Wenn Haustiere unter Bewegungsstörungen leiden, können sanfte Therapieformen wie Physiotherapie und Osteopathie Linderung bringen.

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Nicht nur beim Menschen, auch beim Tier treten häufig Probleme mit dem Bewegungsapparat auf. Das kann sich beim Hund oder der Katze zum Beispiel durch lahmes oder steifes Gehen und verminderte Bewegungslust bemerkbar machen. In diesem Fall wird der Tierarzt eine genaue Untersuchung inklusive der Gangbildanalyse zur Diagnosefindung einsetzen.

Gut zu wissen:

Osteopathie ersetzt nicht die Untersuchung und Behandlung durch einen Tierarzt.

Was macht ein Tier-Osteopath?

Neben der Physiotherapie − wie man sie auch beim Menschen kennt − kann bei Problemen des Bewegungsapparates ergänzend die Osteopathie eingesetzt werden. Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Therapiekonzept, das den Körper als Einheit begreift und dabei auch psychische Aspekte nicht außer Acht lässt.

Das wichtigste Werkzeug eines osteopathisch arbeitenden Therapeuten sind seine Hände: Damit werden Blockaden und Bewegungseinschränkungen erfühlt und behandelt. Der ausgebildete Therapeut kann sogar die Eigenbewegung von Organen „fühlen“. So ist es zum Beispiel möglich, dass man Leberprobleme erkennen kann, noch bevor sie anhand von Blutwerten nachzuweisen sind.

Wann wird Osteopathie bei Tieren angewendet?

Hund Pfote - Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Der Therapeut arbeitet nur mit seinen Händen. - © Shutterstock
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Der Therapeut arbeitet nur mit seinen Händen. © Shutterstock

Krankhafte Störungen, welche die Beweglichkeit verändern beziehungsweise aufheben, nennt man eine osteopathische Läsion beziehungsweise eine Blockade.

Dadurch entstehen Funktionsstörungen, Spannungen, Schmerzen und abnormale Bewegungen der Organe, welche in weiterer Folge auch zum Lahmen, Verdauungsstörungen, Missempfindungen, Allergien, Verhaltensveränderungen usw. führen können.

Durch die Therapie werden bestehende krampfhafte Verspannungen gelöst, die Bewegungseinschränkung der Gewebe verbessert oder wiederhergestellt, wodurch sich Funktionsabläufe, Durchblutung etc. wieder normalisieren.

So können zum Beispiel Rückenschmerzen, Inkontinenz, gesteigerte Schreckhaftigkeit oder Nervosität, Schmerzen durch Muskelverspannungen, chronische Verdauungsproblematiken und Atemprobleme wie Asthma positiv beeinflusst werden.

Wann Osteopathie helfen kann:

  • Bei der allgemeinen Schmerzlinderung, zum Beispiel bei Rückenschmerzen
  • Bei Lahmheit und/oder Steifheit
  • Bei Problemen mit den Gelenken oder bei Arthrose
  • Bei Verstauchungen und anderen Verletzungen des Bewegungsapparats, bei Bandscheibenvorfällen
  • Nach Unfällen oder Stürzen; bei der Rehabilitation nach Operationen
  • Bei Erkrankungen der Atemwege
  • Bei chronischen Erkrankungen
  • Bei Störungen oder Veränderungen des Verhaltens
  • und mehr ...

Autorin: Dr. med. vet. Michaela D'Alonzo