Salben sind halbfeste Arzneiformen zur Anwendung auf der Haut. Apropos Haut: Sie ist mit einer Fläche von 1,5–2 m2 und einer durchschnittlichen Masse von 11 kg das größte Organ des Menschen.

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Salben bestehen aus einer einfachen oder zusammengesetzten Grundlage, in der ein oder mehrere Wirkstoffe gelöst oder verteilt sind. Man unterscheidet im Allgemeinen Oberflächensalben (Wirkstoff verbleibt auf der Hautoberfläche, z. B. Sonnenkosmetika), Penetrationssalben (enthalten einen Wirkstoff, der bis in das Hautgewebe eindringt), Resorptionssalben (enthalten einen Wirkstoff, der vom Blutkreislauf aufgenommen wird) und Grundlagensalben (sie dienen zur Nachbehandlung von Hauterkrankungen oder zur Pflege).

Wissenswertes: Tipps für die Anwendung

  • Die aufgetragene Menge hängt stark von der Konsistenz der Arzneiform (flüssig, halbfest) und dem Arzneimittelbehältnis (Topf, Tube, Flasche …) ab.
  • Für die einmalige therapeutische Anwendung benötigt man für den ganzen Körper rund 30–60 g; für Hände, Kopf und Anogenitalbereich jeweils 2–4 g; für einen Arm, die Vorder- oder Hinterseite des Stammes und für die Beine je 3–6 g.
  • Beachten Sie: In der Regel gehen 50–80 % der lokal angewendeten Arzneiform durch Abrieb an Kleidern, Verbänden und durch Berührung verloren.
  • Achtung: Bei abgegrenzten Dermatosen wird nicht erkrankte Haut häufig mitbehandelt.
  • Es ist essenziell, dass beim Auftragen mit ungeschützten Händen sowohl vor als auch nach der Applikation die Hände ausreichend gereinigt werden. Dies schützt das Produkt im Behältnis vor Verunreinigung und verhindert die Verschleppung vom Produkt auf andere Körperteile (z. B. ins Auge).
  • Bei einer Reihe von Produkten (z. B. Silbernitrat, Zytostatika) sollten Hände oder Finger mit Handschuhen bzw. Fingerlingen geschützt werden.
  • Eine Reihe von dermatologischen Wirkstoffen kann Haut und Kleider stark verfärben (bspw. Benzoylperoxid). Durch geeignete Maßnahmen wie bspw. mittels Verbänden kann die Verfärbung von Kleidern verhindert werden.

Magistrale Rezepturen

Apotheker:innen können Arzneimittel nach Ihren individuellen Bedürfnissen, quasi nach Maß, anfertigen. Arzneien wie Salben werden in der Apotheke in einem eigenen Labor selber hergestellt. Denn trotz einer Vielzahl industriell erzeugter Medikamente ist für manche oft eine ganz individuelle Dosierung oder Arzneiform nötig. Diese Einzelanfertigungen heißen „magistrale Zubereitung“. Die Herstellung von Arzneien erfolgt nach ärztlicher Verschreibung, nach den Vorschriften des Arzneibuchs oder nach eigenen Rezepturen. Am häufigsten werden magistrale Zubereitungen bei Hautkrankheiten eingesetzt.