Sommerzeit bedeutet für viele auch Badezeit. Bei heißen Temperaturen ins Meer, den See oder in den Pool abzutauchen bringt herrliche Erfrischung. Doch manchmal hat das schmerzhafte Folgen: Badeotitis, auch Schwimmerohr genannt. Lesen Sie hier, wie Sie sich schützen können und auch wie Sie andere HNO-Erkrankungen wieder in den Griff bekommen können.

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Eine der häufigsten HNO-Erkrankungen ist die Sinusitis, bei der die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen entzündet sind. Symptome sind eine verstopfte Nase, Kopfschmerzen und Druckgefühl im Gesichtsbereich. In den meisten Fällen sind die Leidenden mit abschwellenden Nasensprays und mitunter Schmerzmitteln gut beraten, aber in schweren Fällen kann eine Antibiotikatherapie notwendig sein. Eine weitere häufige HNO-Erkrankung ist die Otitis media, eine Mittelohrentzündung, die oft bei Kindern auftritt. Symptome sind Schmerzen im Ohr, Fieber und Hörverlust. Bei diesen Symptomen ist jedenfalls ein/e Arzt/Ärztin aufzusuchen.

Nach dem Baden

Eine spezifische HNO-Erkrankung, die bei vielen Menschen im Sommer auftritt, ist die Badeotitis, auch als Schwimmerohr bekannt. Diese Erkrankung tritt auf, wenn Wasser im Ohr verbleibt und bakterielle Infektionen verursacht. Die Symptome sind Schmerzen im Ohr, Juckreiz, Schwerhörigkeit und Schwindel. Badeotitis kann durch die Verwendung von Ohrstöpseln beim Schwimmen, regelmäßiges Trocknen der Ohren nach dem Schwimmen und Verwendung von speziellen Ohr-Tropfen vermieden werden. Treten abends nach dem Baden Schmerzen auf, können Sie auf ein entzündungshemmendes Schmerzmittel zurückgreifen und am nächsten Tag eine/n Arzt/Ärztin oder Apotheker:in aufsuchen. Die Beschwerden klingen meist nach wenigen Tagen ab.

Zu viel oder zu wenig hören

Eine weitere häufige HNO-Erkrankung ist Tinnitus, ein ständiges Ohrgeräusch, welches nicht auf eine äußere Schallquelle zurückzuführen ist. Tinnitus kann durch viele Faktoren verursacht werden, einschließlich Lärmbelastung, Hörverlust und Stress. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann von Hörgeräten und Klangtherapie bis hin zu Medikamenten und Psychotherapie reichen.

Hörverlust ist eine weitere Erkrankung, welche oft mit dem Alterungsprozess zusammenhängt, aber auch durch Lärm, Infektionen und Verletzungen verursacht werden kann. Die Behandlung hängt von der Schwere des Hörverlusts ab und kann von Hörgeräten oder Implantaten bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen.

Heuschnupfenzeit

Allergien können auch zu Belastungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich führen. Eine weitverbreitete allergische Erkrankung ist beispielsweise die Rhinitis, auch als Heuschnupfen bekannt. Diese Erkrankung wird durch eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Allergene wie Pollen, Staub oder Tierhaare verursacht. Die Symptome sind eine laufende oder verstopfte Nase, Juckreiz und Niesen. Die Behandlung umfasst oft die Verwendung von Antihistaminika, Nasensprays und/oder einer spezifischen Immuntherapie.

Behandlung je nach Ursache

Die Behandlung von HNO-Erkrankungen hängt von der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Symptome ab. Einige Erkrankungen können mit Hausmitteln wie Dampfinhalationen oder dem Einnehmen von Schmerzmitteln behandelt werden, während andere eine medizinische Behandlung erfordern. In einigen Fällen können chirurgische Eingriffe erforderlich sein, wie zum Beispiel bei chronischer Sinusitis, Hörverlust oder Tumoren im Hals-Nasen-Ohren-Bereich. Ebenfalls wichtig ist es, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen (s. Kasten unten).

Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen können eine Vielzahl von Ursachen haben und unterschiedliche Symptome verursachen. Es ist wichtig, bei anhaltenden oder schweren Symptomen eine/n Arzt/Ärztin oder Apotheker:in des Vertrauens aufzusuchen, um eine rasche Erstversorgung und in weiterer Folge eine angemessene Behandlung zu erhalten. Indem vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden und ein gesunder Lebensstil gepflegt wird, kann das Risiko von HNO-Erkrankungen reduziert und die eigene Gesundheit und Lebensqualität verbessert werden. Die Apotheke Ihres Vertrauens nimmt sich immer Zeit für Sie und kann ebenfalls stets bei ersten Symptomen hilfreich zur Seite stehen, um eine rasche und effiziente Behandlung zu ermöglichen.

Tipps: Vorbeugung

  • Tragen von Ohrstöpseln beim Schwimmen
  • regelmäßiges Trocknen der Ohren nach dem Baden
  • Vermeidung von Lärmexposition
  • Verwendung von Luftbefeuchtern in trockenen Umgebungen
  • bei allergischer Vorbelastung Maßnahmen zur Vermeidung von Allergenen
  • keinesfalls Gehörgang mit einem Wattestäbchen reinigen, da so das Ohrenschmalz (Cerumen) die Öffnung verschließt und Wasser und Erreger regelrecht eingeschlossen werden