Viele wissen nicht, dass rezeptpflichtige Medikamente, die im Internet gekauft werden, ein gesundheitliches Risiko darstellen. In Österreich ist der Online-Verkauf sogar verboten. Nur rezeptfreie Medikamente dürfen über den digitalen Ladentisch verkauft werden – und das auch nur von „registrierten“ Apotheken.

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Geld gespart – und die Gesundheit geopfert. Das ist die Bilanz, die viele Österreicher ziehen müssen, nachdem sie Ihre Medikamente aus Gründen der (vermeintlichen) Ersparnis über illegale Wege bezogen haben. Der aktuelle Bericht des Finanzministeriums zum Thema Produktpiraterie macht das gigantische Ausmaß der Arzneimittelfälschung in Österreich deutlich:

Allein im Jahr 2018 wurden hierzulande bei 2.817 Aufgriffen vom österreichischen Zoll rund 1,2 Mio. Schmuggel- und Plagiats-Arzneiwaren aus dem Verkehr gezogen.

Diese Zahl demonstriert, wie wichtig es ist, in punkto Arzneimittelfälschungen und illegaler Vertriebswege zu informieren und zu sensibilisieren. Fast die Hälfte der Österreicher weiß nämlich nicht, dass hierzulande der Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten im Internet verboten ist.

Wer ohne ein vom Arzt ausgestelltes Rezept sowie ohne Apotheker versucht an ein verschreibungspflichtiges Medikament zu kommen, macht sich strafbar und läuft Gefahr, ein gefälschtes Arzneimittel zu erhalten.

Achten Sie auf das europaweite Sicherheitslogo

Der Onlineverkauf von rezeptfreien Medikamenten ist hingegen auch in Österreich erlaubt – aber ausschließlich für Apotheken. Jede heimische Apotheke, die rezeptfreie Arzneimittel über das Internet vertreiben will, muss sich zuvor beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) registrieren lassen und auf ihrer Webseite ein europaweit standardisiertes Logo gut sichtbar platzieren.

Mit diesem Logo soll ausgeschlossen werden, dass Konsumenten Opfer von unseriösen Anbietern illegaler oder gefälschter Arzneimittel werden. Die Liste der österreichischen Apotheken, die zum Versand rezeptfreier Arzneimittel berechtigt sind, ist für jeden unter diesem Link einsehbar.

Sichere Medikamente gibt es in der Apotheke

Trotz laufender Information und Abklärung bestellen noch immer viele Menschen illegal Arzneimittel im Internet und riskieren damit ihre Gesundheit. Denn Fake-Medikamente bergen ein immenses Risiko. Im besten Fall ist eine Arzneimittelfälschung für den Betroffenen wirkungslos, im schlimmsten Fall gesundheitsschädigend oder sogar tödlich.

Sichere und geprüfte Arzneimittel erhält man über die Apotheke. Aufgrund der strengen Auflagen und engmaschigen Sicherheitskontrollen haben Fälscherbanden in den österreichischen Apotheken keine Chance.

Quelle: Österreichische Apothekerkammer