Eine aktuelle Studie zeigt, dass während der drei Lockdown-Perioden in Österreich im Jahr 2020 und 2021 die Überlebenschancen für Herzinfarktpatient:innen nicht beeinträchtigt waren.

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Entgegen ursprünglicher Befürchtungen legt die Studie von Autor:innen um Andreas Schober von der Abteilung für Kardiologie der Klinik Floridsdorf nahe, dass die Sterblichkeit von Infarktpatient:innen während der Lockdown-Perioden nicht höher war als in den Jahren vor der Pandemie. So lag die Ein-Jahres-Sterblichkeit (Patient:innen, die innerhalb eines Jahres nach einem Infarkt infolge einer Herz-bedingten Komplikation starben) sowohl im Jahr 2019 als auch im Jahr 2020 bei zehn Prozent. Für die Studie wurden Zahlen der Klinik Floridsdorf und der Universitätsklinik für Notfallmedizin am Wiener AKH (MedUni Wien) herangezogen. Insgesamt wurden die Daten von 1.732 Betroffenen analysiert.

Ausgangsbasis der Untersuchung war, dass zuvor eine verringerte Zahl an Spitalsaufnahmen infolge eines akuten Herzinfarkts während der Lockdown-Perioden in Österreich beobachtet worden war: "Es gab um 55 Prozent weniger (Anm.: Herzinfarkt-bedingte) Spitalsaufnahmen während des ersten Lockdowns, um 28 Prozent weniger im zweiten Lockdown und um 17 Prozent weniger im Lockdown von 2021 im Vergleich zu 2019", so die Wissenschaftler:innen. Es war deshalb befürchtet worden, dass Herzpatient:innen zu Schaden gekommen wären, weil es während der Lockdowns schwieriger geworden sei, bei akuten Problemen ins Krankenhaus aufgenommen zu werden. Eine weitere Sorge war, dass Patient:innen in diesem Zeitraum gezögert haben könnten, schnelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wie die aktuelle Studie zeigt, scheinen die Lockdowns jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Überlebenschancen der Herzinfarktpatient:innen gehabt zu haben.

Red.