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Die Katze ist in vielerlei Hinsicht zäh: Sie hat (v. a. als Freigänger) ein starkes Immunsystem und eine gute Wundheilung. Sie macht selbst schwere chronische Schmerzzustände in aller Stille mit sich selbst aus. Diese Genügsamkeit sollte jedoch nicht ausgenützt werden – vor allem bei den Zähnen lohnt sich ein genauer Blick.

Die meisten Menschen pflegen ihre eigenen Zähne mehrmals täglich und gehen regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung. Manche Tierhalter kommen trotzdem nicht auf die Idee, ihrem Tier ins Maul zu schauen. Immer wieder werden dann ältere Tiere mit Störungen des Allgemeinbefindens dem Tierarzt vorgestellt, die „noch nie krank oder beim Tierarzt gewesen sind“. Oft zeigen sich bei diesen Tieren dann entzündete, eitrige oder gar blutende Zahnruinen, an denen man außer einer Zahnextraktion nicht viel machen kann.

Für die Zahngesundheit und -erhaltung Ihrer Tiere können Sie jedoch viel tun!

Warnsymptome sind:

  • übler Mundgeruch,
  • vermehrter Speichelfluss,
  • bräunliche Verfärbung der Zähne,
  • feste Zahnbeläge,
  • Verweigerung von (Trocken-)Futter
  • gerötetes Zahnfleisch

Gut zu wissen:

Die erwachsene Katze hat 30 bleibende Zähne. Am häufigsten bedroht sind die Zähne durch Zahnbeläge (Plaque). Die beste Prophylaxe, um Zahnstein vorzubeugen, wenden wir auch bei uns selber an:

Zähne putzen! Das sollte man am besten schon von klein auf mit der Katze trainieren. Zahnpasta für Menschen eignet sich nicht für unsere Haustiere. Im Fachhandel sind spezielle Fingerlinge, Zahnbürsten und Zahnpasten für Hunde und Katzen erhältlich.

Die wichtigsten Tipps für Tierzähne

  • Regelmäßige Kontrolle der Zähne durch den Tierarzt! In den ersten fünf Lebensjahren einmal pro Jahr (im Rahmen des sowieso notwendigen Jahres-Check-ups), danach in kürzeren Abständen.
  • Freigängerkatzen, die viele Mäuse („Zahnbürsten der Katze“) fressen, haben durchschnittlich einen besseren Zahnstatus als Stubenkatzen.
  • Die Tierarztpraxis sollte ein Dentalröntgengerät haben und auch anwenden. Jede zweite Katze über fünf Jahren leidet an FORL, einer Zahnerkrankung, bei der sich der Zahn und seine Wurzel auflösen.
  • Narkosen für Zahnbehandlungen beim Tier, inklusive komplettem Durchröntgen und eventuell noch fälligen Zahnextraktionen, können sehr lang dauern – und das bei meist älteren Tieren mit dem ein oder anderen chronischen Gesundheitsproblem; dies gilt es zu ver­meiden. Vorbeugung ist daher das beste Mittel!

Autorin: Dr. med. vet. Michaela D'Alonzo