Mit ein paar einfachen Tricks können die Beschwerden gelindert werden. Bei besonders starken Schmerzen können aber auch andere Erkrankungen wie Endometriose dahinterstecken.

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Menstruationsbeschwerden sind weit verbreitet und sorgen bei vielen Frauen Monat für Monat für starke Beschwerden. Grundsätzlich können sie in zwei Kategorien geteilt werden:

  • Die primäre Dysmenorrhoe: Mit diesem Begriff sind „normale“ Regelschmerzen mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Krämpfen im Unterbauch. Betroffen sind häufig junge Frauen vor der ersten Schwangerschaft.

    Die schmerzhaften Krämpfe lassen sich dadurch erklären, dass sich die Gebärmutter während der Periode immer wieder krampfartig zusammenzieht. Diese Kontraktionen haben das Ziel, die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abzustoßen, um anschließend einen neuen Zyklus beginnen zu können. Das Problem: Während das manche Frauen überhaupt nicht mitbekommen, spüren es andere sehr genau.
  • Die sekundäre DysmenorrhoeDiese zweite Form der Regelbeschwerden tritt für gewöhnlich erst in späteren Jahren auf und hat in vielen Fällen mit organischen Veränderungen zu tun. Frauen, die nie oder kaum unter Regelschmerzen litten, haben diese plötzlich. Manchmal treten die Beschwerden erst nach einer Geburt auf, manchmal bessern sie sich aber auch danach.

    Die sekundäre Form steht oft mit Myomen, Ovarialzysten, Endometriose, Verletzungen, Entzündungen der Gebärmutter, mit mechanischen Verhütungsmitteln wie der Spirale oder mit der Psyche in Zusammenhang. Bei ungewöhnlich starken Schmerzen sollte unbedingt ein Gynäkologe zu Rate gezogen werden.

PMS: Wenn die Tage vor den Tagen zur Qual werden

Frau müde erschöpft Kopfschmerz - PMS und Menstruationsbeschwerden: viele mögliche Symptome. - © Shutterstock
PMS und Menstruationsbeschwerden: viele mögliche Symptome. © Shutterstock

Als Ursache für PMS nimmt man die zu schwache oder zu hohe Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron an. Zeitgleich wird kurz vor Einsetzen der Regelblutung weniger Östrogen ausgeschüttet. Ganz genau sind die Auslöser aber noch nicht geklärt. Experten vermuten ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, da nicht jede Frau von PMS betroffen ist.

Menstruationsbeschwerden sind nicht mit dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) zu verwechseln. PMS tritt vor der Menstruation auf und verschwindet bei Einsetzen der Monatsblutung wieder. Bei PMS zeigen sich ebenfalls eine Reihe von Symptomen.

Die Liste ist lang:

  • Spannen und Überempfindlichkeit der Brüste,
  • Kopfschmerzen,
  • Kreislaufprobleme,
  • Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden,
  • Muskelschmerzen,
  • Unterleibsschmerzen,
  • Schwellungen an Augen, Händen oder Fußknöcheln,
  • Reizbarkeit, Stimmungslabilität,
  • Depressionen, Angst,
  • Desinteresse, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen,
  • Heißhunger auf Süßigkeiten
  • oder Schlafstörungen.

Gut zu wissen:

PMS und Menstruationsbeschwerden ähneln sich teilweise, treten aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf.

Mögliche Therapiemaßnahmen bei Regelschmerzen bzw. PMS

Vor und während der Regelblutung kann – nach ärztlicher Absprache - eine kurzfristige Erhöhung der Eisenaufnahme auf ca. 10 bis 15 mg pro Tag helfen. Eisen fördert die Blutneubildung und hilft gegen Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Magnesium kann Krämpfen vorbeugen und ist z. B. in Nüssen, Weizenkeimen, Hülsenfrüchten oder in Vollkornreis enthalten.

Bei starken Beschwerden können entzündungshemmende Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Naproxen eingenommen werden. Ihr Apotheker kann Sie zu diesem Thema ausführlich beraten. Eventuell wird Ihnen der Arzt zu entwässernden Medikamenten raten.

Was kann man selbst tun, um Regelschmerzen oder PMS-Symptome zu lindern?

Grundsätzlich gilt: Jeder Frau hilft etwas anderes. Probieren Sie einfach Verschiedenes aus, und finden Sie das Richtige für sich. Hier ein paar Tipps, die vielen Frauen Linderung bringen:

  • Entspannung: Machen Sie Entspannungsübungen oder Yoga. Durch eine Rückenmassage können die Krämpfe ebenfalls abnehmen.
  • Wärme: Eine Wärmflasche hat ebenfalls einen krampflösenden Effekt
  • Trinken Sie einen Heilkräuter-Tee: Unter anderem wirken Kamille, Melisse und Schafgarbe entspannend.
  • Schlafen Sie ausreichend: Erwachsene brauchen etwa sieben bis neun Stunden Schlaf, um wirklich ausgeruht zu sein.
  • Verzichten Sie während dieser Zeit auf Alkohol und Nikotin: Beides belastet den Körper. Wer darauf verzichtet, hat meist auch weniger Regelschmerzen.
  • Ernährung: Manchmal kann auch eine Ernährungsumstellung helfen. Eine gesunde Ernährung wirkt sich nämlich auf unser Wohlbefinden aus. Verzichten Sie daher auf Fettiges, Süßigkeiten und koffeinhaltige Getränke. Weniger Salz, Zucker und Koffein und dafür mehr Vitamine und Mineralien.
  • Bewegung und Sport: Sport lindert Rückenschmerzen und Krämpfe in der Gebärmutter. Sie müssen sich nicht komplett auspowern. Versuchen Sie es zum Beispiel mit Yoga, Gymnastik oder einfach mit einem Spazierung. Die Bewegung hilft auch dabei, das eingelagerte Wasser abzutransportieren.

Bei Verdacht auf Endometriose sollte man zum Arzt gehen

Wie bereits oben erwähnt, zählt Endometriose zu den sekundären Menstruationsbeschwerden. Hierbei wächst die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle – etwa im Bauchraum, Eierstock oder Eileiter und manchmal auch an der Blase oder am Darm. Betroffene haben meist unabhängig von der Regelblutung starke Schmerzen im Unterbauch.

Weitere Anzeichen können eine starke und verlängerte Periode, Schmerzen oder Blutungen bei Blasen- oder Darmentleerung, Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr oder ein unerfüllter Kinderwunsch sein. All das kann aber auch auf andere Krankheiten hinweisen und sollte deshalb ärztlich abgeklärt werden.

Es wird nicht jede Betroffene von Schmerzen geplagt. Manchmal wird die Erkrankung zufällig festgestellt, wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappen will.

Bei Endometriose handelt es sich um eine chronische Krankheit. Sie muss vom Facharzt behandelt werden. Endometriose-Herde können operativ entfernt werden. Leider besteht stets die Möglichkeit, dass sie sich neu bilden. Ein kleiner Lichtblick: In vielen Fällen verschwinden die Beschwerden, wenn Frauen in die Wechseljahre kommen.

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