Wie eine Umfrage unter der Leitung von Wiener Umweltpsychologen ergab, fühlen sich Menschen, die sich dauerhaft oder zumindest zeitweise am Meer aufhalten, gesünder.

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Im Rahmen eines EU-Projekts wurden über 15.000 Personen in 15 Ländern zu ihrer Meinung über verschiedene Aktivitäten am Meer und ihre Gesundheit befragt. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal "Communications Earth & Environment" publiziert. Die Umfrage ergab, dass sich Menschen selbst als gesünder einschätzen, wenn sie in der Nähe des Meeres wohnen oder sich zumindest zeitweise am Meer aufhalten. Dieses Muster zeigte sich unabhängig von Land und Einkommen.

Die Befragungen wurde von einer Gruppe von Wissenschafter:innen rund um Sandra Geiger von der Arbeitsgruppe Umweltpsychologie an der Universität Wien durchgeführt. "Es ist erstaunlich, dass wir in allen 15 Ländern so einheitliche und klare Muster erkennen. Jede bzw. jeder scheint von der Nähe zum Meer zu profitieren, nicht nur die Wohlhabenden", fasste Geiger die Ergebnisse in einer Aussendung zusammen. Die Studienautor:innen betonten allerdings auch, dass das Meer vorherrschende gesundheitliche Ungleichheiten zwischen hohen und niedrigen Einkommen nicht automatisch verringern könne. Aufenthalte am Meer seien kein "Allheilmittel", sondern einer von vielen Faktoren, die sich auf die Gesundheit auswirken könnten.

In einer Folgestudie untersucht die Arbeitsgruppe Umweltpsychologie derzeit in Österreich den Zusammenhang von Binnengewässern und Gesundheit. Auch hier wird ein positiver Einfluss auf die Gesundheit durch den Aufenthalt bei Seen und Teichen vermutet.

Red.