In Österreich sind rund 300.000 Frauen betroffen. Trotzdem ist die Krankheit noch immer relativ unbekannt – und Unterleibsschmerzen gelten sowieso als Tabuthema. Bei Endometriose handelt es sich um eine gutartige, aber chronische Erkrankung bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter.

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Der Leidensweg betroffener Frauen ist meist ein langer. Wie jetzt bekannt wurde, war zum Beispiel eine 20-jährige Frau aus England über 200-mal in der Notaufnahme, unterzog sich Operationen und verlor Jobs, weil ihre Beschwerden als Regelschmerzen abgetan wurden. Dann wurde bei ihr Endometriose diagnostiziert.

Normalerweise ist nur das Innere der Gebärmutter von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ausgekleidet. Liegt eine Endometriose vor, wächst gebärmutterähnliches Gewebe auch an anderen Stellen im Körper. Diese Herde verhalten sich genauso wie die Zellen in der Gebärmutter: Sie werden von Hormonen gesteuert und lösen Blutungen aus. Das Blut kann jedoch nicht einfach abfließen, was Zysten, Verwachsungen, Entzündungen und Vernarbungen verursachen kann.

Eine Schmerzerkrankung

In den meisten Fällen sind die Eierstöcke, die Eileiter, der Darm und der Douglas-Raum, das ist der Raum zwischen Mastdarm und Gebärmutter, betroffen.

Die mit der Krankheit verbundenen Symptome können Betroffene massiv in ihrer Lebensqualität einschränken. Endometriose ist vorrangig eine Schmerzerkrankung. Leitsymptom sind extreme Regelschmerzen, die typischerweise ein bis drei Tage vor der Blutung einsetzen. Die Regelschmerzen werden oft auch von Bauch-, Rücken- und Beckenboden-Schmerzen begleitet. Die Regelblutung kann zudem sehr stark ausfallen. Eine weitere Folge kann ein unerfüllter Kinderwunsch sein.

Die richtige Diagnose stellen

Ausbreitung von Endometriose deutsch - © Shutterstock/red
© Shutterstock/red

Bei Verdacht auf Endometriose wird Ihr Frauenarzt eine genaue gynäkologische Tast- sowie Ultraschalluntersuchung durchführen. Um die Erkrankung zweifelsfrei festzustellen, ist eine Bauchspiegelung, die so genannte Laparoskopie, notwendig. Dabei können auch Gewebeproben entnommen werden bzw. wenn sich der Verdacht bestätigen sollte, auch gleich die Endometrioseherde entfernt werden. Leider kehrt die Krankheit oft immer wieder zurück.

Was hilft?

Hier ist ein individuelles, den Bedürfnissen der Frau angepasstes Therapiekonzept erforderlich. Vorhandene Herde können durch eine Operation entfernt und durch Hormontherapien in Schach gehalten werden. Schmerz- und krampflösende Medikamente können bei Bedarf belastende Beschwerden lindern.

Komplementärmedizinische Anwendungen kommen ebenfalls zum Einsatz. In der Kräuterheilkunde sind viele nützliche Frauenkräuter, etwa Frauenmantel, Himbeere oder Schafgarbe bekannt. Kräutertees und Kräuterbäder können akute oder chronische Beschwerden erleichtern und den Zyklus regulieren. Wichtig ist, auf hochwertige Teemischungen in Apothekenqualität zurückzugreifen; Nur diese enthalten in standardisierter Form die notwendigen Inhaltsstoffe.