Gesunde Zähne bis ins hohe Alter – was im letzten Jahrhundert noch wie ein Wunschtraum klang, ist heutzutage machbar. Die wichtigsten Voraussetzungen dafür: gesunde Ernährung, gute häusliche Zahnpflege und regelmäßige, professionelle Mundhygiene.

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Karies und Parodontitis (Zahnbett-Entzündungen) gehören zu den wichtigsten Erkrankungen der Zahnmedizin und sind die häufigste Ursache für Zahnverlust. Mit einer guten häuslichen Zahnpflege und gesunder Ernährung kann jeder Einzelne einen großen Teil dazu beitragen, dass diese Erkrankungen in seinem Mund gar nicht erst entstehen.

Bei den meisten Menschen reichen diese Maßnahmen allein jedoch nicht aus. Hartnäckige Ablagerungen und bakterielle Beläge, sogenannte Plaques, lassen sich an schwer zugänglichen Zahnflächen selbst mit intensivem Zähneputzen nicht entfernen. Sie sind ein Fall für die professionelle Mundhygiene in einer zahnärztlichen Praxis.

Intensive Reinigung

Bei der professionellen Zahnreinigung kommen verschiedene Geräte und Instrumente zum Einsatz. Mit Schallschwingungen, Pulver-Wasser-Spray und durch den Einsatz von Handinstrumenten werden Beläge aus den Zahnzwischenräumen, von der Zahn- und der Zahnwurzeloberfläche entfernt.

Überstehende Kronen- oder Füllungsränder werden abgetragen. Anschließend erfolgt eine Politur mit einer fluoridhaltigen Paste, die alle noch vorhandenen rauen Stellen entfernt. Zum Abschluss wird ein fluoridhaltiger Lack oder ein Gel aufgetragen, das als zusätzlicher Schutzfilm die Zähne schützt.

Wie lange eine professionelle Mundhygiene dauert, hängt stark von der individuellen Belagssituation und dem persönlichen Erkrankungsrisiko hinsichtlich Karies und Parodontitis ab. Je nach Anzahl der zu behandelnden Zähne und dem Umfang der eingesetzten Geräte und Instrumente, können Patienten zwischen 30 Minuten und bis zu einer Stunde im Zahnarztsessel verbringen. Auch die Häufigkeit richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Bei den meisten gesunden Erwachsenen raten Zahnärzte zu jährlichen oder halbjährlichen Terminen.

Apotheker-Tipp

Das können Sie zuhause für Ihre Mundhygiene tun:

  • Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme. Fluorid härtet den Zahnschmelz und stärkt die Zähne gegen Karies.
  • Reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten, um bakterielle Plaques vollständig zu entfernen. Da es verschiedene Arten von Zahnseide gibt und bei Interdentalbürsten die Wahl der richtigen Größe entscheidend ist, wird empfohlen, sich bei der Auswahl vom zahnärztlichen Team beraten zu lassen.
  • Fluoridgelee aus der Apotheke oder Mundspüllösungen fluoridieren die Zähne zusätzlich.
  • Drücken Sie beim Zähneputzen nicht zu fest auf! Es besteht die Gefahr, dass Putzschäden entstehen oder das Zahnfleisch verletzt wird.
  • Mundgeruch entsteht häufig durch den bakteriellen Belag auf der Zunge. Sie können ihn mit einem Zungenschaber oder einer Zungenbürste entfernen.
  • Milchzähne sollten mit einer speziellen Kinderzahncreme geputzt werden, die einen geringeren Fluoridgehalt aufweist. Bis zum zweiten Geburtstag gilt: einmal täglich mit einer kleinen Menge Zahnpasta und einer speziellen Lernzahnbürste putzen. Erst danach werden auch Milchzähne zweimal täglich geputzt. So kann eine Fluoridose, eine dauerhafte Verfärbung der bleibenden Zähne durch zu viel verschlucktes Fluorid, verhindert werden.
  • Ab dem sechsten Geburtstag können Kinder mit einer normalen Zahncreme die Zähne putzen. Doch Vorsicht! Bis zum Ende der Volksschulzeit empfehlen Zahnärzte das Nachputzen durch einen Erwachsenen. Als Faustregel gilt: So lange nachputzen, bis das Kind flüssig schreiben kann. Vorher fehlt die Feinmotorik für die richtige Putztechnik.
  • Und zu guter Letzt sollten Sie Ihre Zahnbürste regelmäßig wechseln. Zahnärzte empfehlen, mindestens viermal pro Jahr eine neue Bürste zu kaufen. Zudem sollte die Zahnbürste nach jeder Erkältung ausgetauscht werden.