Die Prostata ist für viele Männer ein heikles Thema. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind aber wichtig, da die Prostata meist lange still vor sich hin leidet.

Artikel drucken

Viele schämen sich, mit ihrem Arzt über Probleme mit diesem Organ zu sprechen, viele zögern Vorsorgeuntersuchungen ihretwegen hinaus: die Prostata. Dabei können Erkrankungen der Prostata dank einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung früh erkannt und therapiert werden.

Die Prostata hat etwa die Größe einer Kastanie. Sie liegt direkt unterhalb der Blase und umschließt die Harnröhre. Hier münden auch die Samenleiter in die Harnröhre. Die Prostata verschließt die Harnröhre, damit sich kein Urin mit Samenflüssigkeit vermischt und gleichzeitig die Samenleiter, damit kein Urin hineingelangt. Eine ihrer Aufgaben besteht in der Bildung des Prostatasekrets, das den Hauptbestandteil der Samenflüssigkeit ausmacht. Das Sekret ist milchig-trüb und sorgt für die Beweglichkeit der Spermien.

Erkrankungen der Prostata werden im Allgemeinen unterteilt in gutartig und bösartig. Zu den gutartigen zählen die Prostatavergrößerung – die BPH (Benigne Prostatahyperplasie) – und entzündliche Erkrankungen der Prostata (Prostatitis). Eine bösartige Prostataerkrankung ist das Prostatakarzinom.

Ein regelmäßiger Gesundheits-Check beim Urologen wird ab dem 45. Lebensjahr empfohlen

Die Prostata leidet lange still. Daher ist die regelmäßige, einmal jährliche Vorsorgeuntersuchung wichtig. Vielen Männern ist es zunächst peinlich und unangenehm, sich auf diese ungewohnte Weise untersuchen zu lassen. Sie sind nicht allein, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.

Prostatakrebs

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Für die Entstehung des Karzinoms sind viele Ursachen denkbar, etwa der häufige Genuss von rotem Fleisch, genetische Veranlagung und ethno-geographische Ursachen – Asiaten zum Beispiel erkranken wesentlich seltener an Prostatakrebs als Amerikaner.

Im Anfangsstadium merken Betroffene meist keinerlei Beschwerden, hier ist das Prostatakarzinom noch sehr gut heilbar. Dies erklärt auch, warum eine regelmäßige Kontrolle durch den Urologen ab dem 45. Lebensjahr besonders wichtig ist. Prostatakrebs geht nicht zwangsläufig aus einer gutartigen Prostatavergrößerung hervor, es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Erkrankungen.

Gutartige Prostatavergrößerung (BPH)

Bei vielen älteren Herren hat die kastaniengroße Prostata eher die Größe eines Pfirsichs. Sind die Drüsenanteile der Prostata, die um die Harnröhre angesiedelt sind, vergrößert, spricht man von einer BPH. Die Vergrößerung führt zu einer Einengung der Harnröhre und bereitet vor allem beim Wasserlassen Probleme. Ab dem 75. Lebensjahr ist eine Prostatavergrößerung nahezu bei allen Männern nachweisbar. Krankhaft ist eine Vergrößerung aber nur, wenn sie auch Beschwerden bereitet. Zu den Symptomen zählen ständiger Harndrang, nächtliches Wasserlassen, Harnstrahl-Abschwächung oder auch ein Restharngefühl.

BPH kann pflanzlich behandelt werden – etwa mit Sägezahnpalmenfrucht, Brennnesselwurzel und Kürbissamen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verabreichung von Alpha-1-Rezeptorblockern oder 5-alpha-Reduktasehemmern. Tritt keine Besserung der Beschwerden unter medikamentöser Behandlung ein, muss das vergrößerte Gewebe operativ entfernt werden.

Prostatitis

Bei der Prostatitis handelt es sich um eine akute oder chronisch entzündliche Erkrankung der Prostata. Etwa jeder dritte Mann zwischen 20 und 50 erkrankt irgendwann an einer solchen Entzündung. Typische Symptome sind hohes Fieber, Brennen in der Harnröhre und beim Wasserlassen, oder auch Druck am Schambein und ein Ziehen in den Hoden. Die Erreger können meist in Urin und Blut nachgewiesen werden, es kann auch ein Tastbefund sinnvoll sein. Die Entzündung lässt sich gut mit einer antibiotischen Langzeittherapie behandeln.

Gehen Sie zur Vorsorge!

Die Untersuchung beinhaltet meist:

  1. Eine Tast-Untersuchung – Der Arzt untersucht rektal die Beschaffenheit der Prostata. Damit lässt sich gut die Konsistenz, ein gegebenenfalls bestehender Druckschmerz und die Abgrenzbarkeit gegenüber der Umgebung feststellen.
  2. Eine Blutuntersuchung – Zur Ermittlung des PSA-Wertes (PSA, prostataspezifisches Antigen).
  3. Wird bei der Tast- und Blutuntersuchung etwas Auffälliges gefunden, kann eine Ultraschalluntersuchung erfolgen.