Etwa 70 Prozent aller Frauen haben irgendwann eine – zumeist gutartige – Erkrankung der Gebärmutter. Myome, Polypen und Endometriose im Überblick.

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Sie ähnelt einer umgedrehten Birne, ist circa 7 bis 10 Zentimeter groß und 50 bis 60 Gramm schwer. Während der Schwangerschaft kann sie sich um das 500- bis 1.000-Fache vergrößern. Die Gebärmutter zählt zu den faszinierendsten Organen des weiblichen Körpers.

Etwa 70 Prozent aller Frauen haben irgendwann – zumeist eine gutartige – Erkrankung der Gebärmutter (Uterus).

Myome:

Myome sind gutartige Tumoren, die aus der Muskelmasse des Uterus entstehen. Sie bilden sich vor allem durch ein verändertes Östrogen-Progesteron-Verhältnis; 20 bis 30 Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Vor dem Beginn der Pubertät bilden sich in der Regel keine Geschwülste, sie treten häufiger bei Frauen ab 30 auf.

Häufig bleiben Myome unentdeckt. Sie können sehr klein sein oder auch bis zu 10 cm groß werden. Sie können einzeln oder mehrfach auftreten, direkt unter der Schleimhaut, in der Muskelmasse oder unter der Serosa (Organhaut).

Je nach ihrer Lage rufen sie Beschwerden hervor oder nicht. Treten diese Geschwülste auf, können sie zum Beispiel Probleme bei der Menstruation oder beim Wasserlassen, aber auch Schmerzen im Unterbauch verursachen. Auch eine eingeschränkte Fruchtbarkeit und ein Mangel an roten Blutkörperchen sind unter Umständen auf ein Myom zurückzuführen.

Wie sieht die Behandlung aus?

Myome sind zwar – wie eingangs erwähnt – meist gutartig, selten entarten sie jedoch zu einem so genannten Leiomyosarkom – eine regelmäßige Kontrolle ist daher essenziell.

Neben einer medikamentösen Therapie kann auch eine vollwertige Ernährung dem Wachstum Einhalt gebieten. Akupunktur und Frauenmantelkraut können ebenfalls helfen. Myome lassen sich mittels minimalinvasiver Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder eines speziellen Ultraschalls entfernen.

Polypen:

Polypen sind gutartige Wucherungen. Sie entstehen im Gegensatz zu Myomen nicht aus der Muskelmasse, sondern aus der Schleimhaut des Uterus oder des Gebärmutterhalses. Auch hier dürften Hormone die Ursache sein.

Die meisten Polypen treten vor dem Einsetzen beziehungsweise während der Wechseljahre auf. Betroffen sind 3 bis 16 Prozent aller Frauen. Sie machen sich durch starke Blutungen oder wehenartige Schmerzen bemerkbar – manche verursachen auch keine Beschwerden.

Wie sieht die Behandlung aus?

Polypen werden zur Sicherheit und auch für genauere Untersuchungen in der Regel entfernt. Oftmals werden sie mithilfe einer Ausschabung (Kürettage) abgetragen.

Endometriose:

Bei Endometriose handelt es sich um eine gutartige, aber chronische Erkrankung bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter. Normalerweise ist nur das Innere der Gebärmutter von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ausgekleidet. Liegt eine Endometriose vor, wachsen Herde aus Gebärmutterschleimhaut an anderen Stellen im Körper.

Diese Herde verhalten sich genauso wie die Zellen in der Gebärmutter: Sie werden von Hormonen gesteuert und lösen Blutungen aus. Das Blut kann jedoch nicht einfach abfließen, was Zysten, Verwachsungen, Entzündungen und Vernarbungen verursachen kann. In den meisten Fällen sind die Eierstöcke, die Eileiter, der Darm und der Douglas-Raum (Raum zwischen Mastdarm und Gebärmutter) betroffen.

Leitsymptom sind extreme Regelschmerzen, die typischerweise ein bis drei Tage vor der Blutung einsetzen.

Wie sieht die Behandlung aus?

Es ist ein individuelles, den Bedürfnissen der Frau angepasstes Therapiekonzept erforderlich.

Vorhandene Herde können durch eine Operation entfernt und durch Hormontherapien in Schach gehalten werden. Schmerz- und krampflösende Medikamente können bei Bedarf belastende Beschwerden lindern. Komplementärmedizinische Anwendungen kommen ebenfalls zum Einsatz.

In der Kräuterheilkunde sind viele nützliche Frauenkräuter – etwa Frauenmantel, Himbeere oder Schafgarbe – bekannt. Kräutertees und Kräuterbäder können akute oder chronische Beschwerden erleichtern und den Zyklus regulieren.

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