Eine mysteriöse Infektionskrankheit macht Schlagzeilen. Doch wie gefährlich sind Affenpocken? Und droht uns die nächste Pandemie?

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Affenpocken sind eine Infektionskrankheit, die durch Viren von Tieren auf den Menschen übertragen wird (sogenannte Zoonose). Die Symptome umfassen: hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Husten, Unwohlsein, teilweise Durchfall. Im zweiten Stadium kann ein pockenähnlicher Hautausschlag auftreten. Tödliche Verläufe sind selten, zumeist sind Affenpocken nach gut drei Wochen abgeheilt.

Zu Todesfällen durch die Affenpocken könne es vor allem bei kleinen Kindern und Menschen mit angegriffenem Immunsystem kommen, etwa durch eine HIV-Infektion, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Doch was kann man tun? Die Therapie ist in erster Linie symptomatisch und unterstützend - aber es gibt die Möglichkeit der Impfung. Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren schützen Impfstoffe, die zum Schutz vor den echten Pocken entwickelt wurden, auch vor Affenpocken. Laut Angaben der WHO sind sie zu 85 Prozent wirksam. Die routinemäßige Pockenimpfung wurde gestoppt, nachdem die Pocken 1980 als ausgerottet galten. Nun ist eine Impfung - etwa für Risikopatienten und Kontaktpersonen - wieder denkbar.

Grund zur Besorgnis?

Die Zahl der seit Mai gemeldeten Fälle von Affenpocken in Ländern außerhalb Afrikas steigt weiter. Die WHO vermutet, dass die Infektionskrankheit womöglich schon seit Wochen unbemerkt außerhalb Afrikas zirkulierten. Sie betrachtet aber das Risiko einer nächsten Pandemie als moderat, es gäbe keinen Grund für eine Alarmstimmung. Zudem gehen Expert:innen davon aus, dass die Krankheit in Europa aufgrund besserer Hygienestandards weniger schwere Verläufe verursacht.

red

Gut zu wissen

  • In Afrika wurden Affenpocken bei verschiedenen Tieren nachgewiesen, vor allem bei Nagetieren und mehreren Affenarten.
  • Die Inkubationszeit beträgt etwa 5-21 Tage.
  • Menschen können sich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten kranker Tiere übertragen.
  • Von Mensch zu Mensch wird das Virus selten übertragen - durch Tröpfcheninfektion, Wunden oder kontaminierte Gegenstände . Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung konnte in letzter Zeit jedoch öfter beobachtet werden. Deshalb steht die Krankheit jetzt verstärkt unter Beobachtung.
  • Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC stuft die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Ausbreitung in der Gruppe von Personen, mit vielen wechselnden Sexualpartnern als hoch ein.