Man kann einiges tun, um den kleinen Schnupfennasen zu helfen.

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Wer Kinder hat, weiß ein Lied davon zu singen: Kaum ist ein Schnupfen oder Husten vorbei, kündigt sich schon der nächste Infekt mit Hals- oder Ohrenschmerzen an. Zwischen acht und zwölf Infekte im Jahr sind keine Seltenheit, und manchen Eltern kommt es so vor, ihre Zeit nonstop zwischen Kinderarzt und Krankenbett zu verbringen.

Und damit nicht genug – oftmals bringen unsere lieben Kleinen die Infekte nach Hause, erholen sich zwar rasch, stecken dann aber Eltern und Großeltern an, die dann meist wesentlich länger und schwerer erkranken.

Da Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, braucht es im Krankheitsfall geeignete Arzneimittel für sie, welche bedenkenlos angewendet werden können und rasch Linderung bringen.

Durch die Geburt sind Babys in ihren ersten Lebensmonaten zwar durch die mütterlichen Schutzstoffe in ihrem Immunsystem noch bestens geschützt, jedoch lässt dieser Schutz ab dem zweiten Lebensjahr meist nach.

Der häufige Kontakt mit anderen Menschen bedeutet auch vermehrten Kontakt mit Viren, mit denen das noch nicht ausgereifte Immunsystem nicht gut fertig wird – die Folge davon ist die Vielzahl an Erkältungen. Erst im Schulalter nimmt die Anzahl der Erkrankungen immer mehr ab.

Die gute Nachricht: Banale Erkältungen sind auch bei Kindern nach sieben bis neun Tagen selbstlimitierend und klingen dann ab. Doch kranke Kinder belasten die gesamte Familie und bringen oftmals organisatorische Herausforderungen mit sich. Daher haben Erkältungspräparate, welche die Krankheitsdauer verkürzen und die Symptome lindern können, durchaus ihre Berechtigung.

So können Sie Ihrem Kind helfen, wenn es erkältet ist:

Erkältung Lutschtablette Kind - Lutschtabletten sollte ein Kind erst erhalten, wenn es kontrolliert lutschen kann und keine Gefahr des Verschluckens mehr besteht. - © Shutterstock
Lutschtabletten sollte ein Kind erst erhalten, wenn es kontrolliert lutschen kann und keine Gefahr des Verschluckens mehr besteht. © Shutterstock
  • Viel trinken: Auch bei Kindern beginnen virale Infekte meist mit Halsschmerzen; häufig gesellt sich auch Fieber ab 38 °C hinzu. Zu diesem Zeitpunkt sind fiebersenkende Arzneimittel kein Muss; das Kind sollte jedoch zum vermehrten Trinken angehalten werden, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.
  • Wadenwickel und feuchte Umschläge auf der Stirn verschaffen ebenfalls Erleichterung. Leidet der kleine Patient jedoch zunehmend unter seiner erhöhten Temperatur oder steigt diese auf über 39 °C, so macht es durchaus Sinn, zu fiebersenkenden Medikamenten wie Ibuprofen oder Paracetamol in kindgerechter Form (Saft oder Zäpfchen) zu greifen. Beide Wirkstoffe werden gewichtsabhängig dosiert. Sowohl Ibuprofen als auch Paracetamol haben neben ihrer fiebersenkenden auch eine schmerzstillende Wirkung, welche sich als sehr hilfreich bei Halsschmerzen erweist.
  • Halspastillen zum Lutschen gibt es ebenfalls für Kinder (meist ab vier Jahren). Diese sind erst geeignet, sobald das Kind kontrolliert lutschen kann und keine Gefahr des Verschluckens mehr besteht. Hier kommen lokal betäubende, desinfizierende bzw. pflanzliche Wirkstoffe auf Schleimstoffbasis zum Einsatz.
  • Homöopathische Halsschmerzpräparate stehen teilweise bereits ab dem ersten Lebensjahr zur Verfügung.
  • Wenn der Reizhusten quält oder die Kleinen den heraufgehusteten Schleim wieder verschlucken und dann erbrechen, so kann man mit entsprechenden Globuli, Säften oder Tropfen rasch Linderung verschaffen und so der gesamten Familie zur ungestörten Nachtruhe verhelfen.
  • Es sind vor allem homöopathische und pflanzliche Hilfen wie Efeu, Thymian oder Eibisch, die in dieser Altersgruppe zum Einsatz kommen. Hier berät Ihr Apotheker gerne und ist bei der Auswahl behilflich.
  • Da Kleinkinder neben der Nachtruhe meist zu Mittag auch ein kleines Schläfchen machen, sollte man hustenlösende Substanzen nicht unmittelbar vorher verabreichen, um den Schlaf nicht durch Abhusten des Schleimes zu stören.
  • Nicht zu vergessen die Aromatherapie: Selbstgemischte Hustenöle mit 100 Prozent naturreinen Ölen aus der Apotheke für Brustwickel und Erkältungsmischungen für die Duftlampe können teilweise bereits ab dem sechsten Lebensmonat angewendet werden. Das Immunsystem stärkende Öle reibt man am besten in die Fußsohle ein (ab dem ersten Lebensjahr) – ältere Kinder und Erwachsene geben ein bis zwei Tropfen direkt auf die Zunge.

Achtung:

Starke ätherische Öle wie Pfefferminz- oder Eukalyptusöl können bei Babys und Kleinkindern einen lebensbedrohlichen Stimmritzenkrampf mit Atemnot auslösen.

Es gibt spezielle Erkältungssalben und -tropfen für Babys und Kinder. Sie enthalten nur schwache ätherische Öle wie Kiefernnadel- oder Fichtenöl und werden zum Beispiel auf Brust und Rücken gerieben.

Die Schnupfennase erträglich machen:

Kind krank - Schenken Sie Ihren Kindern während einer Erkältung viel Zuwendung. Besonders, wenn die Kleinen geschwächt sind, brauchen sie viel Aufmerksamkeit und Nähe. - © Shutterstock
Schenken Sie Ihren Kindern während einer Erkältung viel Zuwendung. Besonders, wenn die Kleinen geschwächt sind, brauchen sie viel Aufmerksamkeit und Nähe. © Shutterstock

Schleimhautabschwellende Substanzen, so genannte Alpha-Sympathomimetika, können in altersgerechter Dosierung bereits ab dem Säuglingsalter gegeben werden. Jedoch ist auch hier auf eine möglichst kurzfristige Anwendung zu achten.

Hilfe zur Selbsthilfe leisten hingegen Nasentropfen oder Sprays auf Meer- oder Kochsalzbasis: Sie befreien die Nasenschleimhaut von überflüssigem Schleim und helfen so den feinen Härchen, sich wieder schneller bewegen zu können. Zusätze wie Hyaluronsäure befeuchten bzw. Dexpanthenol regenerieren trockene Nasen und verhelfen so wieder zu einer freien Nasenatmung.

Achtung:

Denken Sie daran, dass es eigene, kindgerechte Arzneimittel gibt. Erwachsenen-Produkte sind oft nicht für Kinder geeignet.