Wer abends und morgens nicht zu spät isst und über Nacht länger fastet, kann möglicherweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Das lässt eine französische Studie vermuten, an der über 100.000 Erwachsene teilgenommen hatten.

Artikel drucken

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache der Welt, wobei die Ernährung ein wichtiger Faktor ist. Es kommt offenbar nicht nur darauf an, was und wie viel wir essen, sondern auch auf den Zeitpunkt. Die sogenannte „Chrononutrition“ ist ein relativ neues Forschungsfeld.

Im Fokus stehen die Zusammenhänge zwischen der Nahrungsaufnahme und den zeitlichen Rhythmen des Körpers.

Offenbar kann ein späteres Frühstück das Herz-Kreislauf-Risiko erhöhen (pro Stunde um 6 %). Wer beispielsweise nach 9 Uhr morgens die erste Mahlzeit aß, hatte ein um sechs Prozent höheres Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung als jemand, der früher als 8 Uhr morgens frühstückte. Ein Abendessen nach 21 Uhr war im Vergleich zu einer letzten Mahlzeit vor 20 Uhr mit einer um 28 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn verbunden. Ein längerer Nahrungsverzicht in der Nacht reduzierte dagegen das Risiko (pro zusätzliche Stunde um 7 %).

Fasten ist nicht gleich Fasten

Fasten ist weit mehr, als nichts zu essen. Unter therapeutischem Fasten (Synonym: Heilfasten) versteht man den freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit – verbunden mit reichlich Flüssigkeitszufuhr, regelmäßiger Darmentleerung und ausreichend Bewegung, aber auch Ruhe und Entspannung. Richtig durchgeführt bleibt man während einer Fastenkur leistungsfähig und verspürt wenig bis kein Hungergefühl.

Heilfasten ist also ein ganzheitliches Verfahren, das von einer reinen Kalorienrestriktion abzugrenzen ist, bei welcher die tägliche Kalorienzufuhr um 20–40 % reduziert wird, allerdings weiterhin regelmäßig Mahlzeiten eingenommen werden. Richtig angewandtes Heilfasten hat zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit, z. B. wird die Energiegewinnung schrittweise von Kohlenhydratstoffwechsel auf Eiweiß- und Fettstoffwechsel umgestellt.