Viele Tierbesitzer lehnen die Entwurmung ihrer Vierbeiner ab. Ob tatsächlich Nebenwirkungen zu befürchten sind und ob es Alternativen zur Wurmkur gibt, lesen Sie hier.

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Würmer sind Parasiten, die einen Wirt befallen, in ihm leben und dessen Gesundheit schädigen. Die häufigsten Wurmarten von Hund und Katze sind Band-, Haken-, Spul-, Peitschen, Lungen- und Herzwürmer.

Dabei ist zu beachten: Der Befall eines Hundes mit Echinococcus multilocularis, dem gefährlichen Fuchsbandwurm, kann derzeit mit keiner verfügbaren Methode zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Es geht auch um die menschliche Gesundheit

Die Entwurmung ist nicht nur für das Haustier wichtig. Durch Hunde- und Katzenwürmer ausgelöste Erkrankungen des Menschen wie Echinokokkose und Toxocariasis sind zwar ziemlich selten, können aber – wenn es doch dazu kommt – wirklich dramatische Folgen haben.

Das namhafte Robert-Koch-Institut sieht die Parasitenerkrankung durch den Fuchsbandwurm im Steigen begriffen, mit einer wahrscheinlich enormen Dunkelziffer. Die Larven von Hunde- und Katzen-Spulwürmern, deren Eier man in Spielplatz-Bodenproben leider nach wie vor massenhaft nachweisen kann, können im schlimmsten Fall Kinder das Augenlicht kosten oder irreparable Gehirnschäden anrichten.

Bezüglich der parasitologischen Kotuntersuchungen muss darauf hingewiesen werden, dass immer nur der positive Befund beweisend ist. Werden also in einer Kotprobe Wurmeier nachgewiesen, hat der Hund tatsächlich Würmer. Wird nichts gefunden, hat der Hund nur wahrscheinlich, aber nicht garantiert keine Würmer.

Richtig oder falsch: Zerstörung der Darmflora?

Viele Tierbesitzer haben (unbegründet) Angst vor langfristigen Nebenwirkungen für das Tier. Für Tiermediziner wissenschaftlich nicht nachvollziehbar wird oft eine „Zerstörung der Darmflora“ befürchtet. Will man nicht strategisch entwurmen, gibt es drei Möglichkeiten:

  • Man kann gar nichts tun. Manche Besitzer sind der Meinung, dass das Immunsystem des Hundes bzw. der Katze das schon irgendwie „richten“ wird.
  • Man könnte auf Hausmittel setzen, deren Wirksamkeit weder wissenschaftlich noch praktisch nachgewiesen ist. Dazu kursieren abstruse Tipps wie Kokosflocken, Kokosöl, Knoblauch und gehäckselte Pferdeschweifhaare (Sie sollen die Würmer aufspießen).
  • Drittens können Sie den Tierkot regelmäßig parasitologisch untersuchen lassen, was durchaus nach wie vor als fachlich korrekt gilt.

Autorin: Dr. med. vet. Michaela D'Alonzo