Leichter Reflux ist mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke behandelbar. Was Sie selbst tun können und ab wann der Arztbesuch fällig ist.

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Sodbrennen ist auch unter dem Namen Refluxkrankheit bekannt und umfasst folgende Symptome: saures Aufstoßen, schon geschluckte Nahrung fließt in den Mund- und Rachenraum zurück, Heiserkeit, Husten, Asthmaanfälle, Halsschmerzen oder auch Brustschmerzen. Reflux entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt. Das kann zu Entzündungen, aber auch zu Verletzungen führen.

Begünstigt wird das Aufsteigen von Magensäure bei Übergewicht, einem Zwerchfellbruch oder bei einer Schwangerschaft, aber auch bei ungünstigen Lebensgewohnheiten (etwa Alkohol-, Nikotin- und zu viel Kaffeekonsum).

Bei leichtem Sodbrennen

Für gewöhnlich kann man Sodbrennen mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke behandeln. Am einfachsten ist aber eine Veränderung des Lebensstils, zum Beispiel eine Gewichtsreduktion bei Übergewichtigen. Da das nicht von heute auf morgen machbar ist und auch nicht allen Betroffenen gelingt, gibt es Säurehemmer.

In der Apotheke sind aber auch pflanzliche Helfer erhältlich – So können zum Beispiel Extrakte oder Teemischungen mit Käsepappel (Malve), Fenchel, Kümmel, Koriander, Schafgarbe, Enzian, Eibisch, Angelikawurzel, Wermut, Kamille oder Löwenzahn die Symptome lindern.

Achtung

Tritt keine Besserung oder eines der folgenden Symptome auf, sollte das Sodbrennen unbedingt ärztlich abgeklärt werden: starke Schluckbeschwerden, Fieber, Gewichtsverlust, Blut im Stuhl, Schmerzen hinter dem Brustbein oder wiederkehrende Schmerzen trotz Medikamenten.

Bei stärkerem Sodbrennen

Falls das Sodbrennen bei Ihnen leichte Schmerzen auslöst, ist die Behandlung mit einem Antazidum mit oder ohne Filmbildner wie Alginsäure meist ausreichend. Ein Antazidum ist ein Arzneimittel, das die Magensäure bindet und zum Beispiel in Tabletten- oder Gelform erhältlich. Alginsäure bildet gemeinsam mit der Magensäure einen gelartigen Schutz, der sich auf die Schleimhaut legt. So entsteht ein Schutzfilm gegen die Magensäure.

Bei regelmäßigem und starkem Sodbrennen mit saurem Aufstoßen können Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol, Esomeprazol oder Pantoprazol helfen. Das sind Magensäureblocker, die wie der Name schon sagt, die Entstehung der Magensäure hemmen. Am besten entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt, was sich am besten eignet.

Wenn Sie sehr oft unter Sodbrennen leiden, kann der Arzt eine Ösophagoskopie (Speiseröhrenspiegelung) durchführen, um das Innere der Speiseröhre zu untersuchen. Dabei wird ein Schlauch mit einer Lampe und einer Kamera über den Mund in die Speiseröhre eingeführt. So kann der Arzt feststellen, ob die Schleimhaut intakt ist oder ob Verletzungen, Entzündungen oder Krampfadern bestehen. Wer häufig an Reflux leidet, sollte sich in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen, da langfristig auch das Risiko für Speiseröhrenkrebs besteht.

Apotheker-Tipp

  • Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen.
  • Langsam kauen.
  • Nur leicht Verdauliches essen.
  • Keine Getränke mit Kohlensäure oder Zucker.
  • Normalgewicht erreichen und halten.
  • Die letzte Mahlzeit vor dem Schlafengehen liegt am besten drei bis vier Stunden zurück.
  • Zigaretten, Alkohol, Süßigkeiten und starker Kaffee verstärken Sodbrennen.
  • Kaugummikauen bildet viel Speichel und neutralisiert so die Magensäure.
  • Manchen hilft es, den Kopf beim Schlafen etwas höher zu lagern.