Fett ist böse, das Frühstück die wichtigste Mahlzeit und Übergewicht erblich. Doch stimmt das wirklich? Wir haben für Sie ein paar gängige Mythen auf den Prüfstand gestellt.

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1. Fettphobie: Die Auswahl macht’s

Fett streichen, um das Gewicht zu senken? Das wurde jahrelang empfohlen. Dazu sollte man wissen, dass fehlendes Fett in industriellen Lebensmitteln oft durch Zugabe von Zucker und Hilfsstoffen ausgeglichen wird. Das ist also auch nicht wirklich gesund. Entscheidend ist, zu welchen Fetten wir greifen! Als Faustregel kann man sagen: Fettsäuren, die von Pflanzen kommen, sind gesünder als jene von tierischem Ursprung.

Empfehlenswert sind also z. B. Nüsse, Olivenöl, Rapsöl, Lein- und Chiasamen. Eine Ausnahme ist fetter Fisch, wie Lachs, Hering und Makrele, die aufgrund der heilsamen Omega-3-Fettsäuren als sehr gesund einzustufen sind.

2. Lifestyle: Heiliger Gral Low-Carb?

Für manche Menschen vermutlich ja. Wichtig ist, eine gesunde Low-Carb-Variante zu wählen, die nicht nur aus Würsten und gegrillten Steaks, ­sondern eher aus pflanzlichen Lebensmitteln mit viel gesundem Fett und Fisch besteht. Bestimmte Diäten wirken bei manchen Menschen, bei anderen wiederum nicht.

Low-Carb oder Low-Fat? Das kommt darauf an! Wichtig ist, dass die gewählte Ernährungsform zu Ihren Vorlieben und Ihrem Lebensstil passt. Vor allem die Umsetzbarkeit im Alltag ist entscheidend.

3. Guten Morgen: Frühstücken um jeden Preis?

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Muss nicht zwingend sein. Frühstücksverzicht ist sogar eine Möglichkeit, den Fastenprozess der Nacht noch etwas zu strecken (auf Englisch nennt man es nicht umsonst „breakfast“: man bricht mit dem Fasten der Nacht). Günstig ist allerdings, die meisten Kalorien in der ersten Tageshälfte, bis ca. 15 oder 16 Uhr, zu sich zu nehmen. Von sehr großen Mahlzeiten am Abend ist eher abzuraten.

4. Koronare Herzkrankheit: Kaffee trotz Bluthochdruck?

Dank zahlreicher sehr guter Studien wissen wir heute: Regelmäßiger Kaffeekonsum von drei bis fünf Tassen täglich erhöht weder das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten noch für Krebs, sondern ist sogar mit einer Risikosenkung für Herz-Kreislauf-Krankheiten verbunden. Dieser positive Effekt ist bspw. für die koronare Herzkrankheit und Schlaganfälle belegt. Vermutlich sind dafür bioaktive Polyphenole im Kaffee verantwortlich. Wer an Schlafstörungen leidet, sollte Kaffee ab dem Nachmittag meiden.

5. Die Gene: Ist Übergewicht erblich?

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Viele Menschen mit Übergewicht meinen: Die Gene sind schuld! Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.

Fakt ist: Unsere Gene beeinflussen unser Körpergewicht und können die Entstehung von Übergewicht begünstigen. Fast genauso wichtig sind aber die gemeinsamen familiären Umgebungsbedingungen.

Mitglieder derselben Familie ernähren sich ähnlich; als Kinder lernen wir alles rund ums Essen am elterlichen Vorbild. Leider hängen auch schwaches Einkommen und ungünstige Ernährung oft zusammen. „Erblich“ ist Übergewicht also im weitesten Sinne schon, jedoch ist Adipositas keine unveränderliche Gesetzmäßigkeit, sondern durch die richtige Ernährung beeinflussbar.