Der Vorteil flüssiger Arzneimittel liegt auf der Hand: Sie sind leicht zu schlucken. Was man bei der Anwendung beachten sollte:

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Was ist was? So unterscheiden sich flüssige Arzneimittel:

  • Bei einem Sirup liegen die Arzneistoffe in einer konzentrierten Zuckerlösung vor, die den Geschmack mancher Inhaltsstoffe wesentlich verbessert und die Einnahme vereinfacht. Traditionell werden Sirupe meist für pflanzliche Stoffe verwendet.
  • Säfte hingegen sind weitgehend zuckerfrei und damit auch für Diabetiker geeignet.
  • Werden Arzneistoffe in einem Lösungsmittel wie Wasser oder Wasser-Alkoholmischungen gelöst, so spricht man von Lösungen oder Tropfen.
  • Tinkturen sind alkoholisch-wässrige Auszüge von Pflanzen.

Wie werden flüssige Zubereitungen verwendet?

  • Flüssigarzneimittel werden meist mittels Messlöffel oder Messbecher dosiert. Haushaltslöffel eignen sich nicht als Dosierhilfe.
  • Für Säuglinge und Kleinkinder nimmt man am besten orale Dosierspritzen, die vielen Präparaten schon beigelegt sind.
  • Wichtig: Jede Dosierhilfe muss nach Gebrauch gereinigt werden.
  • Bei Tropfen kommt es bei der Einnahme auf die Neigung der Flasche an. Schütteln oder zu kräftiges Klopfen auf den Flaschenboden verursachen große Abweichungen bei der Dosierung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Senkrecht- und Waagrecht-Tropfern. Senkrecht-Tropfer erkennt man am zentral angeordneten Austrittsrohr für die Flüssigkeit. Waagrecht-Tropfer müssen schräg in einem 45-Grad-Winkel gehalten werden – so tropfen sie gleichmäßig, ohne dass auf den Flaschenboden geklopft werden muss.

Wie sollte man Flüssigarzneimittel aufbewahren?

Flüssige Arzneimittel müssen gut vor Wärme, Licht, Luft und Keimen geschützt werden. Sie sind meist in dunkelbraunen Glasflaschen abgefüllt und sollten gut verschlossen im Überkarton (gemeinsam mit der Gebrauchsanweisung) aufbewahrt werden.

Tipp: Flüssige Zubereitungen sind nach Anbruch häufig nur ein paar Monate oder gar nur wenige Wochen haltbar. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach der Haltbarkeit des Präparats und notieren Sie sich das Anbruchsdatum auf der Verpackung.

Welche Vorteile haben flüssige Arzneien gegenüber anderen Darreichungsformen?

Flüssige Arzneiformen besitzen eine Reihe von Vorteilen, wie:

  • die Möglichkeit zur individuellen Dosierung (z.B. Anpassung an das Alter oder Körpergewicht),
  • den in der Regel schnelleren Wirkungseintritt
  • und die leichtere Einnahme bei Kindern und Menschen mit Schluckbeschwerden.