Vier bis zehn Prozent der Erwachsenen leiden am Sicca-Syndrom.

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Leiden Sie unter trockenen Augen? Wird das Auge nicht optimal befeuchtet, spricht man von einer Benetzungsstörung. Diese wird als „Sicca-Syndrom“ oder „Trockenes-Auge-Syndrom“ bezeichnet und kann sehr belastend sein.

Neben Trockenheit deuten auch gerötete, juckende oder brennende Augen, Lichtempfindlichkeit oder ein Fremdkörpergefühl darauf hin. Es mag seltsam klingen, aber ein weiteres Indiz können auch tränende Augen sein, vor allem bei Wind und Kälte.

In der erwachsenen Bevölkerung wird der Anteil der Betroffenen auf vier bis zehn Prozent geschätzt. Einerseits spielen Umweltfaktoren wie Wind, Kälte, eine laufende Klimaanlage oder Heizungsluft eine Rolle, andererseits können auch Bildschirmarbeit oder das Tragen von Kontaktlinsen schuld sein.

Zudem können auch bestimmte Krankheiten wie Diabetes, Parkinson oder allergisch bedingte Augenerkrankungen sowie manche Arzneimittel zu Augentrockenheit führen.

Für die Befeuchtung der Augenoberfläche ist ein intakter Tränenfilm notwendig. Direkt an an der Augenoberfläche befindet sich eine dünne Schleimschicht. Sie ermöglicht, dass der Tränenfilm an der Augenoberfläche anhaftet. Durch regelmäßige Lidschläge wird die Tränenflüssigkeit über die gesamte Augenoberfläche verteilt und der Tränenfilm immer wieder erneuert.

Spezielle Nerven und das Gehirn sowie Hormone steuern die Benetzung der Augenoberfläche. Eine Veränderung des Gleichgewichts dieses empfindlichen Systems führt zum Aufreißen des Tränenfilms und zu Trockenstellen an der Augenoberfläche.

Tropfen, Salben, Gele oder Sprays

Einen Verdacht auf das Sicca-Syndrom sollten Sie beim Augenarzt abklären. Zunächst sollte man versuchen, die möglichen Auslöser zu finden und zu beseitigen. Tränenersatzmittel lindern die Beschwerden, da sie das Auge und das Lid mit Feuchtigkeit versorgen.

Wenn Ihr Arzt andere Krankheiten ausschließen kann, können Tränenersatzmittel helfen.

Tagsüber eignen sich befeuchtende Augentropfen – abends können auch spezielle Salben oder Gele benutzt werden, deren Einwirkzeit etwas länger dauert. Wenn Ihnen das Einträufeln unangenehm ist, bieten Sprays eine gute Alternative: Sprühen Sie einfach die geschlossenen Augen ein. Beim Blinzeln gelangt dann genug Flüssigkeit ins Auge.

Apotheker-Tipp

  • Sorgen Sie für ausreichend Luftfeuchtigkeit.
  • Richten Sie das Gebläse in Fahrzeugen nicht zum Gesicht.
  • Schützen Sie sich vor Zugluft und Wind.
  • Meiden Sie Räume, in denen geraucht wird.
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren.
  • Machen Sie regelmäßige Pausen, wenn Sie viel am Bildschirm arbeiten.
  • Blinzeln Sie bewusst.