Die Strümpfe entlasten die Venen, lassen sich aber schwer anziehen und sind unbequem. Hier unsere besten Tipps:

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Leiden Sie unter einer Venenschwäche (Veneninsuffizienz), hatten eine Thrombose oder zählen zur Risikogruppe? Dann wird Ihnen Ihr Arzt vielleicht Kompressionsstrümpfe verordnen.

Die speziellen Strümpfe haben die Aufgabe, das Venensystem zu entlasten. Das tun sie, indem sie von außen auf das Bein drücken und die Venen in den Beinen zusammenpressen. So gelingt es, dass die Venen das Blut effektiver in Richtung Herz transportieren.

Um die benötigte Größe zu ermitteln, wird meist Maß genommen. Je nach dem Schweregrad einer Venenschwäche gibt es außerdem unterschiedliche Kompressionsklassen von I (leicht) bis IV (stark).

Viele verwenden die funktionalen Kleidungsstücke nicht, weil sie das Anziehen mühsam und das Tragen als unangenehm empfinden. Eine Kompressionsbehandlung bringt aber nur dann Erfolg, wenn die Strümpfe regelmäßig zum Einsatz kommen.

Die besten Tipps zum Umgang mit Kompressionsstrümpfen:

  • Ziehen Sie die Kompressionsstrümpfe am besten gleich morgens nach dem Aufstehen oder dem Duschen an. Sie sollten die Strümpfe den ganzen Tag über tragen, bis Sie abends ins Bett gehen.
  • Die Haut sollte sauber und trocken sein (keine Kosmetika verwenden).
  • Drehen Sie den Strumpf zum Anziehen auf links (nur das Fußteil bleibt rechts) und ziehen Sie von den Zehen bis zur Ferse.
  • Achten Sie darauf, das Gewebe beim Anziehen nicht zu beschädigen.
  • Saubere Gummihandschuhe dienen als wertvolle Hilfe beim An- und Ausziehen, da sich der Kraftaufwand verringert. Es gibt aber auch spezielle Anziehhilfen.
  • Reinigen Sie Ihre Kompressionsstrümpfe täglich per Handwäsche oder im Schongang bei 30 Grad. Sie benötigen also mindestens zwei Paar.
  • Nach rund einem halben Jahr hat der Strumpf einen Teil seiner Kompressionskraft verloren und sollte selbst bei guter Pflege ausgetauscht werden.

Gut zu wissen: Kompressionsstrümpfe auf Reisen

Besonders wichtig sind Kompressionsstrümpfe auf Reisen. Wer schwache Venen hat und länger im Flugzeug, Bus oder in der Bahn sitzt, läuft Gefahr, eine Thrombose zu entwickeln. Dabei handelt es sich um ein gefährliches Blutgerinnsel, das rasch vom Arzt behandelt werden muss.

Man kann das Risiko verringern, indem man regelmäßig aufsteht und sich bewegt. Bei Autoreisen legt man also am besten mehrere Stopps ein, um einen kurzen Spaziergang zu machen.

Da Thrombosen durch einen Mangel an Flüssigkeit begünstigt werden können, sollte man stets ausreichend trinken.

Was hilft, wenn die Haut unter den Kompressionsstrümpfen juckt?

Eine Frau cremt sich die Beine ein_Kosmetik - Abends brauchen die Beine eine Extraportion Feuchtigkeit.
Abends brauchen die Beine eine Extraportion Feuchtigkeit.

Kompressionsstrümpfe sollte man den ganzen Tag über tragen. Das kann leider dazu führen, dass die Haut darunter trocken wird und juckt. Um das zu vermeiden, sollte man die Beine abends vor dem Schlafengehen eincremen – am besten mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme.

Bitte cremen Sie nicht morgens. Sonst halten die Strümpfe nicht so gut. Sollte der Juckreiz weiterhin anhalten, sollten Sie das mit Ihrem Arzt besprechen, da Juckreiz auch andere Ursachen haben kann.

Gut zu wissen:

Stützstrümpfe wirken schwächer als Kompressionsstrümpfe. Wenn bei Ihnen eine Venenschwäche ärztlich bestätigt wurde, reichen Stützstrümpfe nicht aus. Sie haben nämlich nur einen vorbeugenden Effekt.