Kopfläuse gehören zu jenen „Haustieren“, auf die man leicht verzichten kann. Sie kommen leise und unaufgefordert und können sich, wenn sie nicht konsequent bekämpft werden, für längere Zeit einnisten.

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War früher noch ein saisonales Auftreten von Kopfläusen zu beobachten, so kommen sie jetzt fast das ganze Jahr über vor. Doch Panik oder falsche Scham sind hier fehl am Platz: Wer Kinder in Betreuungseinrichtungen hat, muss früher oder später damit rechnen, unliebsame Bekanntschaft mit den kleinen, blutsaugenden Parasiten zu machen.

Ob Stadt oder Land, früher oder heute, Läuse gab es schon immer und überall. Es sind vor allem Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren, die im Laufe ihrer Kindergarten- und Schulzeit einmalig oder auch öfters mit Kopfläusen in Berührung kommen. Und das hat nichts mit Sauberkeit, sondern allerhöchstens mit der Haarlänge zu tun: Läuse lieben saubere Köpfe mit langen Haaren ganz besonders.

Zu den bevorzugten Nissenablageplätzen zählen die Schläfen, der Nacken und der Bereich hinter den Ohren. Zum Unterschied von Kopfschuppen, welche sich leicht vom Haar lösen lassen, kleben Nissen so fest am Haar an, dass sie nicht abgestreift werden können. Da Läusestiche starken Juckreiz verursachen, müssen sich Betroffene häufig kratzen – Infektionen und Hautausschläge können die Folge davon sein.

Steckbrief Laus:

  • Kopfläuse gehören zu den flügellosen, blutsaugenden Parasiten.
  • Sie können nur auf menschlichen Köpfen heimisch werden und auch überleben.
  • Durch Wandern von Haar zu Haar werden sie innerhalb kürzester Zeit übertragen und gelangen daher besonders leicht von einem Kinderkopf auf den nächsten.
  • Die Kopflaus legt Eier, die knapp 1 mm groß werden und weißlich glänzend bzw. bräunlich gelb gefärbt sind. Die Weibchen kleben ihre Eier mit einem stark haftenden, wasserunlöslichen Kitt am Haaransatz fest.

So wird man Kopfläuse schnell wieder los:

  • Kontrolle steht an erster Stelle! Bei Läusealarm muss täglich kontrolliert werden. Dazu werden die Haare mit einem speziellen Läusekamm zweimal Strähne für Strähne durchgekämmt. Anfeuchten mit einer Pflegespülung hilft, das unangenehme Ziepen zu verringern. Auch nach der Behandlung sollte dies alle drei Tage für mindestens zwei Wochen wiederholt werden.
  • Läusemittel aus der Apotheke richtig einsetzen! Optimal ist die Kombination von regelmäßigem Auskämmen und dem Einsatz von physikalisch wirksamen Lotionen oder Shampoos. Diese meist öligen Lösungen verstopfen die Atemöffnungen der Läuse ebenso wie die der Larven und Nissen. Darüber hinaus sind im Gegensatz zu chemischen Produkten keine Resistenzen darauf bekannt. Spezialshampoos mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Weidenrinde oder Thymian wirken antiseptisch und halten die Läuse von noch nicht befallenen Köpfen fern.
  • Keine falsche Sparsamkeit! Tragen Sie das Läusemittel nach Gebrauchsanweisung ausreichend auf Kopfhaut und Haare gleichmäßig vom Haaransatz zu den Spitzen hin auf; dabei müssen die Einwirkzeiten und die Wiederholungsanwendungen strikt eingehalten werden. Bei der Auswahl des passenden Produkts ist Ihr Apotheker sichergerne behilflich.
  • Kämme und Haarspangen reinigt man am besten in 60° C heißem Seifenwasser.

Apotheker-Tipp

Keine falsche Scham, denn Läusebefall ist keine Schande. Dem Nächsten zuliebe: Melden Sie einen Befall Ihres Kindes sofort in Kindergarten oder Schule und sagen Sie auch im Familien- und Freundeskreis Bescheid.