Bei Verbrennungen kommt es zu unterschiedlichen Hautschäden. Wir erklären Ihnen, wie mit leichten und schwereren Verbrennungen umzugehen ist. Bei höhergradigen Verbrennungen mit großflächiger Verletzung besteht das Risiko, dass die/der Betroffene unterkühlt und der Kreislauf instabil wird. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt.

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Füreinander da sein und im Notfall helfen!

Erste-Hilfe-Maßnahmen können über Leben und Tod entscheiden. In Österreich ist grundsätzlich jeder Mensch dazu verpflichtet, im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten – daher sollte man an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen und auch regelmäßig sein Wissen auffrischen. Diese Serie soll einen Beitrag dazu leisten.

Kleine Brandwunden behandeln

Im Alltag passieren schnell mal kleine Unfälle – und Verbrennungen zählen leider zu den häufigsten Verletzungen im Haushalt. Sei es ein Topf mit kochendem Wasser, ein heißes Bügeleisen oder ein Unfall bei der Grillfeier … Wie die Wunde versorgt wird, hängt vom Schweregrad ab.

Kleine Brandwunden, die nur oberflächlich sind, heilen in der Regel ohne Komplikationen. Wenn Sie sich über die Schwere der Verletzung unsicher sind, sollten Sie aber einen Arzt aufsuchen.

Kleine Verbrennungen bzw. Verbrühungen sollten unmittelbar nach dem Unfall zur Schmerzlinderung wenige Minuten lang mit lauwarmem Leitungswasser gekühlt werden. Um eine Unterkühlung zu vermeiden, sollte das maximal fünf Minuten lang erfolgen. Anschließend kann ein lockerer, steriler Wundverband angelegt werden.

Den Schweregrad richtig einschätzen

  • Verbrennung ersten Grades: nur oberflächliche Hautschichten beteiligt, Rötung, Schwellung, Schmerzen, Druckempfindlichkeit. Heilt ohne Folgen ab.
  • Verbrennung zweiten Grades: tiefergehende Hautschichten beteiligt, Blasenbildung, Flüssigkeitsverlust, starke Schmerzen; Schockgefahr bei großflächigen Wunden; hohe Infektionsgefahr.
  • Verbrennung dritten Grades: alle Hautschichten und ggf. Muskeln und Knochen darunter beteiligt; Wunde ist weiß oder lederartig; kein oder kaum Schmerzempfinden.

Achtung:

Der Ersthelfer sollte unbedingt an seine eigene Sicherheit denken und bei der Wundversorgung Einmalhandschuhe tragen. Stichwort: Infektionsgefahr.

Erste Hilfe bei größeren Verbrennungen:

Großflächige Verbrennungen können lebensgefährlich werden, da sie nicht nur auf die Haut, sondern auf den gesamten Körper wirken. Hier besteht die Gefahr von Komplikationen wie einer Blutvergiftung oder eines Kreislaufschocks sowie akutem Nierenversagen – man spricht auch von der Verbrennungskrankheit.

Erste Hilfe ist in diesem Fall lebensrettend!

  • Rufen Sie sofort die Rettung bzw. den Notarzt/die Notärztin.
  • Beruhigen Sie die/den Betroffene/n, und bleiben Sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bei ihr/ihm.
  • Denken Sie bei allen Erste-Hilfe-Maßnahmen auch an den Eigenschutz.
  • Großflächige Verbrennungen sollten nicht mit Wasser gekühlt werden. Ist die/der Betroffene bewusstlos, sollte ebenfalls darauf verzichtet werden. – Entfernen Sie Schmuck, Gürtel, Schuhe und beengende Kleidung im Verletzungsbereich. Auf der Haut klebende Kleidung wird nicht entfernt, da das zu weiteren Verletzungen führen könnte.
  • Die Brandwunde nicht berühren und Brandblasen nicht öffnen. Es besteht hohe Infektionsgefahr.
  • Bedecken Sie die Brandwunde zum Schutz vor Infektionen locker mit einem sterilen Verband.
  • Wird die/der Betroffene bewusstlos, sollte der/die Ersthelfer:in bis zum Eintreffen der Rettungskräfte die Basismaßnahmen der Ersten Hilfe anwenden (stabile Seitenlage, Wiederbelebungsmaßnahmen).
  • Tragen Sie bitte nichts auf die Wunde auf. Dies ist nicht Teil der Ersten Hilfe bei Verbrennungen, sondern Aufgabe der/des behandelnden Ärztin/Arztes.

Zur Ärztin bzw. zum Arzt, wenn ...

  • die Verbrennung schwerer als ersten Grades ist
  • die Verbrennung größer als eine Handfläche ist
  • der Kopf, das Gesicht, die Genitalien oder eine größere Stelle der Hand betroffen sind
  • es ich um eine Verbrühung handelt
  • sich eine Brandverletzung entzündet
  • eine Brandverletzung starke Schmerzen verursacht
  • Rauch eingeatmet wurde

Dieser Beitrag kann den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses nicht ersetzen.