­stützen.

In der kalten Jahreszeit sollte man die Pflegeprodukte umstellen

Hautpflege im Winter_shutterstock_1865174134

Im Winter kommen somit einige Belastungen zusammen, die der Haut ordentlich zusetzen können. Besonders wichtig ist nun, die bisherige Hautpflege auf ihren Fett- und Feuchtigkeitsgehalt zu überprüfen.

Die Tagespflege sollte im Winter mehr Fett enthalten als im Sommer, um das Zurückfahren der körpereigenen Produktion auszugleichen. Experten raten zu einem Fettgehalt von 50 Prozent, bei reifer Haut sogar bis zu 70 Prozent.

In Frage kommen fettreiche Cremes auf Wasser-in-Öl-Basis, kosmetische Hautöle oder lipidhaltige Cremes auf Öl-in-Wasser-Basis.

Tipp: Wer sich nicht gleich auf die Suche nach einer neuen Gesichtspflege machen möchte, kann zunächst einmal probieren, die bisher verwendete Nachtcreme als Tagespflege zu verwenden.

Eine Ausnahme bei der Umstellung der Pflege gilt für Menschen mit Akne oder sehr fettiger Haut. Sie können – solange die Haut keine Probleme bereitet – im Winter bei der gewohnten Hautpflege bleiben. Eine unnötige Erhöhung des Fettgehalts kann eine weitere Verstopfung der Poren und eine verstärkte Pickelbildung provozieren.

Auch in der kühlen Jahreszeit profitiert die Haut von einem sanften Peeling. Gut geeignet sind pflegende Cremepeelings, die ein- bis zweimal wöchentlich angewendet werden können.

Schutzschicht: Mit „Cold Creams“ der Kälte trotzen

Wer beruflich viel Zeit im Freien verbringt oder ausgiebig Wintersport betreibt, sollte ein besonderes Augenmerk auf guten Hautschutz legen. Wasserfreie oder wasserarme Pflegeprodukte – die so genannten „Cold Creams“ – verhindern zuverlässig, dass Kälteschäden entstehen.

Als Lipogele, Fettpasten oder Wasser-in-Öl-Cremes versorgen sie die Haut mit viel Fett und bilden eine dünne Isolations- und Schutzschicht auf der Hautoberfläche, die vor starkem Feuchtigkeitsverlust schützt.

Unbedingt beachtet werden sollte, dass diese Pflege für Innenräume nicht geeignet ist. Um einen Wärmestau zu vermeiden, sollten die Produkte bei längerem Aufenthalt in beheizten Räumen entfernt werden.

Darauf sollte man beim wintertauglichen Make-up achten:

Lippenbalsam mit Bienenwachs_shutterstock_1558702157

Auf Make-up muss im Winter nicht verzichtet werden, allerdings kann es manchmal zu Problemen kommen, wenn die Haut bereits gereizt oder sehr trocken ist. Wichtig ist nun, besonderes Augenmerk auf die Make-up-Grundlage zu legen. Neigt die Haut bereits zu trockenen Stellen, sollte die Grundlage reichhaltiger gewählt werden.

Damit das Make-up anschließend nicht „verschmiert“, wird mit dem Auftragen gewartet, bis die Creme richtig in die Haut eingezogen ist.

Mitunter lohnt sich auch ein Wechsel der Foundation auf ein Präparat, das auf die Bedürfnisse empfindlicher oder trockener Haut abgestimmt ist.

Besondere Aufmerksamkeit im Winter brauchen die Lippen. Hier ist die Haut fast 70 Prozent dünner als am Rest des Körpers. Sie trocknen besonders schnell aus, werden rissig und spröde. Experten raten, nicht jeden Tag einen Lippenstift zu verwenden. Besser geeignet ist eine spezielle Lippenpflege etwa mit Bienenwachs oder Zink.

Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, die Lippen nicht mit der Zunge zu befeuchten. Das trocknet die dünne Haut zusätzlich aus.

Die Hände sind im Winter mehrfach belastet

Die Hände werden durch Kälte und Lufttrockenheit häufig besonders stark strapaziert. Dazu kommen regelmäßiges Händewaschen und die seit der Corona-Pandemie verstärkte Verwendung von Handdesinfektionsmitteln. Beides entzieht der Haut viel Fett und Feuchtigkeit.

Trockene, rote und rissige Hände sind keine Seltenheit. Hautärzte empfehlen, die Hände nach jedem Händewaschen gründlich einzucremen. Oft reicht dafür bereits eine normale Handcreme.

Für eine Extraportion Pflege kann man eine fetthaltigere Creme dick aufragen, Handschuhe anziehen und über Nacht einwirken lassen. Ein Ölbad oder harnstoffhaltige Cremes helfen, wenn die Hände bereits sehr rissig sind.

Auch bei der Reinigung wird der Wintermodus aktiviert

Eine Frau beim Abschminken_Kosmetik_shutterstock_1753028093

Am Abend sollte das Make-up am besten mit einem sanften Reinigungsprodukt von der Haut entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass ihr möglichst wenig Fett und Feuchtigkeit entzogen werden.

Aus der Reinigungsroutine verbannt werden sollten deshalb – zumindest im Winter – alkoholhaltige Gesichtswasser. Der enthaltene Alkohol entzieht der Haut zusätzliches Fett.

Ebenfalls nicht empfohlen werden Reinigungsschäume und -gele. Besser ist eine Reinigungsmilch oder eine rückfettende Waschzubereitung.

Öle reinigen besonders sanft und sind aufgrund des zurückbleibenden Fettfilms für sehr trockene Haut gut geeignet. Das gilt auch für den Rest des Körpers.

Doch Vorsicht: Dusch- und Badeöle hinterlassen nicht nur auf der Haut einen Fettfilm, sondern auch in Dusch- und Badewannen. Die Gefahr auszurutschen, erhöht sich dadurch stark.