Worauf Risikogruppen wie Ältere und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen jetzt achten sollten. Außerdem: Tipps zur Prävention.

Artikel drucken

Wenn die Temperaturen tagelang über die 30-Grad-Marke hinausklettern, belastet das unseren Körper. Im Zusammenhang mit der trockenen Hitze haben die Expert:innen der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) nun das erhöhte Risiko für einen Schlaganfall betont. Vor allem Ältere und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien gefährdet.

Die DSG rät deshalb, dass sich Risikogruppen bei heißem Wetter vermehrt in kühlen Räumen aufhalten und unbedingt ausreichend trinken sollen. Sie sollten zudem auf Warnsignale wie einen schnelleren Herzschlag, Luftnot oder die typischen Schlaganfallzeichen – zum Beispiel auf plötzliche halbseitige Schwäche, Seh- oder Sprachausfall – achten.

Risiko für ischämischen Schlaganfall erhöht

Bei der häufigsten Schlaganfallform, dem ischämischen Schlaganfall, kommt es zu einer Verstopfung eines gehirnversorgenden Gefäßes, so dass das umliegende Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dann geht Hirngewebe zugrunde und es resultieren körperliche und vielleicht auch intellektuelle Ausfälle und Behinderungen, im schlimmsten Fall verstirbt der Patient/die Patientin.

„Die klinische Erfahrung und wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahre zeigen, dass diese Form des Schlaganfalles im Zusammenhang mit der Wetterlage steht“, erklärt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG. „Hitze führt gerade bei älteren Personen, die sowieso häufig zu wenig trinken, zu einem relativen Flüssigkeitsmangel und erhöht damit die Zähflüssigkeit des Blutes. In der Summe erhöht sich damit das Risiko vor allem für ischämische Schlaganfälle.“

Der FAST-Test

Da eine schnelle Diagnose bei einem Schlaganfall entscheidend für das weitere Leben des Patienten/der Patientin ist, sollte jeder Mensch den FAST-Test kennen: Achten Sie auf Face (Gesicht), Arm (Arme), Speech (Sprache), Time (Zeit). Hat der oder die Betroffene einen herabhängenden Mundwinkel? Kann er oder sie beide Arme gleichmäßig heben? Hat er oder sie eine Sprachstörung oder kann einfache kurze Sätze nicht klar wiederholen? Dann rufen Sie bitte umgehend die Rettung.

„Allerdings können ein Flüssigkeitsmangel, die Austrocknung des Körpers und daraus resultierende Symptome wie Apathie, Sprachstörungen, Anfälle und Kreislaufkollapse einen Schlaganfall auch nur vortäuschen. Eine Rehydrierung kann dann schnell wieder zu einer Besserung und Normalisierung der Symptomatik führen. Dieses ist jedoch in der Regel erst nach fachneurologischer Beurteilung zu entscheiden“, betont Professor Dr. med. Darius Nabavi, 1. Vorsitzender der DSG.

Tipps zur Prävention – Schutz vor der Hitze

  • Suchen Sie Innenräume auf.
  • Trinken Sie ausreichend (täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit).
  • Verzichten Sie auf Alkohol.
  • Nehmen Sie leichte Kost zu sich (z.B. Obst, Joghurt, Gemüse, Fisch).
  • Passen Sie Ihre aktiven Phasen der Hitze an (z.B. Kein Sport in der Mittagshitze).
  • Tragen Sie eine Kopfbedeckung, wenn Sie nach draußen gehen.

Achtung:

Besonders gefährdete Menschen sollten vor dem Sommer mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin über Hitze und eine mögliche Anpassung ihrer Medikation sprechen. „Achten Sie auch auf alte alleinstehende Nachbarn“, so Professor Schäbitz.

red