... und was Sie tun können, wenn es Sie bereits juckt.

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Wer das Schwimmen in natürlichen, stehenden Süßwassergewässern bevorzugt, teilt sich das Wasser mit Schwänen und Enten und muss damit rechnen, dass diese als Wirt kleine Saugwürmer verbreiten. Ihre Larvenformen werden Zerkarien genannt und verlassen ihren Wirt ungefähr ab einer Wassertemperatur von 20 Grad. Man begegnet Ihnen aber am ehesten bei hohen Temperaturen, wenn das Wasser der Badeteiche und Badeseen besonders aufgeheizt ist.

Badedermatitis nennt man auch Schwimmdermatitis, Zerkariendermatitis, Hundsblattern oder Entenwurmkrankheit

Zerkarien können auch Menschen befallen, wobei der Mensch hier ein „Fehlwirt“ ist. Das heißt, die Larven können sich hier nicht weiterentwickeln und sterben ab. Wenn sich die Larven also verirren und an einen Menschen geraten, dann bohren sich die Zerkarien durch die Haut und verursachen beim Erstbefall etwa zwei Millimeter große gerötete Flecken, die leicht jucken und an Gelsenstiche erinnern.

Erst bei einem neuerlichen, zweiten Kontakt mit den Larven kommt es zur eigentlichen Badedermatitis. Der Körper ist nun sensibilisiert und reagiert stärker auf die ungebetenen Besucher: die Haut juckt sehr stark und es bilden sich drei bis acht Millimeter große Quaddeln. Diese gehen schließlich in kleine derbe „Wimmerl“ über und heilen innerhalb von zehn Tagen bis drei Wochen ab.

So unangenehm es auch ist: Die ganze Sache ist zum Glück ungefährlich, denn der Wurm stirbt in der Haut des Menschen rasch ab. Eine Badedermatitis ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Das Verschlucken von Badewasser führt übrigens nicht zur Badedermatitis.

Apotheker-Tipp

  • Überqueren Sie das flache Wasser am Ufer möglichst schnell, denn dort halten sich die Zerkarien gerne auf. Schwimmen Sie lieber in leicht durchströmten oder tiefen Bereichen.
  • Wechseln Sie nach dem Schwimmen die Badekleidung. Wer sich gleich abtrocknet, entzieht den Zerkarien die Feuchtigkeit, und sie trocknen rasch aus.
  • Badedermatitis ist eine allergische Reaktion. Gegen den intensiven Juckreiz können Sie juckreizstillende Gele oder Lotionen mit Antihistaminika aus der Apotheke auftragen. Oder man greift zu antiallergisch wirkenden Tabletten oder Tropfen. Sie tragen dazu bei, das Kratzen zu vermeiden. Damit wird verhindert, dass Krankheitserreger über die aufgekratzte Haut ins Blut gelangen und eine Infektion auslösen können.
  • Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass wasserabweisende Sonnencreme vor Zerkarien schützen soll. Dafür gibt es aber keine wissenschaftlichen Beweise.