Das Thema Impfen wird von vielen heiß diskutiert. Hier erfahren Sie, warum auch Erwachsene ihren Impfpass regelmäßig kontrollieren sollten.

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Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen der Medizin. Sie schützen nicht nur zuverlässig vor zahlreichen gefährlichen Infektionskrankheiten, sondern haben auch entscheidend dazu beigetragen, dass viele folgenschwere Erkrankungen heute selten sind. So gilt beispielsweise die Kinderlähmung seit 2002 in Europa als ausgerottet. Möglich war dies nur durch moderne Impf-Programme, die zu einer hohen Durchimpfungsrate in der Bevölkerung geführt haben.

Dass die Folgen impfbarer Krankheiten heute kaum noch sichtbar sind und es keine oder nur noch wenige Krankheitsfälle gibt, führt in den letzten Jahren zunehmend zum Phänomen der Impfmüdigkeit. In Österreich und vielen anderen europäischen Ländern schätzen die Menschen die Bedrohung durch einzelne Krankheiten und die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, als so gering ein, dass eine Impfung überflüssig erscheint.

Doch die meisten Erreger sind in anderen Teilen der Welt noch weit verbreitet. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben in Ländern mit weniger guten Impfquoten jährlich 1,5 Millionen Menschen an einer impfbaren Krankheit. Durch Reisende können diese Erreger auch wieder nach Österreich getragen werden.

Impfpass prüfen?

Der Österreichische Impfplan informiert über alle aktuell empfohlenen Impfungen und wird jährlich von Experten des Nationalen Impfgremiums in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit aktualisiert.

Eine Vielzahl der Impfungen gegen sehr häufige oder schwer verlaufende Erkrankungen wird bereits während der Vorschulzeit durchgeführt und im Rahmen des österreichischen Kinderimpfprogramms bis zum 15. Lebensjahr kostenlos angeboten.

Doch auch Erwachsene sollten ihren Impfpass regelmäßig selbst kontrollieren oder überprüfen lassen. Viele Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden, um den Impfschutz dauerhaft aufrechtzuerhalten. Mit steigendem Alter nehmen zudem die natürlichen Widerstandskräfte immer stärker ab, und die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten mit schwerwiegenden Verläufen steigt.

Die Impfpässe vieler Erwachsener zeigen zudem, dass die Immunisierung während der Kindheit Lücken aufweist oder gar nicht erfolgt ist. So wurden in Europa in den vergangenen Jahren verstärkt Masernausbrüche registriert, von denen sehr häufig Jugendliche und Erwachsene betroffen waren.

Es wird allen Erwachsenen empfohlen, ihren Impfschutz insbesondere im Hinblick auf folgende Krankheiten zu überprüfen:

  • Diphtherie
  • Tetanus
  • Kinderlähmung
  • Keuchhusten
  • Pneumokokken
  • Grippe
  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
  • Hepatitis A und B
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Feuchtblattern
  • Gürtelrose

Impfaktionen in der Apotheke

Schon 1800 wurde in Österreich die erste öffentliche Impfaktion durchgeführt. Damals impfte der in Wien lebende Schweizer Arzt Jean de Carro in Brunn am Gebirge alle Interessierten gegen Pocken. Heute finden in den österreichischen Apotheken regelmäßig Impfaktionen statt. Ziel ist es, möglichst vielen Menschen den Zugang zu wichtigen Impfungen zu ermöglichen. Während des Zeitraums einer Impfaktion erhalten Sie in der Apotheke umfassende Informationen über das Risiko einer Erkrankung und über eine mögliche Impfung. Zusätzlich wird der Impfstoff während des Aktionszeitraums zu einem günstigeren Preis angeboten.

Impfaktionen finden immer zu Infektionskrankheiten statt, gegen die eine Impfung durch den Österreichischen Impfplan empfohlen wird, die Impfstoffe aber nicht kostenlos abgegeben werden können. Je nach Saison gehören dazu die Impfstoffe gegen FSME, Grippe, Meningokokken sowie Pneumokokken.

Die Grippe-Impfung wird grundsätzlich jedem empfohlen, der sich vor der Grippe schützen will. Da sich die kursierenden Viren jedes Jahr verändern, ist es notwendig, die Impfung jährlich aufzufrischen, um ausreichend geschützt zu sein. Dringend zu einer Impfung geraten wird den folgenden Risikogruppen: Kinder ab dem siebten Lebensmonat, Menschen über 50 Jahre, chronisch Kranke, Schwangere und alle Personen, die beruflich in der Betreuung oder im Gesundheitsdienst tätig sind.

Aktuelle Impfaktionen werden rechtzeitig in Ihrer Apotheke bekannt gemacht. Aber auch außerhalb dieses Zeitraums ist Ihr Apotheker ein kompetenter Ansprechpartner, der Ihnen bei allen Fragen rund um das Thema Impfen weiterhelfen kann.