Alles zum Thema „Humane Papillomaviren“: Wer soll sich impfen lassen, was bringt die Impfung und was ist zu beachten?

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Humane Papillomaviren, kurz HPV, sind die häufigste Ursache für Gebärmutterhalskrebs. Sie können zudem eine Reihe weiterer Krebsarten begünstigen. Eine frühe Immunisierung beider Geschlechter bietet den höchsten Schutz.

Vier von fünf Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit HPV an. Viele glauben, dass HP-Viren nur Frauen gefährlich werden können, dabei sind alle gleichermaßen – also auch Männer und Kinder – betroffen. Die Übertragung erfolgt sehr häufig durch sexuelle Kontakte, ist aber auch durch herkömmliche Hautkontakte möglich. Bei einer Geburt kann die Mutter ihre Infektion zudem auf das Kind übertragen.

Gebärmutterhalskrebs ist laut WHO weltweit die vierthäufigste Krebsart bei Frauen.

Bisher sind mehr als 100 HPV-Typen bekannt. Man weiß, dass die HPV-Typen 6 und 11 größtenteils für die Bildung von Genitalwarzen verantwortlich sind. Diese sind nicht lebensgefährlich, aber hoch ansteckend und für den Betroffenen meist sehr unangenehm. Bestimmte Typen von HPV, in Europa vor allem die Typen 16 und 18, bergen ein hohes Risiko für Krebserkrankungen. Sie können zu Krebsvorstufen und in Folge zu Krebs des Gebärmutterhalses, der Scheide, der Vulva, des Penis und des Anus führen; außerdem auch zu Krebsformen des Rachens und Kehlkopfes.

Die meisten HPV-Infektionen heilen unbemerkt von selbst aus. Leider bestätigen Ausnahmen die Regel, und so besteht immer die Möglichkeit, dass sich daraus Krebs entwickelt.

Jetzt neu: bis 30!

Die Impfung gegen HPV und damit auch gegen mehrere Krebsarten ist ab sofort vorübergehend bis zum 30. Geburtstag kostenlos. Damit sollen zusätzlich zu den Unter-21-Jährigen, für die die Immunisierung bereits gratis war, auch alle Unter-30-Jährigen die Schutzimpfung nachholen können. Die Möglichkeit gibt es bis Ende 2025 in ganz Österreich, hatten Bund, Länder und Sozialversicherung die von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) angekündigte Ausweitung kürzlich fixiert.

Was noch zu beachten ist:

  • Da die Impfung nicht gegen alle HPV-Typen schützt, darf die regemäßige Vorsorge beim Frauenarzt mit einem PAP-Abstrich nicht vernachlässigt werden.
  • Die HPV-Impfung schützt nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.
  • Die HPV-Impfung schützt nicht vor Schwangerschaften.
  • Die Impfung ist prophylaktisch, das heißt, sie hat keinen Einfluss auf bestehende HPV-Infektionen.