Erste Hilfe und effektive Vorbeugung bei Grippe und Erkältung: Husten, Halsschmerzen, laufende Nase - In der kalten Jahreszeit haben Erkältungen und Grippeinfektionen Hochsaison. Während die Symptome der unangenehmen Erkältung oft schon mit bewährten Hausmitteln gelindert werden können, schützt vor den schweren Symptomen der echten Grippe nur eine Impfung.

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Erkältungen werden durch zahlreiche unterschiedliche Viren ausgelöst und verursachen typische Symptome wie Halsschmerzen, eine verstopfte oder laufende Nase, tränende Augen, Kopfschmerzen und Husten. Babys und Kleinkinder können zusätzlich Fieber entwickeln. Bei älteren Kindern und Erwachsenen ist die Körpertemperatur in der Regel nur leicht erhöht, was das weitverbreitete Erkältungsfrösteln hervorruft.

Erste Hilfe

Erkältungen verlaufen meist mild und klingen ohne Komplikationen von selbst wieder ab. Sie können weder durch eine Grippeimpfung verhindert, noch mit Grippemitteln behandelt werden. Ein altes Sprichwort besagt: Eine Erkältung dauert mit Behandlung eine Woche, ohne Behandlung sieben Tage lang. Und daran hat sich selbst durch die moderne Medizin bisher nichts geändert. Doch auch wenn es derzeit keine Medikamente gibt, welche die Erkältungsdauer verkürzen können, so gibt es doch etliche Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern.

Eine der besten Erste Hilfe-Maßnahmen bei einer beginnenden Erkältung ist Ruhe in Kombination mit Wärme. Ein Erkältungsbad erhöht die Durchblutung von Haut und Muskeln, gleichzeitig entspannt es die Muskulatur, wodurch Gliederschmerzen nachlassen. Im Anschluss raten Experten zu einer Ruhephase von mindestens ein bis zwei Stunden, um dem Körper Gelegenheit zur Erholung zu geben. Ist die Erkältung schon in vollem Gange, sollte allerdings auf ein Erkältungsbad verzichtet werden. Die Belastung für den Körper ist nun zu groß und schadet eher, als dass sie nützt.

Beschwerden lindern

Gut bewährt bei Halsschmerzen hat sich das Gurgeln mit Thymian- oder Salbeitee. Das Lutschen von Bonbons mit Salbei oder Isländisch Moos erhöht den Speichelfluss, wodurch die gereizten Schleimhäute besser befeuchtet werden.

Ist die Nasenatmung stark behindert, können abschwellende Nasentropfen sinnvoll sein. Allerdings dürfen diese niemals länger als sieben Tage eingesetzt werden, da sie sonst die Nasenschleimhaut schädigen können. Verträglicher und auch zur Anwendung bei Schwangeren und Säuglingen geeignet sind Salzlösungen. Sie befeuchten und reinigen die Nase und unterstützen die Abwehr von Erregern. Erleichterung kann auch die Inhalation mit warmem Dampf bringen. Sie hilft, das Nasensekret zu lösen. Ist die Nase vom vielen Naseputzen bereits wund gerieben, beruhigt eine Salbe mit dem Wirkstoff Dexpanthenol die strapazierte Haut.

Hartnäckiger Hustenreiz kann mit pflanzlichen Medikamenten, die Eibisch, Spitzwegerich oder Efeu enthalten, gelindert werden. Ein guter Tipp ist außerdem, das Kopfteil des Bettes hochzustellen, um die Atmung etwas zu erleichtern.

Grippaler Infekt oder Grippe?

In der medizinischen Fachsprache werden Erkältungen als grippaler Infekt bezeichnet, was bei vielen Patienten für Verwirrung sorgt. Der Unterschied zwischen den Bezeichnungen grippaler Infekt und Grippe ist so klein, dass gerade umgangssprachlich häufig auch bei einer Erkältung von Grippe gesprochen wird. Anders als die Erkältung ist die echte Grippe jedoch eine schwere Erkrankung, die in Österreich jedes Jahr für viele Spitalseinweisungen und etwa 1.000 Todesfälle verantwortlich ist.

Im Gegensatz zu einer Erkältung, die sich langsam anbahnt, beginnt die echte Grippe plötzlich. Ihre Symptome ähneln denen einer Erkältung, sind aber wesentlich stärker ausgeprägt und hinterlassen ein schweres Krankheits- und Schwächegefühl. Zu den häufigsten Beschwerden zählen hohes Fieber, Husten, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, dazu können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Darüber hinaus kann die echte Grippe von Komplikationen wie einer Lungen-, Herzmuskel- oder Gehirnentzündung begleitet werden.

Gezielte Behandlung

Gegen Grippeviren gibt es spezielle Medikamente, die so genannten Neuraminidasehemmer, welche die Freisetzung neugebildeter Viren verhindern. Wird das Medikament in den ersten ein bis zwei Tagen nach Symptombeginn eingenommen, können Länge und Schwere der Erkrankung abgemildert und bei vielen Patienten schwerwiegende Komplikationen verhindert werden.

Die Symptome der echten Grippe können durch Schmerzmittel und Fiebersenker erträglicher gemacht werden. Darüber hinaus können wie bei der Erkältung bewährte oder als angenehm empfundene Hausmittel zum Einsatz kommen.

Effektiv vorbeugen

Viele fragen sich, was man tun kann, um Erkältungen effektiv vorzubeugen. Experten raten dazu, regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen. Durch diese einfache Maßnahme wird die Anzahl der Keime bis auf ein Tausendstel reduziert und das Risiko, die Erreger mit dem Essen oder über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen aufzunehmen, wesentlich reduziert. Wer sich nun noch ausgewogen ernährt, hat bereits viel getan, um gesund zu bleiben.

Gegen die echte Grippe schützt man sich am besten mit einer Impfung. Möglich ist diese ab dem sechsten Lebensmonat und wird vom Österreichischen Impfplan sowohl für Kinder als auch Erwachsene empfohlen. Besonders angeraten wird die Impfung allen Personen, die zu einer Risikogruppe gehören. Dazu zählen Kinder und über 50-jährige, chronisch Kranke, Schwangere sowie alle, die beruflich in der Betreuung oder im Gesundheitsdienst tätig sind.