Etwa 100.000 Österreicher:innen leiden an einer dementiellen Erkrankung. Man schätzt, dass diese Zahl 2050 auf etwa 230.000 ansteigen wird. Alzheimer, Demenz und Co. sind jedoch oft kein unabwendbares Schicksal. Wir haben ein paar praktische Tipps für Sie, wie Sie Ihr Gehirn verjüngen und seine Leistungsfähigkeit optimieren können.

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1. Multitalent Gehirn

Dank unseres Gehirns können wir denken, fühlen, planen, uns erinnern – und noch vieles mehr. Unser Gehirn kontrolliert nicht nur unsere Sinne, sondern auch Muskeln, Organe und Blutgefäße etc. Wir können es unterstützen, indem wir einen gesunden Lebensstil pflegen. Wussten Sie, dass beinahe die Hälfte aller Alzheimer-Erkrankungen sich auf folgende beeinflussbaren Risikofaktoren zurückführen lassen:

  • körperliche Untätigkeit
  • kognitive Untätigkeit
  • schlecht/falsch behandelter Bluthochdruck
  • Typ-2-Diabetes
  • Fettleibigkeit ab mittlerem Alter
  • Rauchen
  • Depression

2. Engagement: Stimulation suchen

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Unser Gehirn verändert sich mit den Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen. Ein stimulierendes Umfeld kann zum Wachstum neuer Neuronen führen. Während unseres Erwachsenenlebens verlieren wir jährlich rund 0,2 % Hirnvolumen. Im hohen Alter erhöht sich diese Rate sogar auf knapp 0,5 % pro Jahr. Sie können dem Schrumpfen entgegenwirken, indem Sie Aktivitäten in Ihren Alltag einbauen, die Bildung von Nervenzellen fördern. Ein Leben, in dem man sozial integriert und engagiert ist, bewirkt einen langsameren Abbau der kognitiven Fähigkeiten. Menschen mit vielen sozialen Bindungen leiden seltener unter kognitiven Beeinträchtigungen. Gehen Sie stimulierenden Freizeitaktivitäten (Instrument spielen, Lesen, Rätseln ...) nach, und fordern Sie Ihr Gehirn!

3. Reinigung: Ausreichend schlafen

Schlaf sorgt dafür, dass unser Gehirn von Toxinen gereinigt wird und ist extrem wichtig für die Lernfähigkeit, das Gedächtnis und die Konzentration. Schlafen Sie nachts ausreichend, also sieben bis acht Stunden. Ihr Gehirn benötigt sowohl REM- als auch Non-REM­-Schlaf, schlafen Sie also zur richtigen Zeit. Im Idealfall gehen Sie vor Mitternacht ins Bett.

4. Glück teilen: Bitte lächeln!

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Einer der wichtigsten Tipps für ein gesundes Gehirn: Lächeln! Es kostet nichts und stärkt Ihre Gehirngesundheit enorm. Es sorgt für das Wachstum neuer Gehirnzellen und stimuliert Veränderungen im Gehirn. Lächeln senkt den Blutdruck, stärkt das Immunsystem und schützt gegen Stress. Lächeln Sie mindestens 5-mal pro Tag. Auch oder gerade wenn Ihnen nicht danach ist. Verbreiten Sie Freude – es ist nämlich so schön ansteckend :) !

5. Treibstoffe: Schauen Sie auf Ihr Herz

Der richtige Blutdruck ist besonders wichtig für ein gesundes Gehirn. Bluthochdruck kann zu Schäden an Arterien führen, was auf Dauer wiederum die Versorgung des Gehirns mit essenziellen Nährstoffen stören kann. Kontrollieren Sie daher regelmäßig Ihren Blutdruck! Unser Gehirn ist stark darauf angewiesen, dass wir es mit Energie, Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Für das Funktionieren unseres Gehirns sind v. a. Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine essenziell.

Eine zuckerreiche Ernährung dagegen verursacht oxidativen Stress, der zu Erkrankungen der Blutgefäße sowie zu neurodegenerativen Krankheiten führen kann.

6. Abschalten: Stress reduzieren

Während positiver Stress uns kurzfristig motivieren und mobilisieren kann, kann schwerer/langanhaltender Stress negative Auswirkungen auf unsere Gehirngesundheit haben. Stressoren sind individuell unterschiedlich – selbst ein vages Gefühl kann eine Stressreaktion auslösen und zu Veränderungen des Kognitionsvermögens, der Laune, des Verhaltens und der Gesundheit führen. Seien Sie aktiv – sportliche Betätigung baut Stress ab, regt die Bildung neuer Neuronen an und ist entscheidend für die Hirngesundheit.